Quicklink: Lesenswertes, Veranstaltungen & Aktionen
Pressemeldung: Landeskonferenz der Anti-Atomkraft-Initiativen gegen Atommüllverschiebung von Jülich nach Ahaus
Aktionsbündnis "Stop Westcastor", Jülich
(für die Landeskonferenz der nordrhein-westfälischen Anti-Atomkraft-Initiativen)
Jülich, 27.03.2023. Rund 20 Vertreter*innen verschiedener Anti-Atomkraft-Initiativen aus NRW und des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) haben sich am vergangenen Samstag (25.März) in Jülich erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie zur NRW-Landeskonferenz gegen Atomanlagen getroffen. Bei der Konferenz wurden Informationen über die Atomenergie-Anlagen in NRW und ihre Problematiken ausgetauscht, außerdem wurden weitere Aktionen geplant. Eingeladen hatten das Jülicher Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ und die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“.
Konkret drohen Atommülltransporte von Jülich nach Ahaus im westfälischen Münsterland. Die Initiativen lehnen jegliche Atommülltransporte ab, solange es kein sogenanntes Endlager gibt. Das Verschieben von Atommüll von Zwischenlager zu Zwischenlager löst das Entsorgungsproblem nicht, so auch nicht die Verschiebung des Jülicher Atommülls in das Zwischenlager Ahaus. Auch die Stadt Ahaus lehnt diese Transporte ab. Das dortige Lager hat eine Betriebsgenehmigung bis 2036 und verfügt über keine „Heiße Zelle“. In dieser könnten Reparaturen von defekten Castor-Atommüllbehältern durchgeführt werden. Würden die Jülicher Castor-Behälter nach Ahaus ins Zwischenlager gebracht, könnten sie dort bei einem Defekt nicht repariert werden. Sie müssten dann zurück nach Jülich, um in der dort vorhandenen „Heißen Zelle“ repariert zu werden. Derartige Transporte sind eine Gefahr für die Bevölkerung an den Transportwegen. Die Initiativen der Landeskonferenz sind sich einig, dass es nur sinnvoll ist, den Atommüll aus dem Versuchsreaktor AVR in Jülich zu belassen, bis ein Endlager zur Verfügung steht. Seit mehr als zehn Jahren fordern die Initiativen ein neues Zwischenlager in Jülich nach heutigen Standards. Sie sind der Meinung, dass das Forschungszentrum Jülich und die Jülicher Entsorgungsgesellschaft (JEN) die Verantwortung nach Ahaus abschieben wollen. „Verantwortung kann man nicht outsourcen“ (Aktionsbündnis „Stop Westcastor“). Zudem ist der Jülicher Atommüll noch nicht endlagergerecht verpackt und es gibt bisher kein technisches Verfahren, um den Kernbrennstoff vom Trägermaterial Graphit zu trennen. Jülicher Wissenschaftler*innen verfügen über die nötige Expertise in der Kerntechnik, auch aus diesem Grund wäre der Verbleib des Atommülls in Jülich sinnvoll. Konsens war, dass verschiedene Anfragen an das NRW-Wirtschaftsministerium formuliert werden, zum Beispiel was mit defekten Castor-Behältern passiert, wenn diese im Zwischenlager Ahaus stehen und repariert werden müssen. Damit wollen die Initiativen den Druck auf die Politik erhöhen, denn auf politischer Ebene wird entschieden, was mit den Jülicher Atomkugeln geschieht.
Aus Sicht der Atomkraftgegner*innen könnte noch ein weiteres Problem auf Ahaus zukommen: Die Castoren sind auf 40 Jahre geprüft – aber was passiert danach? Halten sie dicht und wie sieht es im Inneren der Castoren aus? Auf diese Fragen hat die Wissenschaft bis heute keine eindeutigen Antworten.
Urananreicherung und Brennelementefabrik vom Atomausstieg ausgeschlossen
Die Landeskonferenz begrüßt die endgültige Stilllegung der letzten drei deutschen Atomkraftwerke in Lingen, Neckarwestheim und Isar, die für den 15. April vorgesehen ist, und fordert einen vollständigen Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie in Deutschland. Die Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau an der Landesgrenze zu Niedersachsen und die Brennelementefabrik wenige Kilometer hinter der Landesgrenze in Lingen (Niedersachsen) sind vom Atomausstieg ausgenommen und haben eine unbefristete Betriebsgenehmigung.
Karfreitag (7. April) findet in Gronau ein Ostermarsch zur Urananreicherungsanlage statt. Und am 15. April finden Kundgebungen der Anti-Atomkraft-Bewegung beim AKW Lingen 2 und bei der benachbarten Brennelementefabrik statt.
Kritik: Belgien verlängert Laufzeit von zwei Atomkraftwerken
Die sogenannten Rissereaktoren Tihange 2 und Doel 3 sind jetzt endgültig vom Netz, doch die belgische Regierung und der Energiekonzern Engie haben sich geeinigt: Tihange 3 und Doel 4 sollen bis Ende 2035 weiterlaufen, kritisieren die Vertreter*innen der Initiativen auf der Landeskonferenz. Ausgerechnet zwei Uraltreaktoren, bei denen schon mehrfach Mängel festgestellt worden sind. Bis zum 20. Mai 2023 können Personen, die sich betroffen fühlen, Einsprüche einreichen. Weiterhin richtet sich der Protest der NRW-Landeskonferenz gegen Atomanlagen gegen den geplanten Neubau von Atomkraftwerken in den Niederlanden.
Weitere Infos:
- www.westcastor.org
- https://ostermarsch-gronau.de
- https://atomstadt-lingen.de
- https://economie.fgov.be/de/themen/energie/oeffentliche-konsultation-zur
„Heiße Zellen“: https://www.siempelkamp-nis.com/fileadmin/NIS/Nuklear_und_R%C3%BCckbau/Reststoff_und_Abfall/Hei%C3%9Fe-Zellen.pdf
Aufruf zur Teilnahme an dem Gronauer Ostermarsch 2023
Energiewende & Frieden statt Urananreicherung & Krieg
Ostermarsch zur
Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau
Karfreitag, 7. April 2023
Auftakt: 13 Uhr, Bahnhof Gronau, dann Ostermarsch zur UAA Gronau
Abschlusskundgebung beim Haupttor der UAA, ca.14.30 Uhr (Röntgenstraße 4)
Karfreitag findet wieder ein „klassischer“ Ostermarsch (zu Fuß) zur Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau statt. Auftakt ist um 13 Uhr am Bahnhof Gronau (Vorplatz).
Das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen will das gemeinsame Ziel Frieden und Energiewende in den Vordergrund stellen und lädt zur Teilnahme an dem Ostermarsch auf. Völkische und rassistische Ideologien sind dabei unerwünscht, da sie den Grundprinzipien von weltweiter Solidarität und Frieden widersprechen.
Weitere Informationen: www.ostermarsch-gronau.de
Veranstalter des Gronauer Ostermarsches ist das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Spendenkonto: Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) e. V., Volksbank Gronau, IBAN: DE71 4016 4024 0143 1961 00, BIC: GENODEM1GRN, Stichwort: „Ostermarsch Gronau 2023“
Möglichkeiten zur gemeinsamen Anreise werden unter https://ostermarsch-gronau.de veröffentlicht. Informationen über die Bildung von Fahrgemeinschaften oder gemeinsame Anreise mit Bahn / Rädern können unter
Zur Teilnahme an dem Gronauer Ostermarsch rufen auf: Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), IPPNW Münster (Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzt*innen in sozialer Verantwortung); (Stand 23.03.2023). Weitere Unterstützungserklärungen bitte mitteilen an:
Presseinformation: Vor 25 Jahren: „Tag X4“
Ahaus widersetzt sich dem Castor-Transport
In den nächsten Tagen jähren sich die Ereignisse um den Castor-Transport nach Ahaus (20.03.1998) zum fünfundzwanzigsten Mal. Die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ wird am Samstag, dem 18. März (10 – 13 Uhr), mit Bildern und Plakaten an einem Informationsstand in der Ahauser Fußgängerzone (Oldenkottplatz) an den Widerstand gegen diesen Transport erinnern. Nähere Informationen zur Bedeutung dieses Tages finden Sie im Anhang dieser Presseinformation. Außerdem lädt die Bürgerinitiative zu ihrem nächsten öffentlichen Stammtisch ein. Er findet statt am Montag, dem 13.März, ab 20 Uhr im Büro der BI an der Bahnhofstr. 27.
Hintergrund: Was geschah am „Tag X4“?
- Am 20. März 1998 kommt zum ersten Mal ein Transport mit 106 hochradioaktiven Brennelementen aus laufenden Atomkraftwerken (Gundremmingen, Neckarwestheim) nach Ahaus.
- Vorher hatten bereits 3 solcher Transporte ins Zwischenlager Gorleben stattgefunden. Dagegen hatte es massiven Widerstand gegeben, der von der Aktionsgruppe „X-tausendmal quer“ initiiert worden war. Zusammen mit der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ rief sie nun auch zum gewaltfreien Widerstand gegen den 4. Transport („X4“) auf, der nach Ahaus gehen sollte.
- Und dieser Aufruf hatte großen Erfolg - bundesweit, aber gerade auch in Ahaus und Umgebung:
- In den Wochen vor dem Transport werden in immer mehr Gärten gelbe Xe als Zeichen des Widerstands aufgestellt – oder sie werden als Plakat in die Fenster gehängt.
- Kirchliche Organisationen wie KFD, BDKJ, KSG und Pax Christi im Bistum Münster geben öffentliche Erklärungen gegen den geplanten Transport ab, ebenso der Pfarrgemeinderat von St. Marien (katholisch) in Ahaus oder die evangelische Theologin Dorothee Sölle bei einer Veranstaltung in Ahaus.
- In zahlreichen Zeitungsanzeigen rufen Ahauser Lehrkräfte, Ärztinnen und Ärzte, Mütter und Väter namentlich zum Widerstand auf.
- Auch der Landwirtschaftliche Kreisverband Borken spricht sich gegen den Transport aus. An einer Demonstration von 5000 Menschen am 15.03. beteiligen sich auch 300 Landwirte mit ihren Traktoren.
- Die Räte zahlreiche Städte und Gemeinden sprechen sich gegen den Transport aus, so der Rat der Stadt Münster oder die Ahauser Nachbargemeinden Stadtlohn, Vreden und Legden. Im Ahauser Rat scheitert ein entsprechender Antrag an der CDU-Mehrheit.
- Gegen den Transport demonstrieren dann am 20. 03.unterwegs und in Ahaus über 10.000 Menschen.
- Ca.30.000 Polizeibeamte aus der ganzen Republik begleiten den Zug.
- Es gibt zahlreiche Aktionen gewaltfreien Widerstands unterwegs und in Ahaus.
- In Holtwick, Legden und Ahaus ketten sich einzelne mutige Menschen an die Bahnschienen.
- In Ahaus besetzen ca. 300 Menschen vormittags den Bahnübergang Schorlemer Straße. Nach 3 Stunden werden sie von der Polizei abgeräumt, viele Teilnehmende werden in Gewahrsam genommen und bis zum nächsten Morgen in Gefangenensammelstellen in Münster und Coesfeld gebracht.
- Am frühen Nachmittag besetzen 3 – 4000 Menschen die Bahnstrecke am Schumacherring (Nähe der heutigen Tobit-Labs). Sie werden mit massiver Polizeigewalt entfernt.
- Weitere Demonstrationen und Sitzblockaden gibt es an verschiedenen Stellen in der Stadt. Bereits am Tag vorher besetzen mehrere hundert Schülerinnen und Schüler des Alexander-Hegius-Gymnasiums vorübergehend die Straßenkreuzung Bahnhof-/Fuistingstr.
- Erst am Abend gelangt der Zug ins Atommüll-Lager in Ammeln.
Warum gab es so massiven Widerstand?
- 1998 kämpfte die Anti-AKW-Bewegung in Deutschland bereits seit rund 25 Jahren wegen der damit verbundenen Risiken für den Atomausstieg. Die schweren Unfälle in Harrisburg/USA (1979) und Tschernobyl/Sowjetunion (1986) hatten diese Befürchtungen bestätigt.
- Weltweit gab und gibt es kein Endlager für den hochradioaktiven Atommüll, der aber für mindestens 1 Million Jahre sicher vor der Biosphäre abgeschlossen werden muss.
- Das aus politischen Gründen 1977 als Endlagerstandort ausgewählte Gorleben war von Anfang an unter geologischen Gesichtspunkten untauglich. 40 Jahre diente es aber den Atomkraftbefürwortern als Alibi für eine angeblich gesicherte Entsorgung. Erst 2017 wurde es aufgegeben und ein neuer Endlagersuchprozess gestartet.
- Die sogenannten „Zwischenlager“, die in den 80er Jahren in Gorleben und Ahaus errichtet worden waren, drohten deshalb zu einem Endlager zu werden.
- Der Ahauser Bevölkerung war von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen versprochen worden, dass im Zwischenlager erst dann Atommüll eingelagert werden würde, wenn die Inbetriebnahme des Endlagers Gorleben gesichert sei. Mit dem Castor-Transport 1998 erwies sich dies als dreiste Lüge.
Was waren die Folgen des Ahauser Widerstands gegen den Castor-Transport 1998?
- Den politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern wurde klar, dass weitere Atommüll-Transporte nicht nur in Gorleben auf massive Gegenwehr stoßen würden.
- Kurze Zeit später wurden alle Castor-Transporte zeitweilig von der damaligen Bundesumweltministerin Angela Merkel wegen bedenklichen Kontaminationen an den Behältern ausgesetzt.
- Die im Herbst 1998 neugewählte rot-grüne Bundesregierung beschloss, dass die verbrauchten Brennelemente aus Leistungsreaktoren künftig generell nicht mehr mit riskanten Transporten in zentrale Zwischenlager gebracht, sondern dezentral bei den AKW gelagert werden sollten.
- Seitdem sind nach Ahaus nur noch Brennelemente aus dem stillgelegten DDR-Forschungsreaktor Dresden-Rossendorf gebracht worden (2005).
- Die Pläne für den Bau einer zweiten oder sogar dritten Lagerhalle in Ahaus wurden aufgegeben, die bestehende Halle teilweise umgewidmet für die Lagerung von schwachradioaktivem Müll.
- Das waren deutliche Erfolge auch des Ahauser Widerstands von 1998.
- Es dauerte allerdings weitere 13 Jahre, bis nach dem GAU in Fukushima/Japan (2011) auch der Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland beschlossen wurde.
- Es dauerte weitere 19 Jahre, bis endgültig der völlig ungeeignete Endlagerstandort Gorleben aufgegeben und ein neues Endlagersuchverfahren eingeleitet wurde (2017).
- Und es dauerte 25 Jahre, bis das letzte AKW in Deutschland abgeschaltet werden sollte (2022).
Und heute: Alles gut – kein Widerstand mehr nötig???
- Unter dem Vorwand der durch den Krieg in der Ukraine verursachten Energieknappheit wurden die drei letzten in Betrieb befindlichen Reaktoren nicht wie beschlossen am 31.12.22 abgeschaltet, sondern in einen „Streckbetrieb“ bis zum 15.04.23 überführt – obwohl der damit erzielte Nutzen ausgesprochen gering ist.
- Unverbesserliche Atomfreunde in der Politik versuchen, ihren Betrieb bis 2024 zu verlängern und auf diesem Wege zu einem Neueinstieg in die Atomenergienutzung zu gelangen. Das gilt es unbedingt zu verhindern!
- Aber auch wenn es am 15.04. tatsächlich zu einer endgültigen Abschaltung der 3 AKW kommt, sind die Probleme der Atomenergie in Deutschland damit nicht gelöst:
- Der Atommüll in Ahaus, dessen Lagerung für 40 Jahre (bis 2036) genehmigt ist, droht nach neuesten Perspektiven der Endlagersuche noch wenigstens weitere 40 – 60 Jahre hier zu lagern, vermutlich bis ins nächste Jahrhundert!
- Außerdem sollen weitere Brennelemente aus dem Forschungsreaktor Garching bei München und aus dem stillgelegten Versuchsreaktor Jülich nach Ahaus verbracht werden – Brennelemente, die so nicht endlagerfähig sind und für die erst noch entsprechende Konditionierungsverfahren entwickelt werden müssen! Dafür sind die Betreiber der Anlagen in Jülich und Garching zuständig. Es steht zu befürchten, dass sie sich dieser Verantwortung entziehen werden, wenn sie ihren Müll erst einmal in Ahaus abladen können.
- Außerdem wird gerade in unserer Region deutlich, wie unvollkommen der Ausstieg aus der Atomenergie ist: In Gronau soll weiterhin Uran angereichert und in Lingen sollen weiterhin Brennelemente für Reaktoren hergestellt werden, wo auch immer die betrieben werden. Und dabei wird auch noch Material von der russischen Firma Rosatom bezogen – Sanktionen gegen das kriegführende Russland spielen hier offenbar keine Rolle…
- Deshalb wird die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ auch weiterhin Widerstand leisten. Dabei benötigt sie die Unterstützung der Bevölkerung.
Einladung zum öffentlichen Stammtisch der BI Ahaus
Am Montag, dem 13. März, findet wieder ein öffentlicher Stammtisch der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ statt. Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Stammtisch beginnt um 20 Uhr im Büro der Bürgerinitiative an der Bahnhofstr. 27.
Einladung zum monatlichen BI-Stammtisch
Am Montag, dem 13. Februar, findet wieder der monatliche Stammtisch der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ statt. Er ist wie immer öffentlich, Interessierte sind herzlich eingeladen. Auf dem Stammtisch soll berichtet werden über die bundesweite Atommüllkonferenz der Bürgerinitiativen vom letzten Wochenende. Außerdem wird es um die Planung der nächsten öffentlichen Aktionen der Ahauser BI gehen. Der Stammtisch beginnt um 20 Uhr im Büro der Bürgerinitiative an der Bahnhofstr. 27.
21.1.2023: Kundgebung am AKW Lingen, 13 Uhr: Atomkraftwerke abschalten, Atomgeschäfte beenden!
Bereits vor über zehn Jahren kam die Bundesregierung zu der Erkenntnis, dass Atomkraft gefährlich und unbeherrschbar ist.
Aktuell wurde aber der damals beschlossene Atomausstieg zum 31.12.2022 gekippt. Wegen der Gaskrise mit Russland sollen die deutschen AKW auch 2023 in Betrieb bleiben. Allerdings- ohne erwähnenswert mehr Strom zu erzeugen, als ursprünglich geplant. Nur länger. Nach dem Willen von Teilen der Regierungsparteien und der Opposition auch über Jahre länger. Der politische Druck, den verschobenen Atomausstieg weiter aufzuweichen, wird in den kommenden Wochen wieder stärker werden.
Der Handel mit Uran aus Russland und die Produktion von atomaren Brennelementen bei ANF/Framatome sind vom Atomausstieg gänzlich ausgeschlossen. Regelmäßig erreichen derzeit Uranfrachtschiffe aus Russland die Häfen Rotterdam (NL) und Dünkirchen (F), mit frischem Uran aus Russland für die Brennelementefabrik der französischen Framatome in Lingen. Handelspartner ist der von Putin selbst gegründete Atom-Staatskonzern Rosatom. Hier werden horrende Summen an Geld für Uran direkt in die Kriegskasse des Kremls gespült.
Die Bundesregierung möchte diese brisanten Geschäfte zwar unterbinden, tut aber auf EU-Ebene nichts, um sie zu beenden.
Atomkraft nützt uns in Deutschland nachweislich und wissenschaftlich bestätigt nichts, birgt aber eine Menge – oft unterschätzter – Risiken und Gefahren. Besonders dann, wenn die Atomanlagen alt und abgeschrieben sind. Wie in Lingen, wo bereits 2019 gefährliche Risse in besonders sensiblen Rohren gefunden wurden.
Im Januar wird das AKW Lingen II heruntergefahren, um die Brennelemente für einen Weiterbetrieb umzustecken. Auf eine Überprüfung der Dampferzeugerheizrohre will AKW-Betreiberin RWE aber aus Zeit- und Kostengründen lieber verzichten.
Während RWE hier in Lingen bemüht ist, sich mit der Vermarktung von Wasserstoff ein grünes Image zu verschaffen, macht der Konzern die mit Abstand dicksten Gewinne noch immer mit dem Abbau und der Verstromung von Braunkohle, dem Klimakiller Nummer Eins. Im Tagebau Garzweiler kämpfen derzeit tausende von Klimaaktivisten gegen den Abriss des Dorfes Lützerath und für die Rettung unseres Klimas.
Wir rufen für den 21.1.2023 ab 13 Uhr zu einer Kundgebung am AKW Lingen (Am Hilgenberg) auf:
Das AKW Lingen darf nicht wieder ans Netz gehen! Die Atomgeschäfte mit Russland müssen sofort beendet werden! Umweltpolitik ist auch Friedenspolitik! Solidarität mit den Umweltschützer*innen in Lützi!!
Bündnis AtomkraftgegnerInnen im Emsland (AgiEL) & Elternverein Restrisiko Emsland
Weitere Informationen: https://atomstadt-lingen.de/aktuelles
Zur Teilnahme an der Kundgebung rufen auch auf (Stand 15.01.2022):
- Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
- AntiAtomBonn
- Arbeitsgemeinschaft (AG) Schacht Konrad
- Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
- Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
- Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Kreisgruppe Emsland
- Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Niedersachsen
- Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
- Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
- Deutsche Sektion der Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzt*innen in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW)
- Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) Niedersachsen
- marxistische linke e.V. Regionalgruppe Emsland
- Sofortiger Atomausstieg (SofA) Münster
Lesenswertes
- BI lädt zu Stammtisch ein und ruft auf zu Protest gegen Castor-Transporte
- Presseinformation: Jülicher Atommüll: Droht das gigantischste CASTOR-Transportprojekt aller Zeiten?
- Einladung zum öffentlichen Stammtisch der Bürgerinitiative
- Einladung zur Bild-Aktion: Anti-Atom-Initiativen protestieren gegen grüne Castor-Pläne (Di, 5. März, Jülich)
Aktion: "Ahauser Erklärung"
Besuchen Sie die Website der "Ahauser Erklärung".
Die Unterschriftensammlung ist am 10. April abgeschlossen worden.
Die Listen sind am 24. August 2019 an die Bundesumweltministerin Schulze übergeben worden.
Bürozeiten:
MI.: 17.00 - 18.00 Uhr
Spenden:
IBAN: DE35 4015 4530 0059 5640 21
BIC: WELADE3WXXX
Sparkasse Westmünsterland
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Bahnhofstr. 27 - 48683 Ahaus
Postfach 1165 - 48661 Ahaus
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Telefon: 02561 / 961791
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https://www.ausgestrahlt.de/aktiv-werden/aktionen/atommuell-transporte-stoppen/
Atommüll-Transporte stoppen: Petition von ausgestrahlt.de gegen Atommüll-Transporte von Jülich nach Ahaus
bewegung.taz.de -
Plattform für Veränderung
Aktion "Lieferstopp für Risikoreaktoren"
Am 15. März 2018 ist die Aktion „Lieferstopp für Risikoreaktoren“ des Umweltinstituts München e. V. online gegangen und wird per Newsletter beworben. Bereits über 27.000 Personen haben an der Aktion teilgenommen.