1977 – 1979 | Widerstand gegen den geplanten Bau eines Nass-Zwischenlagers für abgebrannte Brennelemente aus Atomkraftwerken: Öffentliche Informationsveranstaltungen, Pressearbeit, Eingaben an Parteien, Behörden und Regierungen, Demonstrationen und Aktionen gewaltfreien Widerstands, Teilnahme an einem 6tägigen behördlichen Erörterungstermin in der Stadthalle, in dem die „heile Welt des Zwischenlagers zerstört wird“ (so damals unsere Lokalzeitung). Erfolg: Das Nasslagerkonzept wird aufgegeben, an seine Stelle tritt das Konzept der Trockenlagerung in Castorbehältern. |
1979 – 1993 | Widerstand gegen Bau und Inbetriebnahme des Castor-Zwischenlagers, auch mit juristischen Mitteln. Erfolg: Zeitweise gerichtlich verhängter Baustopp (1985-88), der aber die Fertigstellung des BZA (1989) und seine erste Inbetriebnahme (1993, Einlagerung von Brennelementen des stillgelegten Thorium-Hochtemperaturreaktors in Hamm-Uentrop) nicht verhindern kann. |
1993 – 2001 | Widerstand gegen die geplante Einlagerung hochradioaktiver abgebrannter Brennelemente aus dem Betrieb deutscher Atomkraftwerke ins BZA. Höhepunkt: Gewaltfreie Blockaden der ersten Castor-Transporte im März 1998 durch mehr als 10.000 Menschen. Erfolg: Nach dem massiven Widerstand im März 1998 und dem Skandal um kontaminierte Castorbehälter im gleichen Jahr kommt es zu einem vorläufigen Transportstopp. 2001 wird ein weiterer geplanter Transport durch die Bundesregierung abgesagt; ab sofort werden die ausgedienten Brennelemente an den Kraftwerksstandorten selber gelagert. Der Transport von 1998 bleibt der einzige mit Brennelementen aus Leistungsreaktoren. |
1993 – 2002 | Widerstand gegen den geplanten Bau einer zweiten und dritten Lagerhalle in Ahaus. Erfolg: Die Pläne für die Erweiterung werden im Jahr 2002 aufgegeben! Stattdessen sollen in der bestehenden Halle „nur“ noch schwach- und mittelradioaktiver Müll aus dem Betrieb nuklearer Anlagen und die ausgedienten Brennelemente aus Forschungsreaktoren eingelagert werden. |
2002 – 2010 | Widerstand gegen die Verbringung weiteren Atommülls nach Ahaus, insbesondere aus „Forschungsreaktoren“. 2005 dennoch Einlagerung von Brennelementen aus dem stillgelegten DDR-Forschungsreaktor in Dresden-Rossendorf auf Drängen der sächsischen Landesregierung, die erst 3 Jahre später merkt, dass diese Elemente vertragsgemäß nach Russland hätten gebracht werden können; 2010 sollten sie deshalb erneut verschoben werden nach Russland; außerdem Beginn der auf 10 Jahre begrenzten Einlagerung von schwachaktivem Müll im Jahr 2010. Erfolg: Gemeinsam mit russischen Initiativen („Ecodefense“) werden die geplante Verschiebung der Rossendorf-Brennelemente nach Russland und damit erneute risikoreiche Transporte verhindert. Atommülltourismus ist keine Lösung der Entsorgungsfrage! |
2010 – heute | Weiterer Widerstand gegen Transporte von Brennelementen aus dem stillgelegten Versuchsreaktor (AVR) in Jülich nach Ahaus oder in die USA und gegen die in Zukunft geplanten Transporte aus dem Forschungsreaktor München (FRM II) in Garching. Erster Erfolg: Der Rat der Stadt Ahaus spricht sich einstimmig sowohl gegen die Lagerung der AVR-Brennelemente aus Jülich sowie die der FRM II-BE aus Garching aus. Die Stadt Ahaus unternimmt ebenfalls nach einstimmigem Ratsbeschluss rechtliche Schritte gegen die 2016 erteilte Einlagerungegenehmigung für die AVR-BE aus Jülich. Der Sofortvollzug der Genehmigung wird vorerst zurückgenommen. Dauerhafter Erfolg: Noch offen – er hängt von Gerichtsentscheidungen, aber auch von unser aller Widerstand ab! |
Weitere Perspektiven
Die genehmigte Lagerdauer für Brennelemente in Castor-Behältern wie auch für die Nutzung der Lagerhalle in Ahaus beträgt 40 Jahre und endet 2036. Es ist aber absehbar, dass bis zu diesem Zeitpunkt kein Endlager für hochradioaktiven Müll zur Verfügung stehen wird. Für eine längere Lagerung sind weder die Castor-Behälter noch die Lagerhalle in Ahaus geeignet. Zielsetzung muss daher sein, dass die Bundesregierung jetzt neue Konzepte für eine Langzeitlagerung entwickelt, damit nicht unter dem „Zwang des Faktischen“ Ahaus zu einem Dauerlager wird!
Deshalb: Mitmachen, Mitglied werden!
Wo gibt es mehr Informationen über die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“?
- Im Informationsbüro: Bahnhofstr. 27 , 48683 Ahaus, Tel. 02561-961791 (Bürozeiten Mittwoch 17 – 19 Uhr)
- Im Internet: www.bi-ahaus.de
- Auf Facebook: www.facebook.com/biahaus