Quicklink: Lesenswertes, Veranstaltungen & Aktionen
Info-Stand am Oldenkottplatz: BI stellt sich der Diskussion
Pressemitteilung der BI Ahaus
Mit einem Informationsstand wird sich die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ am Samstag in der Innenstadt präsentieren. „Wir wollen nach den vielen Ausfällen durch die Corona-Pandemie wieder mehr mit den Menschen ins Gespräch kommen“, so BI-Sprecher Hartmut Liebermann. Im Mittelpunkt soll die aktuelle Diskussion um Sinn und Unsinn einer Laufzeitverlängerung der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland stehen. Aber auch auf einige für Ahaus interessante öffentliche Diskussionsveranstaltungen der nächsten Zeit soll aufmerksam gemacht werden: Bei einer Veranstaltung der BGZ zum Thema „Verlängerte Zwischenlagerung“ am 12. September wird es auch darum gehen, inwieweit aus dem Zwischenlager in Ahaus ein Endloslager zu werden droht. Und am 13./14. September wird das „Nationale Begleitgremium“ für die Endlagersuche in Deutschland mehrere öffentliche Veranstaltungen in Ahaus durchführen. Näheres dazu am Informationsstand: Samstag, 27. August, 11 – 13 Uhr am Oldenkottplatz.
Jens Spahn nimmt Super-GAU in Kauf - CDU-Politiker mit gefährlichem Atomspiel
- Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland
- BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
- Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
- IPPNW – Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkriegs / Ärzt*innen in sozialer Verantwortung
- Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
- Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
- BI "Kein Atommüll in Ahaus"
- SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Gemeinsame Pressemitteilung
Lingen/Lüchow/Münster, 17. August 2022
Anti-Atomkraft-Initiativen fordern Ende der Laufzeitdebatte
Anti-Atomkraft-Initiativen aus Niedersachsen und NRW werfen dem CDU-Politiker Jens Spahn und anderen Befürwortern einer AKW-Laufzeitverlängerung vor, mit ihren beharrlichen Forderungen letztlich einen Super-GAU auch in Deutschland billigend in Kauf zu nehmen. Gestern war Spahn, in dessen Wahlkreis im westlichen Münsterland unter anderem die Urananreicherungsanlage Gronau sowie das Atommüll-Lager Ahaus angesiedelt sind, zu Besuch in Lingen. Dort setzte er sich im Atomkraftwerk Emsland für einen "Streckbetrieb" des 34 Jahre alten AKW ein.
"Herr Spahn betreibt aus parteipolitischen Gründen ein gefährliches Atomspiel. Sein gestriger Besuch im Atomkraftwerk Lingen zeugt davon, wie fixiert er darauf ist, die marode Atomindustrie in Deutschland vor dem Aus zu retten. So wurden auch im AKW Lingen gefährliche Risse in den Heizrohren entdeckt – das AKW ist am Ende seiner Belastbarkeit angekommen. Auch fehlt seit 2019 die notwendige große Sicherheitsüberprüfung für das AKW. Dadurch wurde der Sicherheitszustand bereits kritisch gesenkt. Wer wie Jens Spahn vor wenigen Tagen die größte technische Sicherheitsüberprüfung in einem Atomkraftwerk als reinen "Papiercheck" abtut, der offenbart, dass ihm entweder der Sachverstand fehlt oder dass für ihn der Schutz der Bevölkerung vor einer möglichen Atomkatastrophe keine Bedeutung hat.," erklärte Alexander Vent vom Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland.
"Ein Blick in die Ukraine, nach Frankreich und Großbritannien zeigt, dass die Atomkraft keine Lösung für unsere drängenden Energie- und Klimaprobleme ist – im Gegenteil: In Frankreich liegen derzeit 30 der 56 AKW wegen technischer Mängel still und angesichts des Fortschreitens der Klimakatastrophe mit einem signifikanten Dürresommer auch wegen fehlendem Kühlwasser. In Großbritannien wurden seit letztem Jahr vier Reaktoren wegen technischer Mängel abgeschaltet. In der Ukraine hat sich der militärische Konflikt rund um das größte AKW Europas in Saporischschja bedrohlich verschärft – das ist die Realität der Atomkraftnutzung. Die Schönfärberei von Atomlobbyisten wie Jens Spahn ignoriert die unbequemen Wahrheiten komplett – Atomkraft ist für parteipolitische Spielchen nicht geeignet," so Kerstin Rudek von der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.
"Jeder Tag, den wir über Atomkraft reden, ist ein verlorener Tag für die Energiewende. Wir fordern ein sofortiges Ende der skurrilen und fehlgeleiteten Laufzeitdebatte – stattdessen muss endlich der Ausbau der Erneuerbaren real vorangebracht werden. Nur das bringt eine zukunftsfähige und klimafreundliche Energiezukunft," ergänzte Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Weitere Infos:
https://atomstadt-lingen.de, www.bi-luechow-dannenberg.de, www.ippnw.de, www.bbu-online.de, www.sofa-ms.de
Große Sorge um AKW-Sicherheit in Ukraine: Entmilitarisierung unter internationaler Aufsicht
- IPPNW – Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkriegs / Ärzt*innen in sozialer Verantwortung
- Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
- BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
- Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
- Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
- BI "Kein Atommüll in Ahaus"
- Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland
- SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
- AntiAtom Bonn
Gemeinsame Pressemitteilung
Bonn/Berlin/Gronau/Münster, 16. August 2022
Uran-Lieferstaaten müssen diplomatisch eingreifen: Berlin, Den Haag, London und Stockholm sind am Zug
Die Friedensnobelpreisträgerin IPPNW, der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) sowie Anti-Atomkraft-Initiativen aus NRW und Niedersachsen fordern von den vier Regierungen in Berlin, Den Haag, London und Stockholm eine sofortige und entschiedene diplomatische Initiative zusammen mit der UNO, um insbesondere rund um das AKW Saporischschja eine entmilitarisierte Schutzzone unter internationaler Aufsicht einzurichten. Die vier Regierungen sind seit einigen Jahren für die Uran- und Brennelementlieferungen an die heftig umkämpften ukrainischen AKWs zuständig.
"Krieg in einem Land mit laufenden Atomreaktoren ist ein Novum. Der Beschuss und der Kampf um diese Atomanlagen sind ein Tabubruch. Mit jedem Tag, den die Kämpfe andauern, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer nuklearen Katastrophe kommt. Die Gefahr ist real. Daher rufen wir die Regierungen der Uran-Lieferstaaten auf, die Kriegsparteien in der Ukraine zusammen mit der UNO unverzüglich an einen Tisch zu holen und eine entmilitarisierte Schutzzone unter internationaler Aufsicht einzurichten. Wir brauchen dringend eine belastbare diplomatische Lösung und vorsichtshalber eine Abschaltung aller sechs Reaktorblöcke. Das Getreideabkommen zeigt, dass auch mitten im Krieg diplomatische Lösungen für besonders brisante Probleme möglich sind,“ erklärt die IPPNW-Vorsitzende Dr. Angelika Claußen.
"Die Bundesregierung sowie die Regierungen der Niederlande, Großbritanniens und Schwedens haben jahrelang wider besseren Wissens durch die Uranbrennstofflieferungen den Weiterbetrieb des maroden Atomkraftwerks ermöglicht, anstatt der Ukraine beim Ausbau der Erneuerbaren zu helfen. Aber wer den Uranbrennstoff liefert, ist auch für die Folgen des Betriebs mitverantwortlich. Nun müssen sich die vier Regierungen den Folgen ihrer verfehlten Atompolitik stellen und aktiv werden, denn Russland und die Ukraine werden den Atomkonflikt nicht alleine lösen können," so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Vier der sechs Reaktorblöcke in Saporischschja laufen seit 2016 mit angereichertem Uran des deutsch-niederländisch-britischen Urananreicherers Urenco. Urenco betreibt auch im westfälischen Gronau die eine Urananreicherungsanlage. Von Gronau wird regelmäßig Uran zur schwedischen Brennelementefabrik Västeras geliefert. Die aktuellste Exportgenehmigung stammt laut Website des Bundesumweltministeriums vom 1. Februar 2022. Am 1. und 2. Juni gingen laut Transportliste des Bundesamts BASE die zwei aktuellsten Transporte mit angereichertem Uran nach Västeras.
Das angereicherte Uran von Urenco wird in Västeras vom US-Konzern Westinghouse zu Brennelementen verarbeitet und dann in die Ukraine exportiert. IPPNW, BBU und Anti-Atomkraft- Initiativen haben diesen Uran-Deal schon 2016 scharf kritisiert, weil Saporischschja schon damals sehr nahe der umkämpften Region im Donbass lag. Auch zwei Blöcke des AKW Süd-Ukraine werden von Urenco und Westinghouse beliefert. Sie liegen unweit der Kampfzone bei Cherson und Mikolajew.
IPPNW, BBU und Anti-Atomkraft-Initiativen erinnern daran, dass noch im letzten Jahr die damalige Bundesumweltministerin Svenja Schulze zum Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl unmissverständlich forderte, dass die Lehre aus dem Super-GAU von 1986 sei, so schnell wie möglich aus der Atomenergie auszusteigen.
"Stattdessen erleben wir in der Ukraine eine nie gekannte Militarisierung der angeblich "zivilen" Atomkraft und hierzulande eine faktenfreie Pseudodebatte zu möglichen AKW- Laufzeitverlängerungen. Atomkraft ist für keines unserer Energie- und Klimaprobleme die Lösung. Stattdessen droht uns in der Ukraine an einem Atomkraftwerk erstmals eine unkontrollierbare militärische Eskalation – die Bundesregierung muss nun sofort alle diplomatischen Kanäle nutzen," fordert Kerstin Rudek von der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.
Weitere Infos:
www.ippnw.de, www.bbu-online.de, www.sofa-ms.de, https://atomstadt-lingen.de, www.bi-luechow-dannenberg.de
Verwendete Quellen:
- https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Nukleare_Sicherheit/ausfuhrgenehmigungen_brennelemente_bf.pdf
- https://www.base.bund.de/SharedDocs/Downloads/BASE/DE/fachinfo/ne/transportgenehmigungen.pdf?__blob=publicationFile&v=121
- https://taz.de/Gronauer-Uran-fuer-die-Ukraine/!5840693/
- https://www.world-nuclear-news.org/Articles/Energoatom-extends-international-cooperation
- https://www.world-nuclear-news.org/Articles/Westinghouse-signs-VVER-440-fuel-agreement-with-Uk
- https://taz.de/Atomkraft-in-der-Ukraine/!5326506/
- https://www.bmuv.de/rede/rede-von-svenja-schulze-bei-der-veranstaltung-35-jahre-tschernobyl-10-jahre-fukushima
- https://www.bbu-online.de/presseerklaerungen/prmitteilungen/PR%202016/23.08.16.pdf
BI lädt ein zum öffentlichen Stammtisch – wichtige Termine stehen bevor
Die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ lädt ein zu ihrem ersten öffentlichen Stammtisch nach der Sommerpause. Er findet statt am Montag, dem 8. August, ab 20 Uhr in der Gaststätte „Am Schulzenbusch“ (Hof zum Ahaus 3). Gesprochen werden soll unter anderem über die aus Sicht der BI komplett unseriösen Versuche, die Abschaltung der letzten Atomkraftwerke zum Ende des Jahres zu verhindern. Vor allem aber wird es um die Vorbereitung diverser Veranstaltungen im September gehen: die BI plant dann einen internen Workshop über ihre eigenen Zukunftsaktivitäten. Für die Öffentlichkeit interessant sind vor allem die geplanten Veranstaltungen des Nationalen Begleitgremiums für die Atommüll-Endlagersuche (NBG) in Ahaus am 13. und 14. September. Dabei wird es auch um die Situation in Ahaus und die Zukunft der Zwischenlagerung von Atommüll gehen.
Erklärung der Initiativen an den AKW-Standorten Emsland/Landshut/Neckarwestheim vom 04.08.2022
Jetzt ist Schluss! Am Atomausstieg festhalten!
Gemeinsam und vehement sprechen sich die Anti-Atom-Bürgerinitiativen an den drei verbliebenen AKW-Standorten gegen jede Laufzeitverlängerung aus, ob in der Form des Streckbetriebs oder der Verlängerung über Monate oder Jahre. Alle drei Altreaktoren haben ein eklatantes Sicherheitsproblem, sie befinden sich in einem sicherheits- technischen Blindflug und müssen umgehend abgeschaltet werden. Tschernobyl und Fukushima dürfen sich bei uns nicht wiederholen.
Als Anti-Atom-Bürgerinitiativen vertreten wir einen wichtigen und relevanten Teil der regionalen Bevölkerung an den Standorten.
Das KKE im Emsland/Lingen, ISAR-2 in Landshut und das GKN-2 in Neckarwestheim - alle diese Atomreaktoren wurden in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gebaut. Es sind Alt-Reaktoren, die den aktuell geforderten Sicherheitsstandards nicht entsprechen.
Ihre jeweils letzte größere, sog. periodische Sicherheitsüberprüfung fand 2009 statt – vor jetzt 13 Jahren. Der eigentlich 10-jährige Turnus wurde wegen des konkreten Abschalttermins zum 31.12.22 ausgesetzt – seither befinden sich die AKWs im sicherheitstechnischen Blindflug.
Innerhalb der letzten 6 Jahre kam es an diesen drei Standorten zu insgesamt 40 meldepflichtigen Ereignissen unterschiedlichen Schweregrades, zum Teil aus systematischen Fehlerursachen heraus.
Das Problem der Rissbildung in den Dampferzeugern besteht bei allen drei Reaktoren: In Neckarwestheim wurden seit 2018 mittlerweile über 350 erhebliche Korrosionsschäden an den Dampferzeugern gefunden, deren Ursache bis heute nicht behoben ist. Nach jeder Revision müssen die jeweils neu geschädigten Rohe verstopft werden, um Schlimmerem vorzubeugen. Und genau diese Schäden an den Dampferzeugern ließen sich auch im KKE Emsland nachweisen. Ein entsprechender Verdacht gilt auch für ISAR-2, dort liegt mangels Untersuchungen der Zustand der Heizrohre im Dunkeln.
Wir müssen davon ausgehen, dass die Reaktoren aktuell alterungsbedingt in einem mangelhaftem Zustand sind. Es besteht die akute Gefahr, dass die Rohre nach einem Riss spontan bersten. Der Reaktorsicherheitsexperte Majer, ehemals Atomaufseher im Bundesumweltministerium, warnt, dass ein solcher Bruch einen Störfall bis hin zur Kernschmelze auslösen könnte.
Wir haben ein eklatantes Sicherheitsproblem mit den Altreaktoren.
Jeder Tag, an dem diese Alt-AKWs noch betrieben werden, gefährdet die Menschen in der Region. Jeder weitere Betriebstag stellt, über Landesgrenzen hinweg, ein keinesfalls zu akzeptierendes Risiko dar. Tschernobyl und Fukushima dürfen sich bei uns nicht wiederholen. Es darf keinen bagatellisierenden Sicherheitsrabatt in der Frage eines Weiterbetriebs der Reaktoren geben!
Diese Altreaktoren gehören sofort vom Netz genommen.
Wir sagen deshalb Nein zu jeder Laufzeitverlängerung, ob in der Form des Streckbetriebs oder der Verlängerung über Monate oder Jahre – weil die Sicherheit der Altreaktoren nicht gewährleistet ist. Und das wissen die AKW-Betreiber nur zu gut: Deshalb sind sie selbst bei einem Streckbetrieb nicht bereit, das Haftungsrisiko zu tragen.
Die jahrelange systematische Verschleppung der Energiewende durch alle Bundes- und Landesregierungen ist der Grund dafür, dass die Versorgungssicherheit jetzt durch den russischen Krieg gegen die Ukraine so eklatant gefährdet ist. Die momentane Gaskrise ist vor allem eine Wärmekrise und diese lässt sich nicht durch gefährlichen Atomstrom beheben! Der massive Ausbau der Erneuerbaren Energien, im Zusammenspiel mit Speichertechnologie, ist angesichts des Klimawandels das Gebot der Stunde.
Die unterzeichnenden Initiativen an den AKW-Standorten:
Für GKN-2 Neckarwestheim:
- Bund der Bürgerinitiativen mittlerer Neckar e.V. (BBMN)
- AG AtomErbe Neckarwestheim
- Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
- Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn
- Aktion Strom ohne Atom Stuttgart
- BI AntiAtom Ludwigsburg
- BUND Regionalverband Heilbronn Franken
Für ISAR-2 Landshut:
- Bündnis für Atomausstieg Landshut
- Bündnis für Atomausstieg und erneuerbare Energien Regensburg (BÜFA)
- Bayern Allianz für Atomausstieg und Klimaschutz (BAAK)
Für KKE Emsland/Lingen:
- Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
- Arbeitskreis Umwelt Gronau (AKU)
- Bündnis AgiEL Lingen
- Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"
- Elternverein Restrisiko Emsland e.V.
- Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG)
- - Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
unterstützt die Forderungen der örtlichen Initiativen. - -
Demo am Sonntag, 7.8.2022
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Initiative für den sofortigen Atomausstieg (Sofa) Münster
Arbeitskreis Umwelt Gronau (AKU)
Bürgerinitiative Kein Atommüll in Ahaus e.V.
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Deutsche Sektion der Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzt*innen in sozialer Verantwortung, IPPNW)
Gronau, Münster, 03. August 2022
Pressemitteilung
Atomkraftgegner_innen wollen in Gronau Flagge zeigen:
„Gegen Laufzeitverlängerung und atomares Wettrüsten! –
Hiroshima & Nagasaki mahnen!“
Anlässlich der Jahrestage der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 mit mehr als 200.000 Toten rufen Anti-Atomkraft- und Friedensinitiativen für den 7. August zu einer Fahrrad-Demo in Gronau auf. Start ist um 13 Uhr am Bahnhof Gronau (Westfalen), um 14 Uhr gibt es eine Kundgebung vor der Urananreicherungsanlage Gronau. Eine weitere Fahrrad-Demo startet um 13:00 Uhr in Ochtrup am Bahnhof. Die Anti-Atomkraft- und Friedensinitiativen wollen ein Zeichen gegen Laufzeitverlängerungen und das weltweite Aufrüsten und Modernisieren der Atomwaffenarsenale setzen. Die Urananreicherungsanlage Gronau ist vom Atomausstieg ausgenommen, sie versorgt AKW in aller Welt mit angereichertem Uran und mit ihr könnte man Uran zur Atombombenherstellung anreichern.
Immer mehr Staaten rüsten atomar auf – Sicherheit oder ständige Angst?
Nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungs-Institut Sipri streben weltweit immer mehr Länder nach Atombomben oder modernisieren diese. Iran und Nordkorea haben ambitionierte Programme für Atomwaffen, beide basieren auf Urananreicherungstechniken des Urenco-Konzerns, wie sie auch in der Gronauer Urananreicherungsanlage verwendet werden. „Hier zeigt sich, dass die Situation festgefahren ist, sobald Länder die Technik einmal besitzen. Um ein deutliches Zeichen für atomare Entspannung zu senden und den Atomausstieg von Grundauf umzusetzen, fordern wir die Stilllegung der Gronauer Urananreicherungsanlage“ so Udo Buchholz vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz.
Dr.Brigitte Hornstein (IPPNW - Ärzt*innen gegen den Atomkrieg) wird über die Aufrüstung der US- Atombomben in Büchel und die Anschaffung neuer deutscher Kampfjets für diese Atombomben berichten.
Auch wenn atomare Abrüstung mit Russlands Despoten Putin derzeit unrealistisch erscheint, erklärt Peter Bastian vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen: „Die vermeintliche Sicherheit durch ein Gleichgewicht des Schreckens' führt zu immer schnelleren und gefährlicheren Atomwaffen. Missverständnisse, Fehlalarm oder Sabotage können zur absoluten Katastrophe und nicht mehr zu stoppenden Kettenreaktion führen. Deshalb fordern wir die Vernichtung aller Atomwaffen statt deren Modernisierung“.
Russischer Umweltaktivist warnt vor Rosatom und Laufzeitverlängerungen
Auf der Kundgebung wird auch Wladimir Slivjak von der russischen Umweltorganisation Ecodefense und Träger des alternativen Nobelpreises sprechen. Er beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit dem russischen Staatskonzern Rosatom, der für Putins Atomwaffen und Atomenergie zuständig ist. Mit seiner großen Zahl an Tochterfirmen ist er ein wichtiger Geschäftspartner für europäische AKW-Betreiber und Zulieferer. So kommt man bei der Beschaffung und Verarbeitung von Uran für neue Brennstäbe nur schwerlich an dem Marktriesen Rosatom vorbei. Deswegen fordert Vladimir Slivjak: “Rosatom ist der Teil der russischen Regierung, der für die Atomwaffen verantwortlich ist und direkt in den Krieg gegen die Ukraine involviert ist. Alle Kooperationen mit Rosatom sollten sofort gestoppt werden. Keine Unterstützung für die Atomwaffenindustrie – in Deutschland und weltweit!” ("Rosatom is the arm of Russian government which is in charge of nuclear weapon and also directly involved to war in Ukraine. All coperation with it should be immediately stopped. No support for nuclear weapon industry - in Germany and worldwide"). Wenn nun die Laufzeiten der deutschen AKW verlängert würden, ist also die Gefahr groß, dabei auch mehr oder weniger direkt Russland zu unterstützen. Gemeinsam mit ihren russischen Freunden fordern die Initiatoren der Demonstration deshalb auch Rosatom umgehend auf die Sanktionsliste zu setzen. „Das wäre ein deutliches Zeichen gegen Putins Drohungen mit Atomwaffen und ein harter Schlag für seine Finanzen“ so Peter Bastian.
Weitere Informationen:
www.ostermarsch-gronau.de, www.ippnw.de, https://defuel-russias-war.org/rosatom-nuclear-boogeyman/, www.sofa-ms.de, www.urantransport.de
"Dem Ausstieg entgegen – die Zukunft ist erneuerbar"
Grenzüberschreitende Anti-Atom-Radtour von .ausgestrahlt 14.-16.7.: Stopps in Ahaus, Gronau, Almelo und Lingen
Die Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland, dem Emsland, der Region Almelo sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz rufen gemeinsam mit der bundesweiten Anti-Atom- Organisation .ausgestrahlt zur Teilnahme an einer großen Anti-Atom-Sommerradtour auf unter dem Motto "Dem Atomausstieg entgegen – die Zukunft ist erneuerbar".
Auf dem Weg vom AKW Tihange ins Wendland steuert die von .ausgestrahlt grenzüberschreitend koordinierte Protest-Radtour von Donnerstag, 14.7., bis Samstag, 16.7., auch die aktiven Atomstandorte Ahaus, Gronau, Almelo und Lingen an. An allen vier Atomanlagen sind Zwischenstopps, Mahnwachen oder Kundgebungen geplant, zu denen herzlich eingeladen wird:
Freitag 15.7.:
- 9.15 Uhr: Atommüll-Lager Ahaus
- 11.30 Uhr: Urananreicherungsanlage Gronau
- 17.30 Uhr: Urananreicherungsanlage Almelo
Samstag 16.7.:
- 9.15 Uhr: Urananreicherungsanlage Almelo
- 17.20 Uhr: AKW Lingen
- 17.40 Uhr: Brennelementefabrik Lingen
- 18.15 Uhr: Kundgebung Marktplatz Lingen
"Wir freuen uns sehr, dass .ausgestrahlt mit dieser grenzüberschreitenden Raddemo den Fokus auch auf die noch immer laufenden Atomanlagen legt, die vom Atomausstieg bislang ausgenommen sind. Die Brennelementefabrik in Lingen sowie die Urananreicherungsanlagen in Gronau und Almelo sorgen dafür, dass weltweit Hochrisikoreaktoren weiterhin mit Uranbrennstoff versorgt werden. Atomenergie ist aber keine Lösung für unsere Energieprobleme, sondern bringt unkalkulierbare Risiken mit sich – gerade in Kriegszeiten, wie wir in der Ukraine mit Schrecken erleben. Wir lehnen deshalb auch strikt die neue EU-Taxonomie sowie die Forderungen nach AKW- Laufzeitverlängerungen für die restlichen deutschen AKWs ab. Die Zukunft ist erneuerbar", so Alexander Vent vom Lingener Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland.
"An allen vier Atomstandorten zeigt sich, wie ungelöst die Atommüllentsorgung noch immer ist. Für den Atommüll im zentralen Zwischenlager in Ahaus und dem Standort-Zwischenlager in Lingen gibt es genausowenig eine sichere Endlagermöglichkeit wie für das abgereicherte Uranhexafluorid, das als Abfallstoff bei der Urananreicherung in Gronau und Almelo anfällt. Neue Atommülltransporte von A nach B oder "Atommüll-Logistikzentren" wie in Würgassen sind nicht die Lösung. Als ersten Schritt müssen wir die Produktion von neuem Atommüll einstellen und die noch laufenden Atomanlagen in Gronau, Almelo und Lingen stilllegen," ergänzte Hartmut Liebermann von der BI "Kein Atommüll in Ahaus". „Außerdem müssen dringend neue Konzepte für die absehbar notwendige Langzeitzwischenlagerung von Atommüll entwickelt werden, da ein sicheres Endlager vermutlich nicht vor Ende des Jahrhunderts, wenn überhaupt, zur Verfügung stehen wird.“
Für die Organisator*nnen der Anti-Atom-Radtour von .ausgestrahlt erklärte Armin Simon: "Spätestens Ende des Jahres, so steht es im Atomgesetz, müssen die letzten drei von einst 36 AKWs in Deutschland vom Netz, auch das AKW Lingen. Dutzende weitere Reaktoren und Atomanlagen wurden verhindert. Zugleich haben die erneuerbaren Energien, maßgeblich vorangetrieben von der Anti-Atom-Bewegung, einen weltweiten Siegeszug begonnen. Das alles sind enorme Erfolge, zu denen Hunderttausende Atomkraftgegner*innen in den vergangenen Jahrzehnten ihren Beitrag geleistet haben. Das wollen wir mit der Anti-Atom-Radtour ins Bewusstsein rufen. Zugleich machen wir auf die zahlreichen verbliebenen Atomprobleme aufmerksam und setzen ein deutliches Zeichen gegen den Versuch, Atomkraft wieder salonfähig zu machen. Wir hoffen, dass viele Menschen aus der Region ein paar Kilometer mitradeln.“
Infos zur Anti-Atom-Radtour
Alle Infos zu der insgesamt dreiwöchigen Anti-Atom-Radtour, unter anderem die genaue Route, Zustiegspunkte, der Zeitplan und das Programm sowie ein Live-Tracking der rollenden Demo finden sich unter: https://www.ausgestrahlt.de/radtour.
Weitere Informationen:
www.bi-ahaus.de, https://atomstadt-lingen.de, www.laka.org, www.sofa-ms.de, www.bbu-online.de, www.urantransport.de, www.ausgestrahlt.de
Lesenswertes
- BI lädt zu Stammtisch ein und ruft auf zu Protest gegen Castor-Transporte
- Presseinformation: Jülicher Atommüll: Droht das gigantischste CASTOR-Transportprojekt aller Zeiten?
- Einladung zum öffentlichen Stammtisch der Bürgerinitiative
- Einladung zur Bild-Aktion: Anti-Atom-Initiativen protestieren gegen grüne Castor-Pläne (Di, 5. März, Jülich)
Aktion: "Ahauser Erklärung"
Besuchen Sie die Website der "Ahauser Erklärung".
Die Unterschriftensammlung ist am 10. April abgeschlossen worden.
Die Listen sind am 24. August 2019 an die Bundesumweltministerin Schulze übergeben worden.
Bürozeiten:
MI.: 17.00 - 18.00 Uhr
Spenden:
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Atommüll-Transporte stoppen: Petition von ausgestrahlt.de gegen Atommüll-Transporte von Jülich nach Ahaus
bewegung.taz.de -
Plattform für Veränderung
Aktion "Lieferstopp für Risikoreaktoren"
Am 15. März 2018 ist die Aktion „Lieferstopp für Risikoreaktoren“ des Umweltinstituts München e. V. online gegangen und wird per Newsletter beworben. Bereits über 27.000 Personen haben an der Aktion teilgenommen.