Quicklink: Lesenswertes
Quicklink: Aktuell geplante Demonstrationen
Castor-Entscheidung liegt jetzt beim Bundesumweltminister
Politisches Zeitfenster für Gespräche muss nun genutzt werden!
„Castor-Transporte auf Autobahnen sind enormes Risiko“
Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"e.V.
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
BUND NRW e.V.
Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Nach der gestrigen Ankündigung des Bundesamt für nukleare Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), in Kürze weitere Castor-Transporte nach Ahaus genehmigen zu wollen, fordern Anti- Atomkraft-Initiativen nun eindringlich von der NRW-Landes- und der Bundesregierung das verbleibende Zeitfenster politisch zu nutzen. Geplant sind Transporte von152 Castoren aus Jülich wie auch zunächst zwei, später dann bis zu zehn Castor-Transporte aus dem Garchinger Forschungsreaktor der TU München. „Laut BASE liegt der Ball nun bei Bundesumweltminister Schneider, bevor das BASE die Genehmigung erteilt. Schneider muss jetzt mit dem Bundesforschungsministerium schnellstmöglich die geplanten Gespräche mit der NRW- Landesregierung führen, die enorm risikoreichen Castor-Transporte über die Autobahnen stoppen und eine langfristig sichere Zwischenlagerung anstoßen“, so Jens Dütting vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen. „Da muss sich endlich auch das Bundesfinanzministerium als Hauptgeldgeber für den Jülicher Atommüll bewegen, weil man versäumt hat, die Betreiber des kommerziellen Reaktors zur Rechenschaft zu ziehen. Seit 2009 versuchen die Verursacher ihren Atommüll zu Lasten anderer loszuwerden!“
Die Anti-Atomkraft-Initiativen in NRW kritisieren auch die Ankündigung des BASE, Klage- Möglichkeiten durch Anordnung des sofortigen Vollzuges einschränken zu wollen. „Hier wird unnötig Druck erzeugt und es werden unverhältnismäßig die juristischen Möglichkeiten der Umweltverbände eingeschränkt, obwohl es sich um hochriskante Atommüllverschiebung handelt“, erklärt Kerstin Ciesla vom BUND NRW.
„Die Autobahnen von Garching oder Jülich nach Ahaus führen durch dicht besiedeltes Gebiet, über marode Brücken und sind in dieser Länge nicht konsequent zu sichern. Und da auch für das Ahauser Zwischenlager 2036 die Genehmigung ausläuft, ist die Atommüllverschiebung nur Augenwischerei statt Sicherheitsgewinn“, so Janna Dujesiefken von der BI Ahaus. Marita Boslar vom Jülicher Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ ergänzt: „Seit über zehn Jahren wird ein neues, modernes Zwischenlager in Jülich verschleppt. Das muss endlich in Angriff genommen werden, da sich die Endlagersuche noch deutlich verzögert.“
Nächsten Mittwoch, am 2. Juli, sind die Castoren zudem erneut nicht-öffentliches Thema im Wirtschaftsausschuss des NRW-Landtags. Diese Geheimhaltungs-Politik stößt auf Unverständnis – deshalb bereiten die Anti-Atomkraft-Initiativen neue Proteste vor. Sie halten an ihrem Ziel einer möglichst sicheren Atommülllagerung statt Atommüllverschiebung fest: Am Tag nach Bekanntwerden der Transportgenehmigung wird es um 18 Uhr je eine Mahnwache vor dem Forschungszentrum Jülich und dem Zwischenlager Ahaus geben.
Weitere Infos: www.bi-ahaus.de | www.sofa-ms.de | www.westcastor.org
Mittwoch, 2. Juli, 19.30 Uhr: Alternativer Nobelpreisträger zu Gast in Ahaus
Bürgerinitiative begrüßt russischen Umweltschützer
Vladimir Slivyak
Vortrag zu Putins energiepolitischen Ambitionen

Vladimir Slivyak
Copyright: Right Livelihood Foundation
Auf Einladung der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ ist am Mittwoch, 2. Juli, der international renommierte russische Umweltschützer Vladimir Slivyak in Ahaus zu Gast. Um 19.30 Uhr wird er im Dorothee-Sölle-Haus, Wüllener Straße 18, über die besorgniserregenden weltweiten energiepolitischen Ambitionen des russischen Präsidenten Vladimir Putin berichten. Slivyak ist Mitgründer von Ecodefense, der ältesten unabhängigen russischen Umweltorganisation, die sich seit Ende der 1980er Jahre intensiv gegen die weitere Nutzung der Atomkraft und von fossilen Energieträgern einsetzt. 2021 erhielt Slivyak für seine außergewöhnliche Arbeit den Alternativen Nobelpreis. Im Anschluss an den Vortrag gibt es Zeit für Fragen und zur Diskussion. Der Eintritt ist frei.
2014 wurde Ecodefense von der russischen Regierung als erste Umweltorganisation auf die Liste der sogenannten „Ausländischen Agenten“ gesetzt. Diese Liste wird vom Kreml als Repressionsinstrument eingesetzt. Kurz zuvor hatte Ecodefense eine erfolgreiche Kampagne gegen den damals geplanten Bau von zwei AKW bei Kaliningrad durchgeführt. Seither haben sich die Repressionen gegen Ecodefense und alle anderen unabhängigen Umweltorganisationen dramatisch verschärft. 2021 musste Slivyak Russland verlassen, seit wenigen Wochen steht er auch persönlich auf der Kreml-Liste der „Ausländischen Agenten“.
Schon seit 2005 arbeiten die Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland und Emsland intensiv mit Vladimir Slivyak und Ecodefense zusammen. Zunächst ging es um die Uranmüllexporte von der Urananreicherungsanlage Gronau nach Russland, die erst 2022 nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine gestoppt wurden. 2010 verhinderten die BI „Kein Atommüll in Ahaus“ und Ecodefense gemeinsam mit regionalen Initiativen den Abtransport von hochradioaktivem Atommüll aus Ahaus in die russische Atomanlage Majak und seit 2021 arbeiten die regionalen Initiativen zusammen mit Ecodefense daran, eine Kooperation des Brennelementeherstellers Framatome in Lingen mit dem Kreml-Atomkonzern Rosatom zu verhindern. Es gibt also viele gemeinsame Projekte.
„Wir freuen uns sehr, dass mit Vladimir Slivyak ein so renommierter Vertreter der demokratischen Umweltbewegung aus Russland nach Ahaus kommt. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass Ecodefense trotz der Repressionsmaßnahmen in der Heimat weiter diese wichtige internationale Arbeit gegen neue Atomprojekte und für mehr Klimaschutz leistet. Mit der Einladung wollen wir auch explizit ein Zeichen der Solidarität setzen und hoffen auf rege Beteiligung im Publikum“, erklärte Janna Dujesiefken von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“.
Der Abend wird von der Initiative SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster mitorganisiert. „Leider gibt es gerade im Energiebereich noch immer vielfältige Geschäftsbeziehungen zwischen dem Kreml und Westeuropa. Das geplante nukleare Kooperationsprojekt in Lingen ist nur ein Beispiel. Die EU handelt hier nur sehr zögerlich, weil sich zu viele Länder in der Vergangenheit abhängig gemacht haben von angeblich billiger Energie aus Russland – darunter auch Deutschland. Wir unterstützen deshalb auch die zentrale Botschaft von Ecodefense, dass es gilt, durch den Umstieg auf erneuerbare Energien diese Abhängigkeiten zu überwinden“, ergänzte Matthias Eickhoff von SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster.
Aufruf zur Demonstration am 14. Juni 2025 vor dem Ahauser Rathaus
Im Wirtschaftsausschuss des Landtags NRW am 28. Mai wurde über die geplanten Castortransporten von Jülich nach Ahaus diskutiert: Die SPD warf Mona Neubaur von den Grünen als Chefin der Landesatomaufsicht Untätigkeit vor. Mona Neubaur wiederholte, dass sie als NRW-Atomaufsicht keine Handhabe hätte, weil die JEN und Bundesministerien sowie das BASE die Entscheidungen träfen.
Wer das Theater um die Atommüllverschiebung von Jülich nach Ahaus die letzten Jahre verfolgt hat, wird einerseits feststellen, dass Frau Neubauer juristisch recht hat, andererseits aber ganz offenbar kein Interesse hatte, die Probleme zu einem öffentlichen Thema zu machen und den Verantwortlichen in Jülich und Berlin entsprechend auf die Füße zu treten! Aber klar ist auch: Die SPD hat über mehrere Jahre die NRW-Atomaufsicht geführt und seit dem Ampel-Aus führt sie auch das Bundesfinanzministerium als entscheidenden Geldgeber der JEN!
Umso überraschender war also die Ankündigung von Mona Neubaur nun gemeinsam mit Nathanael Liminski (CDU) als Chef der NRW-Staatskanzlei und Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten in Berlin zu intervenieren und auch die CDU-Landtagsabgeordnete für Jülich forderte eine Lösung aus Berlin ein. Kurz vor anvisiertem Beginn der Transporte kommt also nochmal eine politische Diskussion auf. Und das ist gut so, denn Castortransporte bergen Risiken für ganz NRW und nun ist klar, auf allen politischen und behördlichen Ebenen wurde über Jahre nicht genug getan um das Atommüllproblem in Jülich vor Ort zu lösen.
Wir wollen am 14. Juni mit der Demo ernsthafte Gespräche zwischen Land und Bund einfordern, die den Fokus auf langfristige Sicherheit und nicht auf möglichst niedrige Kosten legen! Kommt um 11:30 Uhr zur Kundgebung (Gerd Schinkel macht Musik) am Ahauser Rathaus, danach drehen wir eine Demo-Runde durch die Innenstadt, um auf unser Anliegen aufmerksam zu machen.
Besuchen Sie für aktuelle Infos auch den Instagram-Kanal der BI Ahaus.
Heute: Castor-Aktionstag in Ahaus (19. Mai 2025)
9 Uhr Mahnwache / 18 Uhr Kundgebung
Castor-Bauarbeiten an Kreisverkehr beginnen
Zwischenlager-Betreiber aus Jülich und Ahaus im Stadtrat
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"
Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
„Neubau von Zwischenlager in Jülich einzig vernünftige Option“
Mit einem Castor-Aktionstag am heutigen Montag, 19. Mai, in Ahaus reagieren die Anti-Atomkraft- Initiativen aus Ahaus, dem Münsterland und Jülich auf neue konkrete Vorbereitungen für den Start der 152 Castor-Transporte mit rund 300 000 hochradioaktiven Brennelementkugeln aus dem Forschungszentrum Jülich ins Zwischenlager Ahaus. Zum einen beginnt heute morgen in Ahaus der für die 130 Tonnen schweren Castor-LKW erforderliche Umbau des „Tobit“-Kreisverkehrs (Legdener Str. / Adenauerring / Schumacherring), der im Januar noch von der NRW-Landesregierung abgesagt worden war. Abends treten dann die Betreiber des Jülicher und des Ahauser Zwischenlagers, die JEN und die BGZ, gemeinsam vor dem Ahauser Stadtrat auf, um über den Stand des Castor-Verfahrens zu berichten und sich den Fragen der Öffentlichkeit zu stellen.
Aus diesen Gründen organisiert die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ zusammen mit dem Jülicher Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ heute morgen in Ahaus um 9 Uhr am Tobit-Kreisverkehr eine Mahnwache. Und um 18 Uhr findet vor dem Rathaus in Ahaus vor Beginn der Ratssitzung eine gemeinsame Kundgebung statt. Die Initiativen untermauern damit ihre Forderung an die neue Bundesregierung sowie die schwarz-grüne NRW-Landesregierung nach einem sofortigen Moratorium für sämtliche Castor-Vorbereitungen.
„Der Neubau eines modernen Zwischenlagers in Jülich ist die einzig vernünftige Option. Hier wurde der hochradioaktive Atommüll erzeugt. Nur hier können die Castor-Behälter im Bedarfsfall repariert werden − und eine Endlagermöglichkeit gibt es frühestens in einigen Jahrzehnten. 152 Einzeltransporte mit enorm hohem Polizeiaufwand über die ohnehin maroden Autobahnen von NRW machen keinen Sinn. Sie gefährden nur die Öffentlichkeit und belasten die Polizei aufgrund der erheblichen Terror- und Sabotagegefahr noch stärker als bislang schon. Hochradioaktiver Atommüll gehört nicht auf die Autobahn“, erklärte Marita Boslar vom Jülicher Aktionsbündnis „Stop Westcastor“.
„NRW-Innenminister Reul weist auf den erheblichen Aufwand hin, die Gewerkschaft der Polizei kritisierte schon im Februar die geplante Mega-Transportserie mit dem hochradioaktiven Atommüll massiv. Die alte Bundesregierung verwies noch im April auf die bislang fehlende Verhandlungsbereitschaft der schwarz-grünen Landesregierung. Wir erwarten, dass sich die zuständige NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) umgehend mit dem neuen Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) an einen Tisch setzt und ernsthafte Verhandlungen aufnimmt“, ergänzte Felix Ruwe von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“.
Weitere Infos:
Schwarz-Grüne NRW-Landesregierung tatenlos: Castor-Baustelle ab 19.5. in Ahaus und dann Atommüll-Transporte?
Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"
Aktionsbündnis „Stop Westcastor Jülich“
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Neue Proteste in Ahaus:
12. Mai 18 Uhr Mahnwache am Tobit-Kreisverkehr
19. Mai 18 Uhr Kundgebung vor dem Rathaus – JEN zu Besuch
Nach Informationen der Stadt Ahaus soll ab dem 19. Mai der zweite Kreisverkehr umgebaut werden. Dieser befindet sich zwischen Legdener Straße und Schumacherring (Tobit-Kreisel). Der Umbau dient der Vorbereitung für die geplanten 152 Castor-Lkw-Transporte vom Forschungszentrum Jülich ins Zwischenlager Ahaus. Deshalb erwarten die Anti-Atomkraft-Initiativen in Kürze die noch ausstehende Transportgenehmigung für die massive Atommüllverschiebung. Nach Ansicht der Bürgerinitiativen und Umweltverbände bergen diese Transporte ein enormes Risiko über marode Autobahnen und bringen keinen langfristigen Sicherheitsgewinn.
Die Ahauser Münsterland-Zeitung berichtet, dass der Stand der bundesbehördlichen Transportgenehmigungen sich noch nicht geändert habe. Im Januar hatte der zuständige NRW- Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) wegen der fehlenden Genehmigung noch die Castor- Bauarbeiten an demselben Kreisverkehr kurzfristig gestoppt. „Es ist ein Skandal, dass die schwarz- grüne Landesregierung den Atommüllverursachern aus Jülich den Weg frei macht,“ so Janna Dujesiefken von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“. „Deswegen werden wir sowohl am 12. Mai um 18 Uhr am Kreisverkehr und am 19. Mai um 18 Uhr vor dem Ahauser Rathaus demonstrieren. Dann kommen nämlich die staatlich geleiteten Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) und die Ahauser BGZ ins Rathaus, um ihre Atommüllpläne vorzustellen.“
Bundesregierung bestätigt schwarz-grüne Untätigkeit
In einem Schreiben vom 17. April teilte das Bundesforschungsministerium dem Linken Bundestagsabgeordneten Dr. Fabian Fahl mit, dass es seit 2022 vom Land NRW keine Absichtserklärung gab, die Mehrkosten für den Neubau eines Zwischenlagers in Jülich zu übernehmen. Dies ist eine herbe Rüge für die NRW-Landesregierung. Marita Boslar vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor Jülich“ kritisiert: „Warum war die NRW-Landesregierung so untätig? Wir fordern umgehend ein Moratorium für die Castor-Transport-Vorbereitungen sowie ernsthafte Verhandlungen mit dem neuen Bundesumweltminister. Ziele müssen der Neubau eines sicheren Zwischenlagers in Jülich und der Verzicht auf die verantwortungslosen Castortransporte sein“.
Diese Forderung richten die Anti-Atomkraft- und Umweltinitiativen auch an den neuen Bundesumweltminister Carsten Schneider von der SPD. Ungeachtet dessen bereiten die Initiativen weitere Proteste vor. Sollte die Transportgenehmigung erteilt werden, finden am Tag darauf jeweils um 18 Uhr Mahnwachen vor dem Forschungszentrum Jülich und dem Zwischenlager Ahaus statt.
Quellen:
- https://www.stadt-ahaus.de/de/aktuelles/meldungen/1186256.php
- https://www.muensterlandzeitung.de/ahaus/vorarbeiten-fuer-moegliche-castortransporte-stadt-kuendigt-sperrung-am-kreisverkehr-an-w1029818-9001587058/
- https://www.aachener-zeitung.de/lokales/region-dueren/juelich/castor-lager-koennte-in-juelich-neu-gebaut-werden-wenn-das-land-bezahlt/63241240.html
Doppel-Protest in Jülich und Ahaus gegen Castor-Transporte
Kundgebung, Mahnwache & „Probe-Sitzen“ am 26. April
- „Atommüllprobleme aussitzen können wir auch!“ -
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
BI "Kein Atommüll in Ahaus"
BUND NRW
Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Am Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl, dem 26. April, rufen Anti-Atomkraft-Initiativen in Jülich und Ahaus zum Doppel-Protest auf. Sie wollen auf die Risiken der Atomenergie und das ungelöste Atommüllproblem aufmerksam machen. Die Initiativen kritisieren die Transporte von Jülich nach Ahaus. Sie sehen darin lediglich eine Verschiebung des Problems und keine langfristig sichere Lösung. Um 14 Uhr beginnen deshalb angemeldete Proteste vor dem Tor des Atommülllagers in Ahaus und dem Haupttor des Forschungszentrum Jülich, wo derzeit 152 Castoren lagern. In Ahaus wird es eine Kundgebung und in Jülich eine Mahnwache geben. „Wir stehen vor der Verantwortung, die zukünftigen Generationen vor den Gefahren und Risiken zu schützen, die von radioaktiven Abfällen ausgehen. Jahrelang versuchen die Atommüllverursacher die Probleme auszusitzen – das können wir auch – auf der Straße, auf der der Castor kommen soll! Bringt Campingstühle, Sofas, andere Sitzmöbel und warme Decken mit“, erklärt Felix Ruwe von der BI-Ahaus.
Marita Boslar vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich ergänzt: „Das Jülicher Lager war von Anfang an nur bis 2013 genehmigt. Seitdem verschleppen die Verursacher eine sicherheitsorientierte Lösung vor Ort und setzen stattdessen auf 152 einzelne, riskante Castor-Transporte über die maroden NRW-Autobahnen. Das werden wir nicht einfach so hinnehmen!“
Auch nachdem das Oberverwaltungsgericht in Münster im Dezember 2024 die Einlagerungsgenehmigung für den Jülicher Atommüll in Ahaus für rechtmäßig erklärt hat, geben die Anti-Atomkraft-Initiativen nicht auf. In der Urteilsverkündung betonte der Richter, dass eine formal richtige Genehmigung nicht zwingend genutzt werden muss. Er mahnte an, das Atommüllproblem politisch zu lösen. „Wir bleiben deswegen bei unserem NEIN zu 152 Castor-Transporten und fordern die Verursacher und Politik endlich auf, sich um langfristig und möglichst sichere Lösungen an allen jetzigen Atommüllstandorten zu kümmern!“, begründet Kerstin Ciesla vom BUND NRW die weiteren Proteste.
„Wir laden Jung und Alt ein, mit den Protesten gemeinsam und friedlich ein Zeichen für Transparenz, Sicherheit und nachhaltige Lösungen zu setzen. Wir werden es uns mit Klappstühlen, Strohsäcken und Decken vor den Toren gemütlich machen und schon mal symbolisch zeigen, wie Protest auch aussehen kann, wenn trotz Terrorgefahr, maroder Autobahnen und Ablehnung der Transporte durch die Gewerkschaft der Polizei an den sinnlosen Castor-Transporten festgehalten wird“, so Peter Bastian vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Atommüll-Probleme - ein Knackpunkt der Koalitionsverhandlungen?
Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"
BUND NRW
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Anti-Atomkraft-Demonstrationen in Gronau, Jülich & Ahaus geplant
- 152 Castortransporte von Jülich nach Ahaus stehen bevor
- Gronauer Uranmüll-Berg wächst
- Karfreitag, 18. April: Ostermarsch zur Gronauer Urananreicherungsanlage
- Tschernobyl-Tag, 26. April: „Atommüll-Probleme aussitzen“ in Jülich & Ahaus
Die Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland und NRW sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) sind fassungslos über die jüngsten Vorschläge der CDU zum Thema Atomkraft. Gerade erst wurden sieben Castorbehälter von Sellafield (GB) ins Zwischenlager Ohu/Isar in Bayern gebracht, 152 Castortransporte quer über NRW-Autobahnen von Jülich nach Ahaus stehen bevor und aus der Urananreicherungsanlage Gronau wird wieder vermehrt Uranmüll Richtung Frankreich gebracht, der irgendwann zurückkommen soll. Dabei wird die Endlagersuche noch 80-100 Jahre dauern – dafür sind die derzeitigen Atommüllzwischenlager nicht ausgelegt und der Gronauer Uranmüll ist in diesem Endlager noch nicht eingeplant! Dafür wäre ein weiteres Endlager notwendig.
Castor-Transporte zeigen das Atommüll-Dilemma – lösen es aber nicht
„Da wirkt es wie blanker Hohn, wenn die CDU nach den Absagen der AKW-Betreiber die AKW- Ruinen nun verstaatlichen und mit irren Subventionen wieder aufbauen will, aber das Wort „Atommüll“ noch nicht einmal im Arbeitsgruppen-Papier der Koalitionsverhandlungen vorkommt“, so Kerstin Ciesla vom BUND NRW. Einem Bericht der Aachener Zeitung zufolge ist das Fehlen der Atommüllproblematik im Arbeitsgruppen-Papier ein Hinweis darauf, dass die Atommüllproblematik und die zahlreichen Castortransporte – geplant sind auch welche aus dem Forschungsreaktor Garching bei München nach Ahaus – Thema der Chef-Verhandlungsgruppe sein könnten.
„Das AKW-Comeback der CDU/CSU dürfte sich ganz schnell als Bumerang erweisen, wenn die zahlreichen Castor-Transporte gegen den Willen der schwarz-grünen NRW-Landesregierung und der Bevölkerung durchgeführt werden. Durch die ständige Atommüllverschiebung von einer untauglichen Halle in die nächste wird ja die Entsorgung nicht gelöst. Auch die ohnehin schon schwierige Endlagersuche wird mit noch mehr Atommüll für weite Teile der Bevölkerung wieder brisanter“, erklärt Janna Dujesiefken von der BI Ahaus.
Mit angemeldeten Kundgebungen und „Probe-Sitzblockaden“ wollen die Atomkraftgegner_innen am Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe, dem 26. April um 14 Uhr vor den Toren des Jülicher Forschungszentrums und dem Ahauser Atommülllager ein Zeichen gegen die Atommüllverschiebung und die AKW-Pläne der Union setzen. „Ob jung, ob alt, wir machen es wie die AKW-Fans der Union und die Atommüllverursacher, wir sitzen die Atommüllproblematik einfach aus, indem wir uns der unsinnigen Atommüllverschiebung in den Weg setzen“, kündigt Marita Boslar vom Jülicher Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ an.
Ostermarsch gegen unbegrenzte Uranmüll-Produktion und atomares Wettrüsten
Die Gronauer Urananreicherungsanlage steht ganz am Anfang der Problematik, denn bevor Uran in AKW zum Einsatz kommen kann, fallen bei der Anreicherung schon große Mengen Uranmüll in Form von abgereichertem Uranhexafluorid an. Bislang wird das brisante Material in Containern neben der Urananreicherungsanlage unter freiem Himmel gelagert, zudem wurden große Mengen auch nach Russland verbracht. Aktuell wird es auch immer wieder mit Sonderzügen zur Umwandlung in Uranoxid nach Frankreich transportiert. Die zur Lagerung des Uranoxids dafür in Gronau gebaute Halle wird jedoch seit 11 Jahren nicht genutzt und das Lager ist noch immer leer. „Sowohl als abgereichertes Uranhexafluorid als auch als Uranoxid ist das Material nicht mehr brauchbar, also streng genommen Atommüll. Der Betreiber der Urananreicherungsanlage, der Urenco-Konzern, und die Atompolitik wollen offenbar vermeiden, dass diese besonderen Atommüllmengen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit geraten“, erklärt Udo Buchholz vom Arbeitskreis Umwelt Gronau. Gleichzeitig betonen die Anti-Atomkraft-Initiativen, dass die Urananreicherung nach wie vor als einfachster Weg zur Atombombe gilt und fordern auch deswegen die Stilllegung der Urananreicherungsanlage.
„Im atomaren Wettrüsten sehen wir keine Sicherheit, sondern eine Bedrohung, insbesondere wenn Despoten und narzisstische Egoisten in der Weltpolitik am Werke sind. Deswegen rufen wir am Karfreitag, 18. April zum Gronauer Ostermarsch auf“, erklärt Peter Bastian vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen. Auftaktkundgebung ist um 13 Uhr am Bahnhof Gronauer (Westf.), danach führt der Ostermarsch circa 4 Kilometer zur Urananreicherungsanlage (Röntgenstr. 4).
Quellen:
- https://fragdenstaat.de/dokumente/258015-koalitionsverhandlungen-cdu-csu-spd-ag-15-klima-und- energie/
- https://www.aachener-zeitung.de/lokales/region-dueren/juelich/atommuell-spielt-in-berlin-noch-keine- rolle/52458118.html
- https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/atomkraftwerke-steffi-lemke-nennt-unions-vorschlag-zu- atom-comeback-realitaetsfern-a-1ae70a18-c8ea-4567-b355-2a7029726611
Weitere Infos:
https://www.bi-ahaus.de
https://ostermarsch-gronau.de
https://sofa-ms.de
https://www.westcastor.org
https://www.bbu-online.de
Lesenswertes
Stellungnahmen & Infos

- "Brandbrief 2.0" an den Ministerpräsidenten des Landes NRW H. Wüst und Ministerin M. Neubaur vom 28. August 2025
- Stellungnahme der BI “Kein Atommüll in Ahaus” zur geplanten Langzeit-Lagerung von hochradioaktiven Brennelementen in Ahaus
- Was geschieht mit den Kugel-Brennelementen aus dem stillgelegten AVR Jülich? Der aktuelle Sachstand (21.03.2025)
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Unabhängige Information zur Kritik der Atomenergienutzung: umweltFAIRaendern.de
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https://www.ausgestrahlt.de/aktiv-werden/aktionen/atommuell-transporte-stoppen/
Atommüll-Transporte stoppen: Petition von ausgestrahlt.de gegen Atommüll-Transporte von Jülich nach Ahaus
bewegung.taz.de -
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