Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
- Scharfe Kritik an Castor- und Uran-Transporten
- Proteste gegen neue Castor-Bauarbeiten in Ahaus
- NRW-Landesregierung auf atompolitischem Irrweg
Mit einer Mahnwache gegen neue Castor- und Uran-Transporte empfangen Anti-Atomkraft- Initiativen aus dem Münsterland am morgigen Donnerstag, 9. Januar, ab 13.30 Uhr NRW-Verkehrs- und Umweltminister Oliver Krischer vor seinem Besuch am Rock&Popmuseum in Gronau. Die Initiativen sehen die NRW-Landesregierung an den Atomstandorten Gronau, Ahaus und Jülich auf einem atompolitischen Irrweg. Mit Billigung des NRW-Verkehrsministeriums wird derzeit in Ahaus vorauseilend bereits die mögliche Castor-Fahrstrecke für die 152 Castoren aus Jülich umgebaut, obwohl es für diese Atommüll-Transporte mit rund 300 000 hochradioaktiven Brennelementkugeln noch gar keine Transportgenehmigung gibt. Krischer hat den Anti-Atom-Initiativen für morgen auf Anfrage nun ein kurzes Gespräch zugesagt.
Die Stadt Ahaus informierte am Montag, dass nach ähnlichen Bauarbeiten im Dezember nun vom 13. bis zum 20. Januar auch der sog. Tobit-Kreisel am südöstlichen Ortsrand von Ahaus auf Veranlassung des Landes Castor-tauglich umgebaut werde. Dagegen rufen die Anti-Atomkraft-Initiativen für den 19. Januar zu einem Sonntagsspaziergang um 14 Uhr vom Ahauser Rathaus zu der Baustelle auf. Zudem gibt es beim Hallendach des Ahauser Atommülllagers inzwischen altersbedingte Probleme.
„Wir sind vom grünen Verkehrs- und Umweltminister Krischer sehr enttäuscht. Einst kam er selbst zu Anti-Castor-Demos, doch nun bereitet sein Ministerium vorauseilend den Castor-Transporten vom Forschungszentrum Jülich nach Ahaus den Weg – und das ohne eine Transportgenehmigung. Selbst das Bundesumweltministerium sprach im Dezember noch davon, dass es „tatsächliche und rechtliche Gründe“ gäbe, die die geplanten 152 Atommüll-LKW-Transporte auf absehbare Zeit verhinderten. Krischer muss die Bauarbeiten des Landes deshalb sofort stoppen – das machen wir morgen sehr deutlich,“ so Burkhard Helling von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“.
Auch bei den regelmäßigen Urantransporten von und zur Urananreicherungsanlage Gronau kommt die NRW-Landesregierung ihrem Versprechen einer Verminderung der Atomtransporte durch NRW nicht nach. Von der dringend notwendigen Stilllegung der Urananreicherungsanlage ist bei den grünen Minister:innen in der NRW-Landesregierung gar keine Rede mehr.
„Aktuell plant Urenco sogar einen Ausbau der Urananreicherungsanlage in Gronau. Von der NRW- Landesregierung ist zu diesem Genehmigungsantrag seit Monaten nichts mehr zu hören. Eine umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung findet nicht statt. Das ist fatal, weil die Bevölkerung ein Recht hat, an dem atomrechtlichen Verfahren beteiligt zu werden. Wir fordern von Krischer, dass er zusammen mit seiner Kollegin, NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, endlich die Urantransporte zurückfährt und die Stilllegung der Urananreicherungsanlage in die Wege leitet. Dazu hatte der frühere grüne Umweltminister Remmel schon konkrete Vorstellungen – Krischer und Neubaur versuchen hingegen, das brisante Thema auszusitzen. Auch deshalb veranstalten wir die morgige Mahnwache“, so Udo Buchholz vom Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau.