Ahaus, den 20. März 2016

Pressemeldung

Die Entsorgung des Atommülls aus dem Forschungsreaktor München (FRM II) bereitet nicht nur der BI-Ahaus seit langer Zeit besondere Sorgen. In einem Thesenpapier forderte die BI einen sicheren Entsorgungsweg für diesen besonders hoch angereicherten Atommüll, damit nicht für die nächsten 50 Jahre reines Atombomben-Uran in Ahaus gelagert wird. Am 4. Dezember unterzeichneten die Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendriks und der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer eine gemeinsame Erklärung zum Verbleib des FRM II-Mülls in Ahaus, ohne die erforderliche Sicherheit zu berücksichtigen. Genau dieser Vereinbarung widerspricht das Umweltinstitut und fordert unverzüglich mit der Entschärfung des Atommülls zu beginnen. Auch danach sollte der Müll nicht quer durch Deutschland nach Ahaus verbracht werden, sondern wegen der besonderen Gefahren in den sog. Plutoniumbunker in Hanau eingelagert werden.

Zitat: Was uns große Sorge bereitet, ist der Umstand, dass die gebrauchten Brennelemente des FRM II bei der kurzen Einsatzzeit im Reaktor noch immer eine Anreicherung von 87 Prozent aufweisen und damit weiterhin waffenfähig sind. Dieses Material soll nun über hunderte von Kilometern von München bis nach Ahaus in Nordrhein-Westfalen transportiert werden und über Jahrzehnte in einem relativ ungeschützten Zwischenlager lagern. Zum Vergleich: Die Kernbrennstoffe aus dem Schnellen Brüter in Kalkar und aus dem KNK des Forschungszentrums Karlsruhe lagerten aus Sicherheitsgründen in einem extra errichteten "Plutonium-Bunker" in Hanau.

"Dieses Schreiben bestätigt wissenschaftlich unsere Forderungen und empfiehlt sogar noch einen Zwischenlagerstandort mit optimal verfügbarer Sicherheit. Nur traurig, dass die NRW – Ministerpräsidentin H. Kraft und der zuständige Wirtschaftsminister Duin überhaupt nicht bereit sind, sich mit dieser Problematik auseinander zu setzen, obwohl die BI-Ahaus beide schon mehrfach angeschrieben hat. Auch die sog. Endlagerkommission wurde mehrfach von der BI angeschrieben und mit den FRM II-Atommüllproblemen konfrontiert. Sie fasste lediglich den lapidaren Beschluss, dass der FRM II ungestört weiterbetrieben werden darf, ohne sich im Geringsten mit der besonderen Gefahr des hoch angereicherten Atommülls auseinanderzusetzen," so Felix Ruwe, der Sprecher der BI.

Felix Ruwe

Tel.: 02561/6577

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