Ahaus, den 19. Januar 2018

Pressemeldung

Informationen dazu am Sonntag, dem 21.1.2018 um 14:00 Uhr auf der Kundgebung der BI am Mahner in Ahaus.

In einem Gutachten, welches das Nationale Begleitgremium (NBG) am vergangenen Samstag veröffentlicht hat, wird das reinste Horrorszenario für Ahaus dargestellt:
Die abgebrannten Brennelemente des FRM-II in Garching sollen im Zwischenlager Ahaus aufbewahrt werden, bis ein Endlager zur Verfügung steht.

Einige Knackpunkte aus dem Gutachten:

  • Der physische Schutz des BZA entspricht selbst nach dem Bau einer Schutzmauer nicht den Anforderungen, wie es für diesen mit 87,5% (Uran235) hoch angereichertem Atommüll (Highly Enriched Uranium HEU) erforderlich ist. Im Vergleich dazu: Brennelemente eines Leichtwasserreaktors haben im Zwischenlager nur noch 1-2% angereichertes Uran!
  • 2010 sollte der FRM II auf niedrig angereichertes Uran (Low Enriched Uranium LEU) umgerüstet werden. Das ist bis 2018 nicht geschehen - und auch nicht absehbar! Die FRM II Betreiber haben die Umrüstung von HEU auf LEU bewusst sabotiert!
  • Legt man aktuelle Maßstäbe an, enthält ein Lagerbehälter CASTOR MTR-3 genügend Uran für etwa fünf Kernwaffen. Terroristen können mit dem Spaltmaterial ohne spezielle Kenntnisse in acht Wochen eine Atombombe fertigen.
  • Daraus lässt sich ableiten, dass das in Ahaus zwischenzulagernde HEU sehr attraktiv für Terroristen ist.
  • Nach einer Analyse im Rahmen der Stresstests der Entsorgungskommission soll das BZA die Anforderung des höchsten mechanischen und thermischen Schutzgrades 3 für den Fall eines Flugzeugabsturzes erfüllen. Bezeichnenderweise hat die ESK diese Bewertung jetzt wieder von der Internetseite entfernt, denn:

"Mit Wandstärken im oberen Bereich von nur 20cm und Deckenstärken von auch nur 20cm wird eigentlich keine Schutzklasse erfüllt, schon gar nicht die höchste. Das sind Pseudo-Schutzklassen, bei denen eklatante Mängel durch "Geheimhaltung" übertüncht werden. Wir in Ahaus haben aber ein Recht auf reale Sicherheit, die im BZA nicht gewährleistet ist. Daher fordern wir, dass der FRM II-Müll in Garching bleibt", so Felix Ruwe, Sprecher der BI-Ahaus.

Felix Ruwe
Tel.: 02561 6577

Gutachterliche Stellungnahme zum Forschungsreaktor München II (FRM-II) (PDF)

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