Ahaus, den 25. Februar 2018

Pressemeldung

Mit einem Informationsstand präsentierte sich die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ am Samstag in der Ahauser Fußgängerzone. Bei den Informationen ging es um die Bedrohung durch neue Castor-Transporte, die auf Ahaus zukommen könnten. Im Mittelpunkt standen die beantragten Transporte von Brennelementen aus dem Forschungsreaktor FRM II aus Garching bei München. „Forschungsreaktor“ klingt zunächst einmal relativ harmlos, aber bei den Brennelementen aus Garching handelt es sich um hochangereichertes Uran mit einem Anteil von 87,5 % des spaltbaren Urans U235. Zum Vergleich: der Anteil des U235 beträgt bei den Brennelementen aus herkömmlichen Reaktoren nur 1 – 2%.

Problematisch ist dies deshalb, weil das hochangereicherte Uran waffentauglich ist. Ein einziges Brennelement aus dem FRM II würde ausreichen, um eine Atombombe vom Hiroshima-Typ zu produzieren. Das Lager in Ahaus würde damit zu einem attraktiven Ziel für Terrorgruppen.

Die Bürgerinitiative hält die Verwendung dieses Materials für unverantwortlich. Bereits vor Jahren sind die Betreiber des FRM II aufgefordert worden, ihren Reaktor auf niedrig angereichertes Uran umzustellen, mit dem die medizinischen Forschungszwecke genauso erreichbar wären. Diese Umrüstung hat bis heute nicht stattgefunden, sie wurde von den Betreibern immer wieder verzögert.

Die Bürgerinitiative hält es daher für nicht hinnehmbar, dass die Folgen einer verantwortungslosen Wissenschaft auf die Ahauser Bevölkerung abgewälzt werden. Sie fordert deshalb, dass der FRM II-Müll in Garching bleibt. Die Bürgerinitiative wird mit dieser Forderung von der Garchinger Bürgerinitiative gegen den dortigen Reaktor sowie von den großen Umweltverbänden (BUND, BBU) in vollem Umfang unterstützt.

i.A.:
Hartmut Liebermann
(stellvertretender Pressesprecher der BI)

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