Pressemeldung der BI-Ahaus v. 09.01.2004

Zitat aus der TAZ NRW-Aktuell vom 9.1.2004:

"Erst nach der Kommunalwahl"

Frühestens im Oktober will Grünen-Chefin Britta Haßelmann über die Strategie für den Landtags-wahlkampf entscheiden - sieht aber keinen Konflikt mit Ministern, die bereits auf die SPD setzen

INTERVIEW: ANDREAS WYPUTTA

taz: Frau Haßelmann, der grüne Frust über die SPD sitzt tief...

Britta Haßelmann:

Nach wie vor haben wir große Differenzen in der Frage der Zuwanderung, in der Atompolitik...

...wo die Grünen früher mehr Profil gezeigt haben, etwa bei der Ablehnung der Castortransporte nach Ahaus. Auch eine Annäherung an die CDU?

Der Vorwurf zielt ins Leere: Wir wollen den Atomausstieg der Bundesregierung schnellstmöglich umsetzen. Die von der CDU geforderte Renaissance der Atomenergie lehnen wir kategorisch ab. Was die Transporte aus Rossendorf nach Ahaus angeht: Ein Zwischenlager in Rossendorf wäre aus nordrhein-westfälischer Sicht die beste Lösung - dann gäbe es keine Castor-Transporte nach Ahaus. In dieser Forderung unterstützen wir die sächsischen Grünen.

Stellungnahme der Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus"e.V.

Es tut uns Leid, aber auch Britta Haßelmann hat keine Ahnung von Atommüll!

Hätte sie sich vorher sachkundig gemacht, und auf www.bmu.de unter dem Suchbegriff Zwischenlager Rossendorf" gesucht, so hätte sie festgestellt, dass es bereits ein Zwischenlager Rossendorf ZLR gibt!

Wollen die NRW-GRÜNEN etwa ein bestehendes Zwischenlager erneut beantragen?

Sie sehen: GRÜNE Atompolitik ist sehr unsicher! Wir können ihnen deshalb den Umgang mit leeren Getränkedosen überlassen; aber die Verantwortung für die 10.000-jährige sichere Lagerung von Atommüll sollten wir nicht den GRÜNEN überlassen!

Rüdiger Sagel, atompolitischer Sprecher der NRW-Grünen, äußert sich zum Vorwurf der BI-Ahaus vom 06.01.2004 in der Münsterlandzeitung vom 10.01.2004 und spricht sich dafür aus den Parteiratsbeschluß vom 14.12.2003 zu revidieren (s. unten)

Felix Ruwe      BI - Pressesprecher         9.1.2004

 

Informationen zum Rossendorfer Forschungsreaktor (RFR) und Transportbereitstellungshalle

Der 1957 in Betrieb genommene Reaktor vom sowjetischen Bautyp WWR-S wurde bis 1991 mit einer thermischen Leistung von maximal zehn Megawatt betrieben. Zur Moderierung und Kühlung wurde hochentsalztes Leichtwasser benutzt. Als Reflektor diente metallisches Beryllium. Der RFR war ein Mehrzweckreaktor, der hauptsächlich als Neutronenquelle für die Produktion von Radioisotopen, für die Neutronendotierung von Silizium, für Aktivierungsanalysen sowie für die Materialforschung genutzt wurde. Im Rahmen des Kernenergieprogramms der DDR diente er auch Ausbildungszwecken.

Mitte 1991 wurde er endgültig außer Betrieb genommen. Im Rahmen der ersten Genehmigung zur Stilllegung und zum Abbau des RFR wurden 1998 alle 951bestrahlten Brennelemente im Lagerbecken der Reaktorhalle zusammengeführt. Von dort wurden sie zwischen 1999 und 2000 in 18 Transport- und Lagerbehälter vom Typ CASTOR-MTR 2 überführt. Bis zur Abgabe an ein zentrales Zwischenlager verbleiben sie in der eigens dafür errichteten Transportbereitstellungshalle.

Informationen zum Rossendorfer Forschungsreaktor (RFR) und Transportbereitstellungshalle

Zwischenlager Rossendorf (ZLR)

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