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Pressemitteilung 14. März 2005

Castor-Transporte nach Ahaus gefährden Diözesantreffen in Eggerode

- Am 4. Juni soll zweiter Castor-Transport nach Ahaus rollen - umfangreiche Polizeisperren

Nach Informationen der Münsterländer Anti-Atomkraft-Initiativen gefährdet der zweite von drei geplanten Castor-Transporten, die von Dresden nach Ahaus rollen sollen, massiv die Durchführung des Diözesantreffens der Kirchenchöre aus dem Bistum Münster in Schöppingen-Eggerode am 4. Juni. Zu dem Sängertreffen haben sich mehrere Tausend Teilnehmer aus dem gesamten Bistum angesagt. Der Wallfahrtsort liegt nur 9 km Luftlinie von der geplanten Castor-Strecke über die Autobahn 31, Heek, Schöppingen-Gemen und Legden-Düstermühle zum Brennelement-Zwischenlager Ahaus entfernt.

Viele Anfahrtsstrecken nach Eggerode fallen damit in den Bereich der polizeilichen Sperrmaßnahmen. Während Landesregierung und Polizeiführung offiziell weiter den Castor-Termin verschweigen, müssen nach unseren Informationen TeilnehmerInnen des Kirchentreffens aus dem westlichen Münsterland mit einer mehrstündigen Anreise nach Eggerode rechnen, bzw. damit, dass sie durch die Polizeisperren überhaupt nicht durchkommen. Der Bereich Ahaus-Heek-Schöppingen-Legden wird wie 1998 zu einer polizeilichen Sonderzone werden. Für Fernreisende ist mit einer totalen Sperrung der A31 zu rechnen.

Wie wird sich das gesellschaftliche Leben im Münsterland entfalten können, wenn ab 2006 viele hundert Transporte aus La Hague (Frankreich) nach Ahaus rollen?

Erster Castor-Transport am Wochenende 27./28. Mai

Nach unseren Informationen soll der erste Castor-Transport am 27./28. Mai über 600 km Autobahn nach Ahaus rollen. Der Termin liegt genau an dem beliebten Ausflugswochenende zu Fronleichnam. Aufgrund der geplanten Autobahn- und Straßensperrungen durch die Polizei wird die A 31 für Reisende an den insgesamt drei Castor-Wochenenden nur sehr eingeschränkt nutzbar sein. Staus und großräumige Umleitungen sind entsprechend zu erwarten.

Für die Menschen im Westmünsterland bedeuten die drei Castor-Transporte und zwei Rücktransporte der notwendigen Spezial-Stoßdämpfer für die Castor-LKWs insgesamt zwei Wochen lang den „polizeilichen Ausnahmezustand" (Zitat NRW-Innenminister Fritz Behrens, Februar 2004). Damit werden die Belastungen für die betroffene Bevölkerung zeitlich weit über das Ausmaß von 1998 hinausgehen. Großveranstaltungen im westlichen Münsterland sind zwischen 26. Mai und 14. Juni deshalb nur sehr eingeschränkt, wenn überhaupt durchführbar.

Wir sind empört darüber, dass das Versteckspiel der rot-grünen Landesregierung in Sachen Castor-Transporte immer mehr Menschen, Gemeinden und Organisationen in Mitleidenschaft zieht. Viele Organisationen und Vereine planen im guten Glauben Feste, Feiern oder Treffen. Durch die Geheimhaltung seitens von Landesregierung und Polizei setzen sie dabei womöglich Tausende von Euro in den Sand. Der Landesregierung geht es offensichtlich nicht um die sichere Atommüllentsorgung und bürgerfreundliche Offenheit, sondern allein um polizeitaktische Vorteile.

Auch der Ahauser Bürgermeister Felix Büter verspricht sich von den polizeilichen Arrangements einen Vorteil. Er möchte Ende Mai ausgiebig den 100. Geburtstag seines Schützenvereins feiern, während die ersten Castoren über Heek, Schöppingen und Legden abgeleitet werden. Sieht so verantwortliche Kommunalpolitik aus?

Wir rufen deshalb die Menschen im Münsterland zu starken öffentlichen Protesten auf, um die Castor-Transporte zu verhindern. Noch ist Zeit für eine politische Lösung. Dazu müssen sich NRW-Landesregierung und Bundesregierung endlich an einen Tisch setzen. Der nächste Sonntagsspaziergang findet am 20. März um 14 Uhr vor dem Zwischenlager in Ahaus statt.

Kontakt: Felix Ruwe (BI Ahaus): 02561/6577 (0171/7937926); Wolfgang Porrmann (MEGA Waltrop): 0172/2066019; Matthias Eickhoff (Wiga Münster): 0251/9720765

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