Ahaus, den 26. April 2018

Pressemitteilung

Ca. 1700 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Atommüll sollen von Gorleben über Duisburg nach Ahaus verschoben werden. Die Fässer sind in Gorleben verwahrlost und teilweise völlig verrostet. Daraufhin hat die Niedersächsische Landesregierung eine Nachkonditionierung (Neuverpackung) in Duisburg veranlasst und Gorleben gleichzeitig zugesichert, dass die Fässer danach nicht mehr nach Gorleben zurückkommen!

Nun ist durchgesickert, dass der Atommüll für einen unbefristeten Zeitraum in Ahaus eingelagert werden soll.

„Das schlägt dem Fass den Boden aus“, kommentiert Felix Ruwe, der Sprecher der BI-Ahaus die Situation. „Für Ahaus besteht nur eine befristete Einlagerungsgenehmigung, die bis zum Sommer 2020 reicht. Die Betreiber des BZA haben anstatt zum Sommer 2017 einen verbindlichen Räumungsplan für die vollständige Räumung zum Sommer 2020 bei der Dienstaufsicht vorzulegen, eine unbefristete Verlängerung der Lagergenehmigung beantragt. Dieses Verhalten stärkt unsere Zweifel an der Zuverlässigkeit der Betreiber. Für uns bleibt die Forderung: Der Erzeuger von Atommüll ist bis zur möglichen Abgabe an ein Endlager für die sichere Aufbewahrung des Atommülls verantwortlich! Diese Verantwortung darf auch nicht auf Dritte übertragen werden! Dass Ministerien diese Art von Atommülltourismus zulassen bzw. auch noch fördern ist untragbar. Bei der mangelhaften Langzeitperspektive für das Brennelemente Zwischenlager Ahaus (BZA) ist jeder weitere Transport nach Ahaus abzulehnen“, so Felix Ruwe.

Felix Ruwe
Sprecher der BI-Ahaus
Tel.: 02561 / 6577
oder 0171 / 793 792 6

Warum rosten die Fässer wesentlich schneller als erwartet?

Üblicherweise wird schwach- und mittelradioaktiver Atommüll in Fässer gefüllt, die dann mit Beton vergossen werden. Der Atommüll reagiert mit dem Wasser im Beton und bildet oft sehr korrosionsfördernde Substanzen. Das Vergießen mit Beton ist die billigste, langfristig aber die unsicherste Lösung, da der Rost die Denk- und Arbeitsprozesse verantwortlicher Ämter und Politiker überholt hat.

Ein durchgerostetes Atommüllfass aus Brunsbüttel
Atommüllfass aus Brunsbüttel
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