Pressemeldung zum Sonntagsspaziergang am 18. 1. 2004 vor dem Atommülllager Ahaus BZA:

130 Menschen protestieren gegen geplante CASTOR &endash;Transporte, der Widerstand im Münsterland wächst!

Am heutigen Sonntag, den 18. Januar, protestierten vor dem Atommülllager in Ahaus ca. 130 Menschen gegen die vom Bundesumweltministerium angekündigten CASTOR -Transporte mit hochradioaktivem Atommüll aus Rossendorf bei Dresden nach Ahaus. Redner kritisierten den Transport als völlig überflüssig und als Ausdruck von Planlosigkeit. Niemandem sei zu vermitteln, dass der Atommüll quer durch die Republik gefahren würde. Kritisiert wurden auch die Parteien. Die NRW - SPD habe als hauptverantwortliche Kraft der Landesregierung maßgeblichen Anteil an der verfehlten Atommüll und BZA - Politik der letzten 25 Jahre.

Das gleiche gelte für die Ahauser CDU, die „Bargeld" immer vor die berechtigten Sorgen und Ängste der Bevölkerung gestellt hat. Redner kritisierten besonders den Beschluss des Parteirates der NRW-GRÜNEN, die den Transport als richtigen Schritt und notwendig bewerteten. Selbst fundierte Informationen, ein offener Brief der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus" e.V. und energische Widersprüche aus eigenen Kreisen haben den Landesparteirat noch nicht zur Revision dieses falschen Beschlusses bewogen. Allerdings gebe es auch eine erfreuliche Unterstützung von lokalen GRÜNEN Verbänden, die weiter gegen den geplanten CASTOR - Transport eintreten.

Begrüßt wurde auch die Meldung aus Rossendorf:

Jeden ersten Freitag im Monat um 19.00 Uhr in Dresden in der Spenerstraße 21 unter dem Motto „Der Castor bleibt in Rossendorf - wir lassen ihn nicht durch" zu demonstrieren! Auch wir stellen uns quer!

Schon im Herbst des Jahres 2000 musste der Transport der 18 CASTOR - Behälter abgesagt werden, weil für die beantragte Aufbewahrungsdauer von 40 Jahren nur eine maximale Aufbewahrungsdauer von 15 Jahren nachgewiesen werden konnte. In der Zwischenzeit lagern die Behälter schon 13 Jahre; daher möchte die Sächsische Landesregierung vor Ablauf der maximal bescheinigten Aufbewahrungsdauer nun dringend die Verantwortung an den Bund, und das Risiko an die Ahauser und Münsterländer abgeben!

Die Atomtransporte sind überflüssig, gefährlich und das BZA ist nach dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik für die langfristige Lagerung von Atommüll völlig ungeeignet. Auch fehlen in Ahaus jegliche Reparaturmöglichkeiten. Da weltweit kein sicheres Endlager existiert, befürchten die Anti-Atom-Initiativen aus dem Münsterland, dass Ahaus zu einem Endlager werden könnte. Umweltminister Jürgen Trittin hatte noch 1999 verkündet „er sehe keinen Anlass für einen Transport des Atommülls nach Ahaus". Warum soll heute der Transport der 18 Atommüllbehälter von einer unsicheren Halle in Rossendorf in die nächste unsichere Halle nach Ahaus transportiert werden? Dieser Atommülltourismus stellt eine zusätzliche Gefahr für die Bevölkerung dar!

Den heutigen Sonntagsspaziergang haben die Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus", die WIGA Münster und das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen gemeinsam organisiert. Die nächste Protestveranstaltung wird für den 5.2.04 angekündigt. Dann soll vor der Sitzung des Ahauser Stadtrates für eine klare Absage des Transportes demonstriert werden. Am Mittwoch hatten Atomkraftgegner bereits zum zweiten Mal die Zufahrt des Atomlagers blockiert. Inzwischen sind so viele Ungereimtheiten und Sicherheitsbedenken rund um die geplanten CASTOR -Transporte bekannt geworden, so dass den politisch Verantwortlichen nur die Absage des geplanten Transportes übrig bleibt.

Willi Hesters (Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen): 02557-1411

Matthias Eickhoff (WIGA Münster): 0251-9720765

Felix Ruwe (BI "Kein Atommüll in Ahaus"): 02561-6577 oder 0171 &endash; 793 792 6

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