HAZ 26.08.2000
Bei Castor-Fahrten Beamte schützen
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) im Landesbezirk Niedersachsen hat
weiterhin Bedenken gegen Atomtransporte nach Gorleben. Die neue Studie im
Auftrag des Bundesumweltministeriums, nach der keine Gefahr für Anwohner,
Personal und Polizisten bei einem ordnungsgemäßen Transport besteht, sei nur
eine unter vielen, kritisierte der GdP-Landesvorsitzende Bernhard Witthaut.
Sie räume den wissenschaftlichen Streit darüber nicht aus, welche
Strahlenbelastung für den Einzelnen ungefährlich ist. Die GdP halte daher an
ihren Forderungen fest, sagte Witthaut. So sollten die Polizisten, die in
der Nähe von Castor-Behältern eingesetzt sind, nach einer Stunde
ausgewechselt werden.
In ihrer am Mittwoch veröffentlichten Studie hatte die Gesellschaft für
Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) festgestellt, die radioaktive Belastung
der Polizisten und Anwohner bei Castor-Transporten läge unterhalb der
Grenzwerte.
Nach Ansicht von Kernkraftgegnern ist die GRS-Studie lückenhaft. So würden
keine Wartezeiten berücksichtigt, die durch Demonstranten ausgelöst werden,
kritisierte die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Auch
vernachlässige sie Unfallszenarien.