Pro 7 meldet am 30.03.2000 17:37:40 Uhr

 

Hessen: Unsicherer Castor

 

Ein Castor-Atommüllbehälter hat sich beim Beladen im Atomkraftwerk

Biblis als undicht erwiesen. Dies teilte der hessische Umweltminister

Dietzel mit.Die undichte Stelle sei bei einem Test am 16. März

aufgetreten und nach Ansicht der Betreiberfirma RWE auf Ablagerungen von

Kristallen zurückzuführen. Radioaktivität sei dabei nicht freigeworden,

hieß es. Die SPD-Landtagsfraktion forderte einen Transportstopp bis zur

Klärung des Problems.

 

Das hessische Umweltministerium findet es nicht für nötig von der

"Kristallbildung" der Öffentlichkeit zu berichten und meldet am Tag

darauf:

PRESSE-INFORMATION

HESSISCHES MINISTERIUM FÜR UMWELT, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN

Wiesbaden, 17. März 2000

 

Hessischer Umweltminister erteilt Genehmigung für ein

Bereitstellungslager für Castor-Behälter auf dem Gelände des

Kernkraftwerks

Biblis

 

Der Hessische Umweltminister Wilhelm Dietzel (CDU) hat der RWE - Energie

AG die Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb eines

Bereitstellungslagers für drei Castor-Behälter auf dem Gelände des

Kernkraftwerkes Biblis erteilt. Die Handhabung der Behälter auf dem

Betriebsgelände ist Teil der Genehmigung.

 

Damit kann der Betreiber von Biblis vorbereiten, dass seine Castoren mit

abgebrannten Brennelementen zusammen in einem Transport mit

Behältern aus anderen Kernkraftwerken in das Zwischenlager Ahaus

gebracht werden können. Die Castoren können bis zum Transportbeginn im

Bereitstellunglager stehen. Als Wetterschutz werden sie von einer

mobilen Betonhülle umgeben.

 

Die Genehmigung konnte erteilt werden, nachdem der Bund Anfang des

Jahres den Transportstopp für abgebrannte Brennelemente aus Biblis

Block B aufgehoben hatte.

 

Die Transportgenehmigung und das Bereitstellungslager ermöglichen nun

die anstehende Revision von Block B im Mai dieses Jahres, bei der ein

Drittel der Brennelemente im Reaktorkern ausgetauscht werden sollen.

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Castor-Atommüllbehälter in Biblis undicht

30.03.00

Wiesbaden (dpa) - Ein Castor-Atommüllbehälter hat sich beim Beladen im

Kernkraftwerk Biblis als undicht erwiesen. Dies teilte der hessische

Umweltminister Dietzel im Wiesbadener Landtag mit. Die undichte Stelle sei

Mitte März entdeckt worden. Nach Ansicht der Betreiberfirma RWE ist sie auf

Ablagerungen von Bor-Kristallen zurückzuführen. Radioaktivität sei dabei

aber nicht freigesetzt worden.

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Auch Frankreich lieferte angeblich Atombrennstoff mit Prüffehlern

London (dpa) - 30.03.2000

Auch aus Frankreich ist an deutsche Kunden Atom- Brennstoff

geliefert worden, dessen Prüf-Zeugnisse nicht einwandfrei waren.

 

Dies berichtet heute die Londoner «Financial Times». Die Bundesregierung

habe deswegen eine Sicherheitsüberprüfung in AKWs angeordnet, die

Brennelemente vom französischen Atomunternehmen Cogema beziehen. Dem

widersprach ein Sprecher des Umweltministeriums, räumte aber ein, die

Atom-Aufsichtsbehörden der Bundesländer seien gebeten worden, über «mögliche

Unregelmäßigkeiten» zu informieren.

 

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