Kurz-Info zum Sonntagsspaziergang vom 17.10.99

Über 200 Demonstranten beteiligten sich heute an dem ersten Ahauser Sonntagsspaziergang nach dem schweren Atom-Unfall im japanischen Tokaimura.

Der Vorsitzende der BI "Kein Atommüll in Ahaus", Burkhard Helling, informierte über die neue Unterschriften-Liste der BI-Ahaus: "Nach wie vor: Wir stellen uns quer!" und die europaweite Unterschriften-Kampagne gegen EPR.

Zur "Stunkparade nach Berlin" am 13. November sollen Busse eingesetzt werden. Eintragen kann man sich in Listen, die am BI-Stand, an der Spielecke und im BI-Büro ausliegen.

Anschließend informierten Felix Ruwe und Erhard Küppershaus über den kleinen Parteitag der BündnisGrünen in Magdeburg u.a. über Vorstellungen des Bundesumweltministers Jürgen Trittin zum Atomausstieg, die so nicht akzeptiert werden können. Zur Verdeutlichung der Ausstiegsmodalitäten - u.a.: Auswahl der stillzulegenden AKW´s durch die Betreiber - wurde die nachfolgende Tabelle interpretiert.

 

Würde man z.B. die 8 deutschen AKW´s mit der längsten Laufzeit sofort stilllegen, so hätte man erst ein Drittel der Gesamtkapazität aller 19 AKW´s erreicht. Die beiden ältesten AKW´s zusammen würden bei sofortiger Stilllegung - auf Grund ihrer niedrigen Kapazitäten - nicht einmal ein Sechzehntel der Gesamtkapazität aller AKW´s ausmachen. Hier ist mit unübersichtlichen Deals zu rechnen.

Das erkennbare Einfrieren der Sicherheitsstandarts in deutschen Nuclear-Anlagen auf den heutigen Niveau kann sehr schnell zu Nuclear-Unfällen führen, weil neue Sicherheitserkenntnisse dann vertraglich (aus Kostengründen) nicht mehr von den Betreibern berücksichtigt werden müssen. Hierdurch wird das von den Nuclear-Anlagen ausgehende sehr hohe Gefahrenpotential zwangsläufig erhöht und Nuclear-Unfälle wie in Japan (in Tokaimura erhöhte sich die bekanntgebene Anzahl der Strahlenopfer auf 69) oder an anderen Orten werden billigend in Kauf genommen.

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