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Pressemitteilung:

Ahaus, den 21.12.99

Gestern Nachmittag ging in Lingen der Eröterungstermin für das am dortigen Atomkraftwerk geplante Standortzwischenlager zuende. Unter Federführung des Bundesamtes für Strahlenschutz diskutierten 5 Tage lang besorgte Bürger und ihre Sachbeistände mit Betreibern, Gutachtern und Vertretern der Genehmigungsbehörde. Auch Mitglieder der Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" beteiligten sich an der Erörterung. Aus Ahauser Sicht brachte die Erörterung einige bemerkenswerte Erkenntnisse:

Die beantragte Betriebszeit für das Standortzwischenlager Lingen (SzL) beträgt 70 Jahre, 30 mehr als in Ahaus. "Dies bekräftigt unsere Vermutung, dass es auch in Ahaus auf die Dauer nicht bei 40 Jahren bleiben wird", so BI-Sprecher Hartmut Liebermann. Hallenwände und Hallendecke für das Szl sollen erheblich dicker gebaut werden als in Ahaus.

Die Öffnungen in Hallenwand und -decke, die der Luftzirkulation und damit der Wärmeabfuhr dienen, werden - anders als in Ahaus - mit steuerbaren Jalousien versehen, um den Luftstrom aktiv regeln zu können.

Nach wie vor sind mit dem Behälter "Castor V/19" keinerlei Falltests oder andere Sicherheitsversuche am Original vorgenommen worden. Dieser Behältertyp soll in Lingen zum Einsatz kommen, aber auch bei den für nächstes Jahr beantragten Castor-Transporten nach Ahaus.

Deutlich wurde auch, dass es gegenwärtig kein atomares Entsorgungskonzept in Deutschland gibt: Die Arbeiten am Salzstock Gorleben sind wegen Zweifeln an der Eignung als Endlager gestoppt worden, ein anderes Endlager ist nicht in Sicht. Dr. Volkher Biese, der an allen 5 Tagen für die BI Ahaus an der Erörterung teilgenommen hat, machte deutlich, dass deshalb auch das SzL den Menschen nicht die Sorgen vor der Atomenergie nehmen könnte, weder in Lingen noch in Ahaus: "Es trägt nichts zur Entsorgung bei, sondern dient nur dem langfristigen Weiterbetrieb des AKW in Lingen. Dabei müßte allein schon das Fehlen eines Endlagers als Grund ausreichen, um alle AKW sofort stillzulegen", erklärte Dr.Biese in seinem Fazit der Veranstaltung.

 

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