570 Professoren haben sich geirrt

Pressemitteilung v. 01.10.1999

Professoren und Sicherheit

Ca. 570 Professoren haben sich zum Ausstieg aus der Atomenergie gemeldet. U.a. fordern sie:

1.) Die Bundesregierung soll die Parteitagsbeschlüsse zum Atom-Ausstieg aufgeben.

2.) In ihrem 10-Punkte-Papier verweisen sie u.a. auf erhebliche Fortschritte bei der Sicherheit in allen Bereichen der Kernenergie-Technik von der Anreicherung über Reaktortechnik bis zur Entsorgung von Atommüll.

Stellungnahme der BI-Ahaus:

zu 1. Zum Zeitpunkt der Parteitagsbeschlüsse zum Ausstieg aus der Atomenergie (70-er und 80-er Jahre) waren die Mehrzahl dieser Professoren unabhängige Wissenschaftler, die auf Grund ihrer Fachkompetenz anerkannt waren. Heute wissen wir aber wie einfach es für die Energieversorger ist, sich "einen bzw. gleich mehrere Professoren inklusive angepasster Meinung und Fachkompetenz zu kaufen". Sehr viele der 570 Professoren sind mehr oder weniger abhängig vom Wohlwollen der Energieversorger. Wieviel ist die obengenannte Stellungnahme unter diesen Umständen wert?

zu 2. Vor dem Hintergrund des Atomunfalls in Japan erkennt man nun die Fragwürdigkeit dieser Stellungnahme. Müssen wir annehmen, dass die Japaner atomtechnologisch betrachtet noch Neandertaler sind? Können wir unseren "fachkompetenten und unabhängigen" Professoren bezüglich der überlegenen Sicherheit unserer deutschen Atomanlagen noch glauben?

Die "Fortschritte" bei der Entsorgung sind für jeden Ahauser sofort erkennbar.

Ein Trost für die Japaner sollte nun aber doch ausgesprochen werden:

Sie könne wenigstens Eisenbahnen bauen, die sehr schnell fahren und nicht regelmäßig entgleisen. Schon haben wir ein neues Betätigungsfeld für unsere hochdotierten Wissenschaftler ... .

Die Deutsche Bahn als weltweit sicherste Eisenbahngesellschaft und Träger unseres Entsorgungskonzeptes?

Ist das kein Thema? Oder zahlen die nicht so gut wie die Energieversorger?

 

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