Pressemeldung vom 20.1.2004

Bald Genehmigung für CASTOREN? - Wir stellen uns quer !!

Die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus" protestiert gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, dem Münsteraner Bündnis „Stoppt Atomtransporte!" und der WIGA Münster gegen die heute bekannt gewordene Ankündigung der nordrhein-westfälischen Landesregierung, dass noch zu „Anfang des Jahres 2004" mit einer Genehmigung für den Transport von 18 CASTOR- Behältern aus Rossendorf bei Dresden bei Ahaus zu rechnen sei.

Dieses Vorgehen ist skrupellos, weil es ohne jeden sachlichen Grund einen Rechtsanspruch für die Betreiber der Atomanlage in Rossendorf unterstellt. Die Behauptung, dass Rossendorf dann zur grünen Wiese würde, ist ebenfalls falsch, weil dort noch hochangereichertes Uran sowie Thorium lagern. Zumindest für das hochgefährliche Thorium ist ein Abtransport überhaupt nicht in Sicht. Deshalb ist die „grüne Wiese" in Rossendorf ein reiner Werbe-Gag! Für die Atomtransporte gibt es keinerlei sachliche Gründe sie sind deshalb abzusagen.

Am 26.2.2004 um 10.00 Uhr wird vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster eine Entscheidung zur Aufbewahrungsgenehmigung, der ersten und der zweiten Änderungsgenehmigung für die Einlagerung von Atommüll im Brennelement Zwischenlager Ahaus (BZA) verhandelt.

Wird dieses Urteil, wie zu Erwarten, zu Gunsten des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) ausfallen, so wissen die Richter schon bei der Urteilsverkündung, dass sie nicht über die sofort danach geplante dritte Änderungsgenehmigung entscheiden werden.

Diese dritte Änderungsgenehmigung ist nämlich erforderlich, um die weit fortgeschrittene Genehmigung der CASTOR Transporte von Rossendorf nach Ahaus zu ermöglichen, denn sie soll erst die Einlagerung von CASTOR MTR-2 Behältern in das BZA erlauben.

Sind dem BfS und dem NRW Ministerium schon die Entscheidung des Gerichtes bekannt, dass sie so selbstsicher eine neue Genehmigung ankündigen? Das BfS spricht natürlich offiziell noch von einem schwebenden Verfahren. Die Bürgerinitiativen aus dem Münsterland lassen sich aber nicht täuschen wir werden entschiedenen Widerstand gegen diesen unsinnigen Atommülltourismus leisten.

Schon im Herbst des Jahres 2000 musste der Transport der 18 CASTOR Behälter abgesagt werden, weil für die beantragte Aufbewahrungsdauer von 40 Jahren nur eine maximale Aufbewahrungsdauer von 15 Jahren nachgewiesen werden konnte.

In der Zwischenzeit lagern die Behälter schon 13 Jahre in Rossendorf; daher möchte die Sächsische Landesregierung vor Ablauf der maximal bescheinigten Aufbewahrungsdauer nun dringend die Verantwortung an den Bund, und das Risiko an die Ahauser und Münsterländer abgeben!

Auf einer bundesweiten Konferenz der Anti Atom Initiativen am Wochenende in Münster werden u.a. die weiteren Aktionen gegen diesen Transport besprochen.

Wir rufen auch gemeinsam zur einer Demonstration vor der nächsten Stadtratssitzung in Ahaus am 5. Februar um 17.30 Uhr vor dem Rathaus in Ahaus auf.

 

Felix Ruwe Pressesprecher der BI-Ahaus

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Irrtümlich war hier als Termin der 26.01.04 vor dem Verwaltungsgericht in Münster angegeben worden.