Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Atomkraftgegner aus dem Münsterland bei Castor- Protesten im Wendland dabei!!

Auftaktkundgebung am Samstag in Lüneburg.

Bürgerinitiativen rufen zur Solidartätsaktion nach Ahaus auf!

 

Münster. 10.11.01 Über 8000 Menschen, darunter auch zahlreiche AtomkraftgegnerInnen aus dem Münsterland, versammelten sich heute in Lüneburg, um gegen den bevorstehenden Castor-Transport und die Atompolitik der Bundesregierung zu demonstrieren. Mitglieder von 20 Bürgerinitiativen aus dem Münsterland fuhren mit 2 Bussen zur Auftaktkundgebung in die Innenstadt von Lüneburg. Burkhard Helling, Vorsitzender der Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" erklärte am frühen Samstag morgen gegenüber dem Westdeutschen Rundfunk: "So wie uns viele ausserhalb des Münsterlandes im Widerstand gegen das Atommülllager in Ahaus unterstützen, so erklären wir uns solidarisch mit den Protesten im Wendland oder an anderen Atomanlagen in Deutschland. Radioaktive Strahlung kennt keine Grenzen. Gorleben ist ebenso wie Ahaus die Atommüllkippe der Nation. Es gibt keine sichere Endlagerung für den Atommüll, deshalb fordern wir den sofortigen Atomausstieg und die Stilllegung aller Atomanlagen in Deutschland."

Viele Demonstranten aus dem Münsterland erklärten mit Beifall ihre Unterstützung und Bereitschaft zur Teilnahme an der gewaltfreien Sitzblockade "WiderSetzen", die morgen im Wendland beginnen soll. In einer Rede auf der Lüneburger Demonstration bekräftigte Jochen Stay, Pressesprecher der Aktion Widersetzen, die Entschlossenheit vieler Menschen: "Seit 25 Jahren werden die Menschen im Wendland betrogen und belogen, bespitzelt und geschlagen. Und trotzdem lassen sie sich nicht von Wut und Verzweiflung leiten, sondern sind in all ihrer Entschlossenheit gelassen und ruhig." Wenn niemand bereit sei, sie vor den Gefahren der Atomenergie zu schützen, würden sich die Menschen im Wendland dies mit Zivililem Ungehorsam selbst tun.

Auf der Kundgebung riefen Tausende von TeilnehmerInnen indirekt dazu auf, an einer gewaltfreien Sitzblockade teilzunehmen und damit auch polizeiliche Maßnahmen in Kauf zu nehmen. Jochen Stay: "Wenn Tausende von Bürgerinnen und Bürgern ihrer Regierung punktuell den Gehorsam aufkündigen, dann wird deutlich, dass der Staat in diesem Konflikt schon lange eine Grenze überschritten hat. Es ist einer demokratischen Gesellschaft nicht würdig, wenn ein so grundlegender Konflikt wie der um Atomkraft von Seiten der Regierung mit Polizeitgewalt ausgetragen wird." An die Adresse der Bundesregierung und Landesregierung forderte Stay: "Nur mit einer anderen Politik, nicht mit innerer Aufrüstung und mit dem Kopf durch die Wand ist diesem Konflikt beizukommen."

Gorleben sei kein regionales Problem. Der Konflikt um die ungelöste Atommüll-Entsorgung ist ein Problem der ganzen Gesellschaft, das auf dem Rücken der Menschen im Wendland ausgetragen werde. Das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und die Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" rufen alle AtomkraftgegnerInnen aus dem Münsterland, die nicht an den Castorprotesten im Wendland teilnehmen können, zu einer Solidaritätsveranstaltung am Dienstag, den 13.11.01 um 17.00 Uhr vor dem Rathaus in Ahaus auf.

Presseerklärung i.A. Willi Hesters www.aktionsbuendnis-muensterland.de

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Hier einige Bilder von der Demo am 10.11.01 in Lüneburg:

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