Gemeinsame Erklärung von

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN NRW

Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ e.V.

 

Klimaschutz nur ohne Atomkraft

 

CDU, FDP und die großen Stromkonzerne bringen mit nahezu religiösem Eifer immer wieder Atomkraft als Lösung für die Klimaproblematik und die steigenden Energiepreise ins Spiel. Die vielfach vorgetragene Argumentation, dass Energie durch mehr Atomkraft für Verbraucherinnen und Verbraucher kostengünstiger würde, ist populistisch und reine Augenwischerei. Dahinter stehen die Interessen von RWE, E.ON & Co, die mit dem Weiterbetrieb ihrer alten abgeschriebenen Reaktoren Gewinnmargen von täglich 1 Million Euro pro AKW erzielen.

Aber: Atomkraft ist und bleibt unbeherrschbar – das haben die schweren Störfälle kürzlich im slowenischen AKW Krsko und im letzten Jahr in den deutschen AKWs Brunsbüttel und Krümmel gezeigt. Auch für die Lagerung des Atommülls gibt es nach wie vor keine Lösung.

Wie schwierig es ist, eine Lösung zu finden, zeigen die kriminellen Vorgänge im niedersächsischen Forschungsendlager Asse. Auch die Urananreicherungsanlage in Gronau ist Teil der unverantwortlichen Atomenergienutzung und muss stillgelegt werden. Die gefährlichen Urantransporte von Gronau nach Russland müssen beendet werden.

Atomkraft ist kein Klimaschutz. Wenn die gesamte Produktionskette vom Uranbergbau bis zum Abbau der AKWs und der Endlagerung des Atommülls betrachtet wird, werden auch durch die Atomenergie erhebliche CO2-Mengen emittiert. Deutschland kann seine Klimaziele nur ohne AKWs und ohne den Neubau von Kohlekraftwerken erreichen. Es braucht dafür eine massive Steigerung der Energieeffizienz und den forcierten Ausbau der erneuerbaren Energien.

Jede Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken verhindert dringend notwendige Investitionen in moderne und erneuerbare Energien und zementiert monopolistische und zentralistische Großstrukturen auf dem Energiemarkt.

Atomkraft hilft auch global nicht beim Klimaschutz. Sie deckt derzeit weniger als 3 Prozent des globalen Energiebedarfs. Soll Atomenergie nennenswert zum Energieversorgung beitragen, wären weltweit mehrere Tausend neue AKWs nötig (heute gibt es insgesamt 439) – allein in Deutschland müssten 50–70 neue AKWs gebaut werden. Zudem sind Atomkraftwerke äußerst ineffizient und haben nur einen Wirkungsgrad von 35 Prozent, 65 Prozent werden ungenutzt in die Umwelt abgegeben. Hinzu kommt, dass die Uranreserven äußerst begrenzt sind. Würde es bei dem heutigen Niveau der atomaren Stromproduktion bleiben, wären die Uranrohstoffe bereits in wenigen Jahrzehnten verbraucht. Käme es zu einem deutlichen Ausbau der Atomkraft, wäre das Uran noch deutlich schneller zu Ende.

Dies alles zeigt: Atomkraft ist keine Lösung, sondern ein riesiges, unbeherrschbares Problem!

Für Rückfragen:

Andrea Rupprath, Pressesprecherin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN NRW, Tel.: 0179 - 5316346

Felix Ruwe, Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ e.V. Tel.: 0171-7937926

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