Presseauswahl ab April 2008 Presseauswahl der BI bis März 2008

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Münsterlandzeitung 29.04.2006

BI bittet zum Maifest

Ahaus Am 1. Mai ab 11 Uhr findet das traditionelle Maifest der BI-Ahaus auf der BI-Wiese statt - mit Kaffee, Kuchen, Unterhaltung und neuesten Informationen zur Atompolitik - Auftakt zu einem viertägigen Veranstaltungsreigen.

Das Duo Funke & Rüther tritt auf Einladung der UWG Ahaus mit seinem Programm Germanosaurus in Ahaus.

Besonderes Highlight am Maifeiertag: die Tombola mit Gewinnen vom Fahrrad über PC-Zubehör bis zu ausgewählten Getränken und Gutscheinen für kulinarische Genüsse - möglich gemacht durch Spenden aus der Ahauser Geschäftswelt, wie Felix Ruwe von der BI betont. Kuchenspenden können ab 10 Uhr im Kuchenzelt abgegeben werden.

Am 1. Mai werden gleichzeitig die ersten Teilnehmer der Frühjahrskonferenz der Anti-Atom-Bewegung erwartet. "Wenn man die Entwicklung der Umwelt- und Energiepolitik sowie das Geschäftsgebaren der großen Energieversorger kritisch beobachtet, so ergeben sich zahlreiche Fragen und Verbesserungsvorschläge", schreibt dazu die BI.

Die Anti-Atom-Konferenz befasse sich mit den Themen Umwelt, Zukunftsenergien und Atomausstieg. Die BI ht zur Unterstützung Experten nach Ahaus eingeladen und bittet alle Interessierten an den öffentlichen Vorträgen und Diskussionen der Konferenz teilzunehmen.

Aber auch der Spaß soll nicht zu kurz kommen - für den sorgt am Samstag, 3. Mai, das Kabarettduo Funke & Rüther ab 20 Uhr in der Ahauser Stadthalle. Sie waren die Texter des Kabarettensembles "Die Kleinen Mäxe". Funke brillierte mit seinem Solo "Mein Funke Verstand".

Jetzt stehen beide wieder gemeinsam auf der Bühne und schenken sich nichts: Funke erschüttert das Zwerchfell, Rüther berechnet die Frequenzen. Und das mit spitzer Feder. "Die beiden reanimieren rasant und energiegeladen das totgesagte politische Kabarett. Denn Totgesagte leben länger. Ganz wie der deutsche Durchschnittsrentner", so die Veranstalter.

"Palavamasse"

Die deutsche Wirklichkeit bleibe heiter bis grausam wie eine Vertretungsstunde Religion an einer deutschen Berufsschule. Parlamente seien verwaist, die Talkshows überfüllt. Politik gerinne zur lauwarmen "Palavamasse". Die beiden Kabarettisten haben ein geistiges Spezial-Gebräu gemixt - hochprozentig, spritzig, ätzend, manchmal sauer - und immer stark zwischen Aufgang und Abgang.

Vorverkauf über Ahaus-Marketing Oldenkottplatz oder Thiemann Marktstraße sowie auch unter Tel. 33 42. Die Karten kosten im Vorverkauf zehn und an der Abendkasse zwölf Euro.

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 HammTV 27.04.2008

Kundgebung am THTR - BI Hamm fordert Krebsstudie

http://www.HammTV.de/?CID=00004066

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Verivox, 24.04.2008 (14:48 Uhr)

(http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?version=print&cat=Energy&aid=23901_)

(http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?version=print&cat=Energy&aid=23901)

Renaissance der Atomkraft erleidet in Spanien einen Rückschlag

Madrid (dpa) - Für Spaniens Atomwirtschaft kam der Störfall im Kernkraftwerk Ascó I im Nordosten des Landes zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Die Atomlobby hatte gehofft, der Kernenergie zu einem neuen Aufschwung zu verhelfen. Die Zeichen für eine "Renaissance" schienen auch günstig zu stehen: Die steigenden Erdölpreise und der Kampf gegen den Klimawandel ließen die Atomenergie als eine günstige Alternative erscheinen. Länder wie Großbritannien, Frankreich oder Finnland planen oder erwägen bereits, die Nutzung der Kernenergie auszubauen.

Auf diesen Zug wäre die spanische Atomlobby gerne aufgesprungen. Nun kam ihr der Störfall von Ascó I dazwischen. Bei der Reinigung von Rohren, durch die die Brennstäbe in den Reaktor eingeführt werden, war radioaktiv verseuchtes Wasser ausgetreten. Dessen Dampf gelangte durch eine Entlüftungsanlage ins Freie. Der Zwischenfall ereignete sich am 26. November 2007, die Öffentlichkeit erfuhr davon erst Anfang April. Die Verantwortlichen verharmlosten den Störfall. Den Arbeitern sagte man nach Angaben der Gewerkschaft CCOO (Arbeiterkommissionen): "Wenn ihr die entwichenen radioaktiven Teilchen auf ein Brötchen legt, wäre der Verzehr ungefährlich."

Nachforschungen der Nuklearen Aufsichtsbehörde (CSN) ergaben jedoch, dass der Störfall einer der vier schwersten in der Geschichte der spanischen Atomwirtschaft war. Nun werden 1600 Mitarbeiter und Besucher des Kraftwerks bei Tarragona medizinisch getestet. Der Direktor und der Sicherheitschef des Reaktors wurden entlassen. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf, die Aufsichtsbehörde drohte den Kraftwerksbetreibern mit einer Strafe in Millionenhöhe.

Die Panne bedeutete einen Rückschlag für die Hoffnungen der Atomlobby, das seit 1984 geltende Moratorium für den Bau neuer Reaktoren aushebeln zu können. In Spanien sind acht Kernkraftwerke in Betrieb. Sie decken ein Fünftel des Stromverbrauchs. Die Regierung verfolgt die Linie, dass keine neuen Anlagen gebaut und die bestehenden nach Ablauf einer Betriebsdauer von 40 Jahren abgeschaltet werden. Danach ginge im Jahr 2027 das letzte Atomkraftwerk vom Netz.

Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero, ein erklärter Kernkraftgegner, hatte angekündigt, einen Zeitplan für den Ausstieg aus der Atomenergie vorzulegen. Dieses Versprechen machte der Sozialist jedoch nicht wahr - wohl auch weil andere Mitglieder der Regierung und der Parteiführung der Kernenergie eher positiv gegenüberstehen.

Der spanische Arbeitgeberverband (CEOE) plädierte bereits für den Bau neuer Atomkraftwerke. "Wir dürfen keine Art der Energie verachten", sagte CEOE-Präsident Gerardo Díaz Ferrán. Die Gewerkschaften nehmen eine ähnliche Haltung ein. "Wir können nicht darauf hoffen, den Energiebedarf der Zukunft allein mit Windrädern zu decken", meinte CCOO-Chef José María Fidalgo.

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openPR 26.4.2008

Atomenergie schützt uns nicht vorm Klimawandel oder einer Energiekrise

Energie & Umwelt

Pressemitteilung von: Solidaritätsdienst-international e.V. (SODI)

(openPR) - Am 26.4.2008 jährt sich die Tschernobyl-Katastrophe zum 22. Mal. Der Solidaritätsdienst-international e.V. (SODI) weist anlässlich des denkwürdigen Jahrestages darauf hin, dass Atomenergie kein Rezept gegen Klimawandel und Energiekrise ist. Der Verein, der seit Jahren strahlengeschädigten Kindern in Weißrussland hilft, betont, dass Atomenergie eine endliche Ressource mit schlechter CO2-Bilanz und keineswegs sicher oder ungefährlich ist, wie dies von der Energiewirtschaft behauptet wird.

Uran ist – genau wie Erdöl und Erdgas – eine endliche Ressource. Die aktuell 439 Atomkraftwerke (AKW) tragen kaum 3% zur weltweiten Energieversorgung bei. Eine Laufzeitverlängerung würde diesen Anteil nicht erhöhen. Auch der Neubau hunderter Atomkraftwerke würde wegen langer Genehmigungs- und Bauzeiten und einer ungesicherten Finanzierung die Energiekrise nicht lösen können. Ebenso ist die Gewinnung von Kernenergie keineswegs CO2-neutral. AKWs bedürfen einer massiven Kühlung, die dadurch freigesetzten erheblichen Wärmeemissionen schädigen massiv die Ökosysteme der Gewässer, an denen sie gebaut sind. Die CO2-Bilanz von AKWs ist somit schlechter als jene von Windkraftanlagen. Zur Lösung der Energiekrise und Rettung des Klimas gibt es nur einen sinnvollen Weg: Klimaneutrale erneuerbare Energien. Viele Studien beweisen, dass bis 2050 die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien möglich ist.

André Schwartz, Geschäftsführer von SODI, weist besonders auf die Gefährlichkeit von Atomenergie hin: "Die "sichere Kernkraft" war, ist und bleibt eine Illusion. Die künstlichen Radionuklide in Kernkraftwerken haben eine große physikalische Halbwertzeit und sind daher besonders gefährlich." Die gravierenden Folgen des bereits 22 Jahre zurückliegenden Super-Gaus von Tschernobyl sind noch immer nicht überwunden. 2,2 Millionen Weißrussen, darunter 500 000 Kinder, sind durch den Reaktorunfall strahlengeschädigt. "Die langjährige Einwirkung niedriger Strahlendosen von Cäsium 137 über den ständigen Verzehr von radioaktiv verseuchten Lebensmitteln wirkt sich dramatisch auf die Gesundheit der Bewohner Weißrusslands aus", stellt André Schwartz fest. Typische Erkrankungen von Kindern sind Schilddrüsenfunktionsstörungen, Magendarmerkrankungen und Immunschwäche. Seit 1996 ermöglicht SODI mit Spenden das Projekt "Tschernobyl-Kinder nicht vergessen". Über 5000 strahlengeschädigten Kindern in Weißrussland konnten bereits mit Kur- und Genesungsaufenthalte geholfen werden.

Die Internationale Föderation der Gesellschaften vom Roten Kreuz und Roten Halbmond stellen in einer Erklärung fest, dass der Höhepunkt der Erkrankungen an Schilddrüsenkrebs, welcher auf den Tschernobyl-Super-Gau zurückzuführen ist, erst in den Jahren 2006 bis 2020 zu erwarten ist. Forschungsergebnisse der Russischen Akademie der Wissenschaften nennen für Weißrussland, die Ukraine und Russland 270 000 zusätzliche Krebserkrankungen, von denen voraussichtlich 93 000 tödlich enden werden. SODI setzt daher die Hilfe für Tschernobylgeschädigte Kinder weiter fort.

Der aktuelle Atomkraftwerkunfall im Nordosten Spaniens sowie die KIKK-Studie, die feststellt, je näher ein Kind an einem AKW wohnt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, sind weitere Argumente für ein Festhalten am vereinbarten Atomausstiegs Deutschlands.

Für das SODI-Projekt können Spenden unter dem Kennwort „Tschernobyl-Kinder“ auf das SODI-Spendenkonto 10 20 100 bei der Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 100 205 00 getätigt werden.

Ihr Ansprechpartner ist: Detlev Lezim, Projektmanager Osteuropa (detlev.lezim@sodi.de) oder Sylvia Werther, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit (s.werther@sodi.de) und unter 030-928 60 47 zu erreichen

Solidaritätsdienst-international e.V.

Grevesmühlener Straße 16, 13059 Berlin

Der Solidaritätsdienst-international e. V. (SODI) ist eine Organisation, die nachhaltige Projekte der Entwicklungszusammenarbeit realisiert und humanitäre Hilfe für Opfer von Naturkatastrophen, Kriegen und Bürgerkriegen leistet. Seit 1990 hat SODI 802 Projekte im Wert von 55 Millionen Euro in 28 Ländern verwirklicht. Möglich wurde dies durch private Geld- und Sachspenden sowie durch öffentliche und private Zuschüsse, z.B. der Europäischen Union und der Bundesregierung. Die Projekte auf vier Kontinenten, die SODI in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit nichtstaatlichen und kommunalen Organisationen realisierte, dienen der selbsthilfeorientierte Armutsbekämpfung.

SODI leistet in Deutschland Informations- und Bildungsarbeit über Ursachen und Verantwortlichkeiten von Kriegen, Gewalt, Menschenrechtsverletzungen, Armut und Umweltzerstörungen. Wir engagieren uns gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen in Netzwerken und Kampagnen gegen neoliberale Globalisierung, für ein Verbot von Landminen und für gerechte Weltwirtschaftsbeziehungen, für Frieden und ein tolerantes Miteinander der Menschen, Völker und Kulturen.

Für den verantwortungsvollen Umgang mit Spenden und deren zweckgebundenen Einsatz wird SODI seit 1994 jährlich das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) verliehen

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AFP 26.04.200ß

Gedenken an Opfer von Tschernobyl-Katastrophe vor 22 Jahren

New York (AFP) — Am 22. Jahrestag der Reaktorexplosion in Tschernobyl ist in der Ukraine an die tausenden Opfer der Atom-Katastrophe erinnert worden. Staatschef Viktor Juschtschenko legte in Kiew einen Kranz vor einem Denkmal für die Tschernobyl-Opfer nieder. In Slawutitsch, einer Kleinstadt in der Nähe des Unglücksorts, fand eine Mahnwache statt. Der Unfall am 26. April 1986 habe sich zu einer "weltweiten" Katastrophe entwickelt und schade weiterhin der Gesundheit von Menschen, erklärte das ukrainische Gesundheitsministerium.

Außer Präsident Juschtschenko legten auch andere hochrangige Politiker Kränze am Tschernobyl-Denkmal in Kiew nieder. Während eines Gottesdienstes wurden zum Gedenken an die Opfer Kerzen angezündet. "Die Katastrophe von Tschernobyl ist eine weltweite geworden und schadet weiterhin der Gesundheit von Menschen und der Umwelt", betonte das Gesundheitsministerium.

Im Zentrum von Kiew demonstrierten etwa ein Dutzend Atomkraftgegner. "Baut kein neues Tschernobyl, spart Energie", forderten sie auf einem Spruchband. In Slawutitsch, wo früher viele Beschäftigte des Atomkraftwerks Tschernobyl wohnten, wurde eine nächtliche Mahnwache abgehalten.

Bei den Aufräumarbeiten nach der Reaktorexplosion waren amtlichen Schätzungen zufolge mehr als 25.000 Menschen vor allem aus Russland, der Ukraine und Weißrussland gestorben. Neben diesen drei Ländern wurden auch weite Teile Europas radioaktiv verseucht. Laut einer Bilanz der UNO von 2005 ist mit insgesamt rund 4000 Todesfällen in Folge von Krebserkrankungen, die durch den Reaktorunfall verursacht wurden, zu rechnen. Nicht-staatlichen Organisationen zufolge erlitten jedoch allein in der Ukraine 2,3 Millionen Menschen Schäden in Folge der Reaktorexplosion unweit der russischen Grenze. Der letzte Tschernobyl-Reaktor war im Dezember 2000 abgeschaltet worden.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte den verseuchten Regionen Unterstützung bei der Sanierung zu. Die Vereinten Nationen würden die Ukraine "weiter mit Großzügigkeit bei der Wiederherstellung der von Tschernobyl betroffenen Gebiete unterstützen".

Ab Oktober soll um die Reaktor-Ruine von Tschernobyl bis 2012 ein neuer 190 Meter dicker und 200 Meter langer Stahlsarkophag gebaut werden, um vor radioaktiver Strahlung zu schützen. Die alte Schutzhülle ist bereits rissig.

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Tschernobyl-Kundgebung am THTR Hamm

SOFA Münster 26.04.2008 17:52 Themen: Atom Ökologie

Rund 120 Leute demonstrierten heute zum 22. Tschernobyl-Jahrestag vor dem stillgelegten Atomreaktor in Hamm für den sofortigen Atomausstieg. Besonders brisant: Der Pannenreaktor wurde bewusst aus der Kinderkrebs-Studie zu Leukämiefällen rund um die AKW-Standorte rausgelassen. Am Rande der Kundgebung berichtete ein ehemaliger THTR-Mitarbeiter, dass inzwischen die meisten seiner Schicht-Kollegen an Krebs gestorben seien.

Kaum einer der Anwesenden hätte sich träumen lassen, dass auch 20 Jahre nach der Stilllegung des THTRs noch eine Demo dort nötig wäre. Umso erstaunlicher die gute Beteiligung (inkl. Trekker) und das große Medieninteresse. Die Stilllegung bedeutet eben nicht das Ende aller atomaren Probleme an so einem Standort.

In Hamm zeigt sich genau wie an anderen Alt-AKWs, dass die Atomindustrie keine Ahnung hat, was mit dem strahlenden Atomerbe passieren soll. In Hamm z. B. ist bis 2027 der "Stilllegungsbetrieb" geplant, erst danach soll der Abriss beginnen. Bis dahin kostet die Stilllegung jedes Jahr 5,6 Mio. Euro - davon zahlt Betreiber RWE schlappe 160 000 Euro, den Rest zahlt das Land NRW!

D. h. RWE ist es im Prinzip völlig egal, was in Hamm passiert oder nicht, solange sie nicht zahlen müssen oder der Reaktor negative Schlagzeilen produziert. Genau das bewirkte aber die Kinderkrebsstudie. In den Voruntersuchungen war Hamm noch Teil der Studie, dann jedoch rausgekippt worden. Dabei gab es in den 1980er Jahren schwere Störfälle, bei denen auch die Kleinstkügelchen freigesetzt wurden, die in der Elbmarsch für die vielen Leukämiefälle (mit)verantwortlich gemacht wurden (www.reaktorpleite.de).

Und was will man von Bundes- und Landesregierung anders erwarten: Wer ständig neue AKWs fordert oder die alten bis an die Grenze des Wahnsinns weiterlaufen lassen will, möchte natürlich jede negative Schlagzeile über unverdaute Altlasten, Krebsrisiken oder Atommüllberge gerne unter den Teppich kehren.

Und da passt natürlich auch nicht, dass rund um Tschernobyl noch immer große Regionen hoch verstrahlt und unbewohnt sind. Millionen von Menschen sind weiter von den Folgen massiv betroffen - da wirkt das Gerede um die angebliche "Renaissance der Atomkraft" wie reiner Hohn.

Am Ende der Kundgebung gab es eine Live-Schaltung nach Hamburg zur Bike-Classics gegen Vattenfall und Co. Dabei wurden solidarische Grüße ausgetauscht.

Die heutige Kundgebung in Hamm war Auftakt einer größeren Aktionswoche:

Am 30. April findet in Essen die EON-Jahreshauptversammlung statt. Schon beim letzten Mal ging es dort sehr international zu, weil AtomkraftgegnerInnen aus verschiedenen Ländern die EON-Atompolitik massiv kritisierten.

Vom 1.-4. Mai findet in Ahaus die bundesweite Frühjahrskonferenz der Anti-Atom-Bewegung statt (www.bi-ahaus.de) mit Aktionscamp und Open-Air-Konzert (www.sofa-ms.de).

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N-TV 26. April 2008

22 Jahre Tschernobyl

Gedenken an den Super-GAU

22 Jahre nach der Atomreaktor-Katastrophe von Tschernobyl haben tausende Menschen in der Ukraine, Russland und Weißrussland mit Gedenkveranstaltungen der Opfer gedacht.

In zahlreichen Städten der Ukraine legten Bewohner Blumen und Kränze nieder und zündeten Kerzen an. Mehrere hundert Atomkraftgegner protestierten in Minsk gegen den geplanten Bau eines neuen Kernkraftwerks in Weißrussland. "Es darf kein zweites Tschernobyl geben", sagte der weißrussische Oppositionspolitiker Alexander Milinkewitsch bei dem traditionellen Protestmarsch.

Der autoritär regierende weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko verteidigte die Pläne, da sein Land die Abhängigkeit von Öl und Gas verringern wolle. Die Regierungsgegner bezeichnete Lukaschenko als "Banditen" und "Volksfeinde", die ihrem Land nur schaden wollten. Nach Regierungsangaben aus Minsk gingen 1986 nach dem Reaktorunfall im ukrainischen Tschernobyl rund 70 Prozent des radioaktiven Niederschlags über Weißrussland nieder.

Auch in der Ukraine seien immer noch hunderte Orte um die Unglücksstelle herum verstrahlt, sagte Zivilschutzminister Wladimir Schandra in Kiew. Allein in etwa 500 bewohnten Orten liege die Belastung von Lebensmitteln mit dem radioaktiven Cäsium über den zulässigen Grenzwerten, sagte Schandra.

Die Reaktorkatastrophe vom 26. April 1986 im nordukrainischen Tschernobyl setzte eine gewaltige Menge radioaktiver Strahlung frei - etwa 500 Mal mehr als nach dem Atombombenabwurf auf Hiroschima 1945. Bis heute herrscht Unklarheit über das genaue Ausmaß der Folgeschäden. Während eine Untersuchung unter Leitung der Weltgesundheitsorganisation WHO von langfristig maximal 4000 Toten spricht, gehen Studien von Atomkraftgegnern von bis zu 100.000 Toten aus. Hinzu kommen tausende Menschen, die an Krankheiten leiden oder durch Strahlenschäden behindert sind.

Adresse: http://www.n-tv.de/954942.html

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Frankfurter Rundschau 17.04.2008

Entlassung nach Störfall in AKW

Nachdem er monatelang einen Störfall in seinem Atomkraftwerk Ascò I im Nordosten Spaniens verheimlicht hatte, ist der Direktor der Anlage zusammen mit seinem Sicherheitschef entlassen worden.

Wie erst jetzt bekannt wurde, war in dem Kraftwerk im November 2007 bei Reinigungsarbeiten radioaktiv verseuchter Wasserdampf ausgetreten. Der Direktor spielte die Panne zunächst herunter, als die Öffentlichkeit davon erfuhr. Zurzeit werden rund 800 Beschäftigte des Betriebes auf mögliche Gesundheitschäden untersucht.

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Sonnenseite.com 17.04.2008

Siemens-Skandal: Wie die Atomlobby arbeitet

Eine Hausmitteilung im "Spiegel" dieser Woche zeigt wie die deutsche Atomlobby weltweit arbeitet.

Der alte Mann, der den SPIEGEL-Redakteuren Jürgen Dahlkamp, 43, und Jörg Schmitt, 40, die Tür zu seiner Penthouse-Wohnung in Genf öffnete, gewährte den Besuchern Einblick in Akten, deren Inhalt das arg ramponierte Ansehen des Siemens- Konzerns weiter beschädigen könnte: Abolfath Mahvi, 95, einst Vertrauter des persischen Schahs, zeigte den SPIEGEL-Leuten Unterlagen zum wohl größten Schmiergeldgeschäft, in das Siemens je verwickelt war.

Im Zusammenhang mit dem Bau von zwei Atomkraftwerken im iranischen Buschehr flossen demnach von Mitte der siebziger bis Mitte der neunziger Jahre über 266 Millionen Mark Provision an Mahvi. Er will dafür gesorgt haben, dass die Deutschen den Auftrag bekamen. Kaufmännischer Leiter des Projekts war der Siemens-Manager Heinrich von Pierer, heute 67, später knapp 13 Jahre lang Vorstandschef.

Die Reise nach Genf war eine von Dutzenden, die Dahlkamp, Schmitt und ihre Kollegin Dinah Deckstein, 52, zu Insidern der Schmiergeldaffäre führten. Sie durchforsteten außerdem Tausende Seiten Ermittlungsakten und stießen auf zahlreiche neue Belege für das seit Jahrzehnten wuchernde Bakschisch-System im Ausland.

Ihr Fazit: Dass der frühere Vorstand um Pierer von Schmiergeldern nichts gewusst haben will, sei schwer zu glauben.

Den kompletten Artikel finden Sie im "Spiegel" 16/2008 | Seite 76.

Quelle: Spiegel 16/2008

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Spanien aktuell, 6.4.08

Spanien: Radioaktives Material aus Kernkraftwerk ausgetreten

TARRAGONA, 6. April 2008 - Das Kernkraftwerk Ascó I in Tarragona (Katalonien), hat bereits am Donnerstag radioaktives Kobalt in die Umwelt abgegeben. Dies wurde am Sonntag bekannt, wie die Zeitung El País berichtet.

Die sandkorngroßen Partikel wurden im November beim Austausch der Brennstäbe verwendet. Warum es nun zu einer Abgabe an die Aussenwalt kam, ist noch völlig unklar. Die Leitung des Atomkraftwerks hat die spanische Aufsichtsbehörde Consejo de Seguridad Nuclear nach dem Bekanntwerden des Vorfalls informiert. Derzeit befinden sich Mitarbeiter der Behörde vor Ort, um den Sachverhalt zu klären.

Nach Angaben der staatlichen Organisation liegt die Schwere der Verschmutzung durch das ausgetretene Kobalt deutlich unter dem Grenzenwert. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace bewertet die Situation hingegen als "schwerwiegend". Die Sprecherin für Katalonien, Ana Rosa Martínez, sagte, dass die ausgetretene Menge 500.000 mal höher als bisher offiziell eingestanden sei.

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Braunschweier Zeitung 05.04.2008

Nachrichten / Salzgitter

Experte sieht Chancen für Traube-Klage

Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad lädt zu Vortrag – Risiken bei Transport und Konditionierung des Atommülls

Von Christopher Piltz

BLECKENSTEDT. Der Förderturm von Schacht 2 ist abgebaut, ein provisorisches Gerüst an seiner Stelle errichtet. Die Klage der Stadt Salzgitter gegen das Endlager Schacht Konrad wurde vom Bundesverfassungsgericht als unzulässig erklärt (SZ berichtete). Ein Grund für die Arbeitgemeinschaft Schacht Konrad, die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand der Arbeiten zu informieren.

Unter dem Motto "Alles schon gelaufen, oder geht’s jetzt erst richtig los?" gab Wolfgang Neumann von der Gruppe Ökologie Hannover im Bleckenstedter Dorfgemeinschaftshaus einen Überblick über das geplante Endlager. Der Diplom-Physiker beurteilte auch die abgewiesene Verfassungsklage der Stadt sowie die Klage von Landwirt Walter Traube, bei der er "höhere Erfolgschancen auf eine Annahme" sieht.

Die von der Atomindustrie geplante Konditionierungsanlage und die damit verbundenen neuen Sicherheitsbedenken waren Schwerpunkte des Vortrages. Ursprünglich war geplant, dass der Atommüll schon konditioniert, das heißt, endlagergerecht verpackt, zum Schacht Konrad geliefert wird. Die Fässer würden sich dann in mit Zement gefüllten Containern befinden.

Neue Pläne würden aber vorsehen, dass dieser Vorgang erst in Salzgitter passieren soll. "Dies wurde während des Erörterungstermins noch ausgeschlossen", so Neumann.

Das Resultat einer solchen Anlage wären sowohl steigende Risiken bei dem Transport des Atommülls als auch bei dem Vorgang der Konditionierung. "Die Gefahr eines Unfalls ist natürlich bei einzelnen Fässern höher als bei einem großen Container, der stabiler und robuster ist", erklärte Neumann.

Er wies auch auf Risikofaktoren hin, die während des Transports der Fässer mit dem Zug oder dem LKW bestehen würden. "Dieser Aspekt spielt das gesamte Verfahren über eine besondere Rolle bei Einwohnern und Arbeitern", sagte er.

In der anschließenden Diskussion äußerten die Anwesenden ihren Ärger über Gericht und Politik. "Wird den Kommunen heute das Recht genommen, Gefahren von den Bürgern abzuwenden?", fragte eine Frau aus dem Publikum. Und Peter Dickel von der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad forderte alle Einwohner der Region auf, Widerstand zu leisten. "Wir müssen unser politisches Gewicht in die Waagschale werfen, damit uns unsere Kinder in 40 Jahren keine Vorwürfe machen können."

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UWG Ahaus PM 04.04.2008

UWG beharrt auf Beteiligung der Öffentlichkeit

In der Vergangenheit hat die Fraktion der Unabhängigen Wählergruppe Ahaus (UWG) für das Genehmigungsverfahren zur Nutzungsergänzung des BZA bei den zuständigen Ministerien in Bund und Land sowie der Bezirksregierung Münster die Beteiligung eingefordert (wir berichteten). Nun ist bekannt geworden, dass das Ministerum für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage im März 2008 deutlich gemacht hat, dass eine Beteiligung der Öffentlichkeit nicht vorgesehen sei.

Diese Auffassung hält UWG-Fraktionssprecher Dieter Homann für skandalös: „ Da soll hinter dem Rücken der hier lebenden Menschen darüber entschieden werden, dass zukünftig regelmäßig weiterer hochgiftiger Atommüll nach Ahaus gebracht wird.“

Die UWG bleibt bei ihrer Forderung nach einer umfassenden Beteiligung der Bevölkerung in einem Erörterungstermin. Dies machte Homann jetzt in einem Schreiben an die Bezirksregierung Münster als atomrechtliche Genehmigungsbehörde deutlich.

Gleichzeitig erwartet Homann eine Stellungnahme der Bezirksregierung zum derzeitigen Stand des Genehmigungsverfahrens, zur Notwendigkeit baulicher Veränderungen an der vorhandenen Lagerhalle sowie zum Ergebnis gutachterlicher Stellungnahmen. Er ließ keinen Zweifel daran, dass sich die UWG wie in der Vergangenheit auch in Zukunft gegen jegliche Einlagerung von Atommüll in Ahaus zur Wehr setzen werde.

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Frankfurter Rundschaus 4.04.2008

AKW Brunsbüttel

Pannen-Meiler bleibt länger am Netz

Kiel (ddp) - Das seit einer Pannenserie im vergangenen Sommer stillgelegte Atomkraftwerk Brunsbüttel wird frühestens zum Anfang 2010 endgültig vom Netz genommen. Die Abschaltung des Meilers werde sich wegen der vorübergehenden Stilllegung um mindestens ein Dreivierteljahr verschieben, teilte der Betreiber Vattenfall Europe am Freitag mit.

Die Reststrommenge für den Meiler gemäß Atomkonsens betrage rund elf Milliarden Kilowattstunden, erklärte Konzernsprecher Ivo Banek. Bei Normalbetrieb könne das AKW damit noch 22 Monate am Netz bleiben. Würde der Meiler bereits in den kommenden Tagen ans Netz gehen, müsste er erst im Februar 2010 abgeschaltet werden. Ursprünglich sollte das AKW bereits im Frühjahr 2009 noch vor der Bundestagswahl stillgelegt werden.

Unklar ist aber weiterhin, wann die beiden derzeit stillstehenden Reaktoren Krümmel und Brunsbüttel wieder ans Netz gehen können. "Uns liegen noch keine Anträge zum Wiederanfahren vor, sagte der Sprecher der Kieler Reaktoraufsicht, Oliver Breuer, auf Anfrage. Er fügte hinzu: "In beiden Fällen sind sowohl die Sanierung der nicht-fachgerechten Dübelverbindungen als auch die Behebung der Risse in den Armaturen noch nicht beendet."

Sowohl Vattenfall als auch das schleswig-holsteinische Sozialministerium wollen derzeit keinen Zeitpunkt für das Wiederanfahren nennen. "Jedes Datum wäre aus der Luft gegriffen", sagte Banek. Derzeit sind seinen Angaben zufolge neben den Stammbelegschaften jeweils mehrere hundert Experten mit der Aufarbeitung der Störfälle und technischer Probleme vom Sommer vergangenen Jahres beschäftigt.

Krümmel war nach einem Störfall am 28. Juni 2007 vom Netz genommen worden, Brunsbüttel nach einer Pannenserie am 18. Juli vergangenen Jahres.

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Finanzen.net 03.04.2008

England: RWE, E.ON und EdF loten AKW-Standorte aus

Die Energiekonzerne RWE und E.ON sowie der französische Stromversorger Electricite de France (EdF) sprechen mit den zuständigen britischen Behörden über mögliche Standorte für neue Atomkraftwerke.

Alle drei Konzerne bestätigten am Donnerstag, mit der in Großbritannien für die AKW-Stilllegung zuständigen Behörde NDA Kontakt aufgenommen zu haben, um deren Standorte auf ihre Tauglichkeit für neue Kernkraftwerke hin zu überprüfen.

"Wir haben unser Interesse angemeldet", sagte ein RWE-Sprecher. Ein E.ON-Sprecher erklärte ebenfalls, der Düsseldorfer Konzern führe mit der NDA Gespräche. Auch die französische EdF bestätigte Kontakte. Die Behörde selbst wollte sich zum aktuellen Stand der Diskussionen nicht äußern.

Die britische Nuclear Decommissioning Authority (NDA) verwaltet 18 AKW-Standorte, von denen lediglich Wylfa and Oldbury noch in Betrieb sind. Das AKW Oldbury wird Ende dieses Jahres abgeschaltet, Wylfa soll noch bis 2010 Atomstrom liefern. Die übrigen Standorte sind bereits außer Betrieb.

Im März hatte die Behörde Investoren, die am Bau neuer AKW interessiert sind, aufgerufen, sich zu melden. In der vergangenen Woche hatte die NDA bestätigt, dass mehrere Unternehmen die Standorte besichtigt haben.

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umweltruf.de/news 04.04.2008

AKW - und Krebserkrankung: KiKK-Studie belegt gesundheitliche Gefährdung durch AKWs

Das Ergebnis der Ende 2007 veröffentlichten Kinder-Krebs-Studie (KiKK) läßt an Klarheit nichts zu wünschen übrig: Erstmals ist wissenschaftlich unstrittig, daß Kleinkinder in der Nähe von Atomkraftwerken gesundheitlich gefährdet sind: Sie erkranken häufiger an Krebs und an Leukamie. Damit steht zweifelsfrei fest: Bereits im Normalbetrieb gefährden AKWS das Leben unserer Kinder.

Die Ende 2007 vom Bundesamt für Strahlenschutz veröffentlichte Studie beruht auf den Daten des Mainzer Kinder-Krebs-Registers über einen Untersuchungszeitraum von 24 Jahren. In einem Umkreis von 50 km um ein AKW herum läßt sich ein sog. "Abstandstrend" erkennen: Je näher Kinder am AKW leben, desto höher ist deren Risiko, krank zu werden. In 5 km-Entfernung vom AKW ist das Risiko um 60 bis 75 Prozent höher , bis 10 km noch um 20-40 Prozent, bis 50 km noch um wenige, aber nachweisbare Prozente erhöht.

Damit werden offiziell diejenigen kritischen Studien bestätigt, die bereits seit Jahren die Gesundheitsgefährdung der sogenannten zivilen Atomenergienutzung beschrieben haben.

Die Politik setzt auf Täuschung

Die bisherige offizielle Bewertung der Studie lautet beschwichtigend: Der räumliche Zusammenhang zwischen Kinderkrebs und Atomkraftwerken bestehe zwar - aber die radioaktiven Emissionen der AKWs könnten nach derzeitigen wissenschaftlichen Stand keinesfalls für die Erkrankungen verantwortlich gemacht werden: Die gemessenen radioaktiven Emissionen lägen innerhalb der Grenzwerte der geltenden Strahlenschutzverordnung. Der Zusammenhang zwischen AKW und Kinderkrebs sei entweder zufällig oder durch unbekannte Faktoren zustande gekommen.

Die hochrangige Expertenkommisson, welche die Studie von Anfang an begleitet hat, wendet sich gegen dieses Täuschungsmanöver der Landes- und Bundesbehörden. In einer eigenen Stellungnahme, was als ungewöhnlich und als "Ohrfeige" für die Studienleiterin zu werten ist, stellen die Experten klar: Der Zusammenhang mit radioaktiven Emissionen ließe sich gerade nicht ausschließen, sondern bedürfe weiterer Untersuchungen.

Denn Fakt ist : In einem zweiten Teil der Studie wurden eine Reihe von alternativen Risikofaktoren abgefragt und untersucht - also Faktoren, deren krebsauslösende Wirkung bekannt ist wie zusätzliche Hormongaben oder strahlenmedizinische Untersuchungen, Allergien, Ernährungsgewohnheiten u.a.. Zu keinem der weiter untersuchten Faktoren ergab sich ein Zusammenhang in der Studie. Einzig der Zusammenhang von Kinderkrebs mit der räumlichen Nähe zum AKW ließ sich statistisch bestätigen.

Denn Fakt ist: Die Grenzwerte, auf die sich die Politik jetzt beruft, leiten sich von Untersuchungen nach den Atombombenabwürfe aus Hiroshima und Nagasaki ab. Diese liegen über ein halbes Jahrhundert zurück und betreffen nur Erwachsene. Kinder sind infolge ihrer Wachstumsprozesse aber besonders strahlenempfindlich. Zudem häufen sich in kritischen Studien gesundheitliche Bedenken bezüglich der radioaktiven Niedrigstrahlung, die AKWs im Normalbetrieb aussenden. Experten fordern daher die wissenschaftliche Überprüfung der geltenden Strahlen-Grenzwerte.

Nicht nur wegen der möglichen Störfalle ist die Atomtechnologie eine Hoch-Risiko-Technologie: Bereits im alltäglichen Normalbetrieb gefährden AKWs unser Leben.

Und nur, weil Grenzwerte vor Jahrzehnten politisch anhand eines kostenmäßig zumutbaren technischen Aufwandes festgelegt wurden, soll es keinen Zusammenhang von Emissionen aus den AKWs mit den Krebs- und Leukämieerkrankungen geben. Ansonsten, sagen die Politiker aus allen Parteien, müßte ja sofort abgeschaltet werden

Zur Information: Aus allen Atomkraft wird auch im Normalbetrieb ohne Störfälle andauernd Radioaktivität über das Kühlwasser in die Flüsse und über den Abluftkamin in die Umgebung abgegeben. Allein aus den beiden Neckarwestheimer Atomreaktoren können nach der vorliegenden Genehmigung bis zu 326.000m² Abluft durch den Kamin in der Stunde austreten. Dabei werden radioaktive Gase, radioaktives Jod und radioaktive Aerosole (kleine Partikel freigesetzt.

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 NGO online, 01.04.08

Neues Atomkraftwerk offenbar durch Flugzeugabsturz gefährdet

Französischem Atomkraftgegner droht Haft wegen Öffentlichkeitsarbeit

[ngo] Die Öffentlichkeit sollte das eigentlich nicht erfahren: Das von Siemens mitentwickelte neue finnische Atomkraftwerk Olkiluoto-3 hält offenbar dem Absturz eines Linienflugzeugs nicht Stand. Mit dem Atomkraftwerk vom Typ "Europäischer Druckwasser-Reaktor (EPR) scheint auch das neue Flaggschiff von Siemens und AREVA, das eigentlich gegen alle Risiken gefeit sein sollte, gefährliche Schwachstellen aufzuweisen. Weil der Sprecher des französischen Antiatom-Netzwerks "Reseau Sortir du Nucleaire", Stephane Lhomme, ein entsprechendes Geheimgutachten zu Flugzeugabstürzen auf Atomkraftwerke veröffentlicht hat, droht ihm nun eine Freiheitsstrafe. Die deutsche Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg reagierte empört. Nach zehn Stunden Ingewahrsamnahme und Verhör durch den Geheimdienst DST sei Lhomme in der vergagenen Woche mit der Androhung von fünf Jahren Gefängnis und Zahlung von 75.000 Euro wieder auf freien Fuß gesetzt worden.

"Die Affäre um die Geheimhaltung brisanter öffentlicher Sicherheitsbelange zeigt beschämend die Gradwanderung zwischen Atomkraftnutzung und demokratischer Rechte mündiger Bürger", sagte ein Sprecher der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg. "Statt unseren Freund und Mitstreiter Stephane Lhomme zu kriminalisieren, sollte die öffentlich nachvollziehbare kritische Auseinandersetzung mit den riskanten Fakten der Atomenergienutzung betrieben werden." Die deutsche Bürgerinitiative, die Mitglied in dem französischen Antiatom-Netzwerk ist, fordert die französische Regierung auf, Sorge dafür zu tragen, dass die Ermittlungen gegen Lhomme eingestellt werden.

Die BI ist seit Jahren Mitglied im französischen Netzwerk mit über 650 Umweltinitiativen und entsendet Delegierte zu den Jahreshauptversammlungen. Die Mitgliederversammlung der BI, die am 29. März im wendländischen Trebel tagte, erklärt sich solidarisch mit Stephane Lhomme und kündigt an, das Gutachten auch in Deutschland der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

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