Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau

BI "Kein Atommüll in Ahaus"

SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster

MEGA (Menschen gegen Atomanlagen) Waltrop

BI Umweltschutz Hamm

Pressemitteilung 8. Januar 2008

Mittwoch (9.1.) neuer Uranmülltransport:

Atomkraftgegner machen "Schrankeninspektionen"

Nach Informationen der regionalen Anti-Atomkraft-Initiativen plant die Urananreicherungsfirma Urenco für morgen Abend (9.1.) gegen 19 Uhr einen neuen Transport mit bis zu 1000 t abgereichertem Uranhexafluorid (UF6) von Gronau zur Uranfabrik Novouralsk nach Russland. Dort wird das radioaktive Material als Abfall auf offener Wiese gelagert. Nach unseren Informationen darf die Urenco alleine 2008 rund 7500 t abgereichertes UF6 von Gronau zur Endlagerung nach Russland bringen - in den vergangenen 12 Jahren waren es insgesamt 22 000 t. 2008 dürfte also das intensivste Jahr des Atommüllexports von Gronau nach Russland werden.

Aus Protest rufen die Anti-Atomkraft-Initiativen für morgen Abend zu Inspektionen der Schrankenanlagen und Bahnübergänge entlang der Transportstrecke von Gronau über Steinfurt nach Münster und weiter über Rheine-Bad Bentheim-Hengelo-Almelo-Amersfoort nach Rotterdam auf. Hintergrund der Aktion ist der komplette Ausfall einer Schrankenanlage in Burgsteinfurt beim letzten Urantransport im Oktober 2007. Im Anschluss daran hatten sich Bundespolizei und der Kreis Steinfurt sich z. T. gegenseitig widersprochen, die DB Bahn AG nahm trotz mehrfacher schriftlicher Anfragen überhaupt nicht Stellung zu dem schwerwiegenden Vorfall. Die Uranzüge sind rund 300 m lang, nicht beleuchtet und in der Dunkelheit nur sehr schwer zu erkennen. Dennoch war der Lokführer auf Weisung der Bundespolizei einfach über den ungesicherten Bahnübergang weitergefahren.

"Für diese Uranmülltransporte gilt wie für alle Atomtransporte Sonderrecht: Die Öffentlichkeit und Bahnpendler werden nicht informiert, auch bei Pannen wird rücksichtslos weitergefahren - Hauptsache der Atommüll verlässt möglichst schnell das Land. Das halten wir für inakzeptabel, zumal die Atommüllberge in Russland immer weiter anwachsen," kritisierte Willi Hesters vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Kein Ausbau der Urananreicherungsanlage Gronau !!

Mit ihren Aktionen protestieren die AtomkraftgegnerInnen auch gegen die unmittelbar bevorstehende Inbetriebnahme der ersten Stufe des Erweiterungsbaus für die Urananreicherungsanlage Gronau. Ursprünglich sollten das schon im Oktober passieren, wurde dann aber aus unbekannten Gründen verschoben. Die UAA soll von 1800 t Urantrennarbeit auf 4500 t Urantrennarbeit erweitert werden.

"Bundes- und Landesregierung spielen in Gronau ein doppeltes Spiel. Der massive Ausbau rechnet sich für die Urenco nur, wenn der Uranmüll nicht in Gronau bleibt. Genau dafür sorgen Bundes- und Landesregierung seit Jahren willfährig mit ihren Exportgenehmigungen. Vom versprochenen Atomausstieg ist in Gronau überhaupt nichts zu sehen - im Gegenteil: Sollte der Ausbau der UAA wie geplant durchgezogen werden, könnten aus Gronau 35 große Atomkraftwerke mit Brennstoff versorgt werden," so Udo Buchholz vom Arbeitskreis Umwelt Gronau.

Weitere Infos: www.aku-gronau.de, www.urantransport.de, www.sofa-ms.de

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