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Pressemitteilung Ahaus, den 18. 11. 2007

30 Jahre BI-Ahaus

Am Sonntag Nachmittag trafen sich 70 Demonstranten Am Brennelemente Zwischenlager Ahaus (BZA) nicht nur zum 156. Sonntagsspaziergang, sondern auch, um bei schönem Wetter der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus" zum 30. Geburtstag zu gratulieren. Damit ist die Ahauser BI nach der BI Lüchow-Dannenberg eine der ältesten und größten Bürger-Initiativen in Deutschland.

Immer wieder kam es im tiefsten Westmünsterland zu großen Protesten wie 1997 / 98 , als rund um den 1. großen Castor-Transport nach Ahaus tausende auf die Straße gingen oder 2004 / 05, als von Transport zu Transport mehr Menschen gegen die absolut überflüssige Atommüllverschiebung aus Rossendorf demonstrierten.

Nicht nur bei diesen großen Transporten, sondern auch bei vielen nicht „ganz so normalen" Sonntagsspaziergängen gab es viele hundert Ermittlungsverfahren, Strafbefehle, Prozesse und Repressalien, womit die Staatsorgane über Jahrzehnte immer wieder versuchten, den Widerstand mundtot zu machen. Doch der Widerstand ging weiter und die Sonntagsspaziergänge, die nicht nur in Ahaus, sondern auch nach Coesfeld oder Münster verlagert wurden, zeigten Wirkung:

Als das „Zwischen"-Lager 1992 in Betrieb ging, schien es nach Meinung der Betreiber kaum Potenzial für größere Protestaktionen zu geben. Doch 15 Jahre später steht die Leichtbauhalle noch immer zu 90 % leer und eine zweite wesentlich größere Halle konnte ganz verhindert werden. Der Wunschtraum der Atomindustrie auf ein „leichtes" Einlagerungsziel ist damit nicht in Erfüllung gegangen, denn der BI war es zusammen mit dem Münsterlandbündnis sowie Hilfe aus dem Wendland und den nahen Niederlanden immer wieder gelungen, den entscheidenden Widerstand zu formieren.

30 Jahre Widerstand wurden aber nicht nur geprägt von den beiden Langzeit-Vorsitzenden Hartmut Liebermannn und Burkhard Helling sowie dem aktuellen Pressesprecher Felix Ruwe, sondern von vielen Ahausern und Ahauserinnen, die immer wieder mit dem gelben X Flagge zeigten.

 

Aber die Atomkonzerne, die das BZA betreiben, geben nicht auf:

Angekündigt sind bis zu 200 Atommüllbehälter aus dem französischen La Hague sowie „in Folie oder unverpackte" kontaminierte Anlagenteile aus der Stilllegung oder dem Betrieb deutscher Atomkraftwerke. Außerdem gilt Ahaus nach wie vor als Entsorgungsnachweis für den

Forschungsreaktor Garching. Deswegen „übt" das BZA genauso wie das Zwischenlager in Gorleben immer wieder mit Leer-Castoren für neue Einlagerungen. Die nächsten Jahre wird es also noch genug zu tun geben für die Widerständler in und um Ahaus.

Ein weiterer Schwerpunkt der letzten Jahre ist die Auseinandersetzung mit Repressionen und Kriminalisierungsversuchen gewesen, wie zuletzt nach den Rossendorf-Transporten. Zudem haben Vertreter der BI Ahaus in Karlsruhe Verfassungsbeschwerde gegen die Online-Durchsuchung in NRW erhoben.

Nach dem ruhig verlaufenen Sonntagsspaziergang traf man sich zu Kaffee und Kuchen in der Gaststätte „Am Schulzenbusch".

 

Ade RWE!

An gleicher Stelle wird am 26. November ab 19.30 Uhr eine Stromwechselparty stattfinden, um zu einem Öko-Stromanbieter zu wechseln. Alle Interessierten sind aufgefordert, ihre letzte Stromrechnung mitzubringen. Die BI vergleicht mit Ihnen die aktuellen Preise und die angekündigten Preissteigerungen sowohl der örtlichen Anbieter, wie auch bundesweit agierender Ökostromanbieter. Wer überzeugt ist, kann sofort den Wechsel vollziehen. Zusätzlich gibt es viele Hintergrundinformationen zum so genannten Strommarkt, zur Strombörse EEX und zu den großen Stromkonzernen RWE, E.ON, Vattenfall und EnBW.

Ein weiterer Programmpunkt wird ein Vortrag der AG Schacht Konrad-Kritiker aus Salzgitter sein, der sich mit den umstrittenen Einlagerungen im dortigen Bergwerk beschäftigt.

www.bi-ahaus.de

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