Russische Umweltschützer berichten über Gronauer Uranmüll in Sibirien 

Zeit: Mittwoch, 21. März, 20 Uhr

Ort: Die Brücke, Willmergasse 2 (Raum 106), Münster

Am jetzigen Mittwoch, 21. März, 20 Uhr, berichten im Internat. Studierendenzentrum „Die Brücke", Willmergasse 2, zwei russische Atomkraftgegner der Umweltorganisation Ecodefense über den gefährlichen Transport und die illegale Lagerung von Gronauer Uranmüll in Sibirien. Bei dem Vortrag geht es auch um die unhaltbaren Zustände in den ehemals geheimen Atomstädten Sibiriens.

Die Uranmüllzüge aus der Gronauer Urananreicherungsanlage fahren auch ca. viermal jährlich durch den Münsteraner Hauptbahnhof und gefährden so auch die Münsteraner Bevölkerung. Die Veranstaltung findet auf Einladung der Münsteraner Anti-Atom-Gruppe SOFA (Sofortiger Atomausstieg) mit Unterstützung des Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. 

Vladimir Slivyak und Andrey Ozharovskiy arbeiten als Ko-Vorsitzende von Ecodefense seit rund 15 Jahren für einen Atomausstieg in Russland. Seit 2004 protestiert Ecodefense gegen den massenhaften Import von deutschem Uranmüll aus Gronau. Die Betreiber der dortigen Urananreicherungsanlage, die Urenco Deutschland GmbH, hat in den letzten zehn Jahren bereits mehr als 20 000 t abgereichertes Uran nach Russland zur Endlagerung transportiert, um die teuren Entsorgungskosten in Deutschland zu vermeiden. Das abgereicherte Uran fällt als Abfallprodukt bei der Anreicherung an. In Russland lagert der Gronauer Uranmüll auf dem Gelände dreier großer Atomfabriken am Ural und in Sibirien auf freier Wiese.

Im November 2006 hatten Mitglieder von Ecodefense bei der Staatsanwaltschaft Münster Strafanzeige gegen die Urenco gestellt, wegen des Verdachts auf illegalen Atommüllexport. Das Ermittlungsverfahren läuft derzeit noch (Aktenzeichen 540 Js 1814/06).

Slivyak und Ozharovskiy befinden sich derzeit auf einer Vortragsreise durch Deutschland. Weitere Stationen sind Gorleben, Heidelberg, Bonn und Düsseldorf, wo sie am 26. März um 12 Uhr an einer Kundgebung vor dem Energiekonzern E.ON teilnehmen werden. E.ON besitzt zusammen mit RWE die deutschen Anteile des internationalen Urenco-Konzerns.

Bereits am 22./23. März nimmt Ecodefense zusammen mit deutschen Atomkraftgegnern an einem EU-Hearing zum Thema EURATOM und Urananreicherung im EU-Parlament in Brüssel teil.

SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster                            

c/o Interkult. Zentrum Don Quijote

Scharnhorststr. 57

48151 Münster

Kontakt: sofa-ms@web.de, www.sofa-ms.de

Kontakt: Matthias Eickhoff (Tel. 0251/9720765)

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