Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

BI „Kein Atommüll in Ahaus"

SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster

MEGA (Menschen gegen Atomanlagen) Waltrop

AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau

BI Umweltschutz Hamm

 

Pressemitteilung 03.02.2007

400 Atomkraftgegner demonstrieren in Münster:

„Kein neuer Atommüll nach Ahaus &endash;

Sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau"

Am heutigen Samstag haben rund 400 AtomkraftgegnerInnen in Münster für den sofortigen Atomausstieg demonstriert. Konkret forderten die Demonstranten, keinen neuen Atommüll für Ahaus zu genehmigen und die Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau stillzulegen. Die Atomkraftgegner waren u. a. mit zwei Autokorsos aus Ahaus und Dortmund nach Münster gekommen. In Münster nahmen 50 Radfahrer an einem Fahrradkorso teil. In Dortmund, Lünen, Lüdinghausen und Altenberge fanden Zwischenkundgebungen statt. Allein in Lünen demonstrierten 40 Atomkraftgegner gegen die Urantransporte von Südfrankreich nach Gronau, die regelmäßig mitten durch Lünen rollen.

„Wir wollten mit den mobilen Demonstrationen zeigen, wie viele Orte der Region direkt von der Atomenergie betroffen sind. Allein die Uranzüge von und nach Gronau fahren durch rund 30 Städte und Gemeinden der Region. Wir haben heute unser Ziel erreicht und sind sehr zufrieden mit der Resonanz. Der sofortige Atomausstieg bleibt auf der politischen Tagesordnung," so Felix Ruwe von der BI „Kein Atommüll in Ahaus". Die Polizei hatte nur mit 200 Demonstranten gerechnet.

Auf der zentralen Kundgebung in Münster sprachen u.a. VertreterInnen von Anti-Atomkraft-Initiativen aus Frankreich, Gorleben, Neckarwestheim und Dresden. „Die Vernetzung der Initiativen untereinander &endash; auch über die Grenzen hinweg &endash; ist uns sehr wichtig. Denn die Atomindustrie arbeitet international. Dagegen werden wir in Zukunft verstärkt durch Kooperationen mit Initiativen aus Frankreich, den Niederlanden und Russland Druck machen," so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Erst am Mittwoch war wieder ein Urantransport mit rund 1000 t abgereichertem Uran von Gronau über Münster nach Russland gefahren. Dagegen hatte es an mehreren Orten spontane Proteste gegeben. „Die Urenco Deutschland GmbH schickt als Betreiberin der UAA Gronau ihren Uranmüll über Tausende von Kilometern nach Russland zur Endlagerung. Das ist ein Skandal, weil die Menschen in Sibirien nun stetig wachsende Uranmüllberge made in Gronau vor der Tür liegen haben," so Eickhoff. Im November 2006 hatten russische Umweltschützer deshalb bei der Staatsanwaltschaft Münster Strafanzeige gegen die Urenco wegen des Verdachts auf illegalen Atommüllexport gestellt.

Nachdem Regierungspräsident Jörg Twenhöven die Annahme einer Resolution der Atomkraftgegner verweigert hatte, wurde das Papier von Demonstranten am Gebäude der Bezirksregierung Münster angebracht. In der Resolution, die von zahlreichen Initiativen unterzeichnet wurde, fordert die BI „Kein Atommüll in Ahaus," dass die bei der Bezirksregierung beantragte „Nutzungsergänzung" für das Zwischenlager Ahaus nicht genehmigt wird. „Die Lagerhalle in Ahaus genügt nicht modernen Sicherheitsanforderungen und unverpackten Atommüll nach Ahaus zu schicken, ist eine bodenlose Dreistigkeit. Man sagt uns nicht mal, woher der Atommüll überhaupt kommen soll. Dagegen werden wir entschiedenen Widerstand leisten," so Felix Ruwe.

Weitere Infos: www.bi-ahaus.de, www.aktionsbuendnis-muensterland.de, www.sofa-ms.de, www.mega-waltrop.de, www.thtr-a.de

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