Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

BI „Kein Atommüll in Ahaus"

SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster

MEGA (Menschen gegen Atomanlagen) Waltrop

AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau

BI Umweltschutz Hamm

1. Pressemitteilung 01.02.2007

Neuer Uranmüllzug nach Russland gestartet !!

- Spontane Aktionen in Gronau, Burgsteinfurt und Münster

- Russische Umweltorganisation verurteilt deutschen Atommüllexport

Am späten gestrigen Abend ist in Gronau von der Urananreicherungsanlage (UAA) ein neuer Geheimzug mit rund 1000 t abgereichertem Uran Richtung Russland gestartet. Durch intensive Recherchen gelang es Atomkraftgegnern erneut, die Abfahrtszeit des Uranzugs aufzudecken. Es kam zu spontanen Protestaktionen an der UAA in Gronau, in Burgsteinfurt und im Hauptbahnhof von Münster. Kurz vor Mitternacht passierte der Zug auf dem Weg nach Rotterdam bei Bad Bentheim die niederländische Grenze. Von Rotterdam wird der Uranmüll per Schiff nach St. Petersburg verfrachtet, wo er in rund einer Woche eintreffen wird. Per Bahn geht es dann nach Ekaterinburg am Ural bzw. nach Tomsk oder Irkutsk in Sibirien.

In einer ersten Reaktion verurteilte Vladimir Slivyak, Ko-Vorsitzender der russischen Umweltorganisation Ecodefense, diesen Uranmüll-Transport: „Wir finden es eine Unverschämtheit der UAA-Betreiberin Urenco, weiterhin ohne jedes Schamgefühl den radioaktiven Abfall aus Gronau den Menschen in Russland vor die Tür zu kippen. Wir fordern die Staatsanwaltschaft Münster auf, die Strafanzeige, die wir im November 2006 gegen Urenco eingereicht haben, nun dringender als bisher zu bearbeiten," so Slivyak.

In der Strafanzeige wird Urenco illegaler Atommüllexport vorgeworfen, da die Urenco allein aus Gronau in den vergangenen zehn Jahren rund 20 000 t abgereichertes Uran als Müll zur Endlagerung nach Russland geschickt hat. Die Behauptung der Urenco, es handele sich um „Wertstoff" zur Wiederanreicherung, ist nur eine Nebelkerze, da nach russischen Angaben 90-98% des angelieferten Urans in Russland zur Endlagerung auf der freien Wiese verbleiben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun (Aktenzeichen 540 Js 1814/06).

„Die Urantransporte sind extrem gefährlich. Das Uranhexafluorid (UF6) bildet bei Berührung mit Luftfeuchtigkeit neben radioaktiven Stoffen die hochgiftige Flusssäure. Bei einem schweren Unfall im Hauptbahnhof von Münster müssten weite Teile der Innenstadt sofort evakuiert werden," so Felix Ruwe von der BI „Kein Atommüll in Ahaus".

„Wir rufen deshalb nochmals zur Teilnahme an der Anti-Atom-Demonstration am Samstag, 3. Februar, in Münster auf. Ohne öffentlichen Druck ändert sich an der Atompolitik leider gar nichts. Am Morgen starten in Ahaus und Dortmund Autokorsos. Um 13 Uhr beginnt die zentrale Kundgebung auf dem Prinzipalmarkt in Münster. Bereits um 12 Uhr startet ein Fahrradkorso am Hauptbahnhof von Münster. Dort werden wir natürlich die Urantransporte durch den Hauptbahnhof in den Vordergrund stellen," so Matthias Eickhoff von der Gruppe SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster

Weitere Infos: www.bi-ahaus.de , http://www.aktionsbuendnis-muensterland.de , www.sofa-ms.de , www.mega-waltrop.de , www.thtr-a.de

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