Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau
MEGA (Menschen gegen Atomanlagen) Waltrop
BI „Kein Atommüll in Ahaus"
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Pressemitteilung vom 5. Dezember 2006
Demonstration gegen Gronauer Atommüll in Sibirien !
- Russische Atomkraftgegner fordern Importstopp
Am jetzigen Sonntag demonstrierten rund 250 sibirische AtomkraftgegnerInnen in Irkutsk am Baikalsee gegen den Betrieb der nahe gelegenen Atomfabrik Angarsk sowie gegen den Import von Gronauer und anderem westeuropäischen Atommüll. Von der Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau wird unter anderem nach Angarsk abgereichertes Uran zur Endlagerung geliefert. Die Demonstration wurde von der russischen Umweltorganisation „Ecodefense!" in Zusammenarbeit mit der lokalen Umweltgruppe BaikalWave organisiert.
Auf der Demonstration kritisierten Redner unter anderem die Geschäftspolitik der Urenco, die in Gronau die Urananreicherungsanlage betreibt. „Vor wenigen Tagen behauptete der Geschäftsführer der Urenco Deutschland, Joachim Ohnemus, in einem Zeitungsinterview erneut, die Urenco liefere nur „Wertstoffe" nach Russland. Doch hier in Sibirien, Tausende von Kilometer entfernt von Gronau, türmen sich die radioaktiven Abfallberge auf. Nur ein verschwindend geringer Prozentsatz des Urans wird tatsächlich wieder angereichert. Das Urenco-Argument ist eine pure Täuschung der Öffentlichkeit," so Vladimir Slivyak, Ko-Vorsitzender von „Ecodefense!".
Die Münsterländer Anti-Atom-Initiativen unterstützen die russischen Umweltgruppen in ihrem Kampf gegen die massive Verschiebung von Atommüll aus Gronau. „Die Urenco versucht sich in Gronau als ethisch handelnde Firma darzustellen. Doch Urenco-Chef Ohnemus gibt offen zu, dass allein wirtschaftliche Faktoren über den Export des abgereicherten Urans nach Russland entscheiden. Ausschlaggebend ist also der schnöde Mammon &endash; auf Kosten der Menschen in Russland. Das ist hochgefährlich und unverantwortlich," so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Die Anti-Atomkraft-Initiativen kündigten weitere Proteste gegen die Urenco und die Urantransporte an sowie eine Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit.
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