Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau

MEGA (Menschen gegen Atomanlagen) Waltrop

BI „Kein Atommüll in Ahaus"

SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster

 

Pressemitteiling v. 16. November 2006

Atomkraftgegner demonstrieren gegen Urantransport

- deutsch-französische Zusammenarbeit

Gegen 13.30 Uhr erreichte heute ein Urantransport aus der französischen Atomanlage Pierrelatte unter Protest die Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau. Sowohl am Bahnhof wie an der UAA demonstrierten insgesamt gut 15 AtomkraftgegnerInnen gegen die Ankunft der 7 Waggons mit Uranhexafluorid (UF6), das in Gronau angereichert werden soll. Bereits gestern Abend hatten in Bonn, Düsseldorf, Waltrop und Lünen AtomkraftgegnerInnen an der Bahnstrecke protestiert.

„Wir konnten zum ersten Mal den Verlauf eines der streng geheimgehaltenen Liefertransporte aus Frankreich nach Gronau verfolgen. Dies war nur durch eine intensive Zusammenarbeit zwischen regionalen, rheinländischen und französischen Initiativen möglich," freute sich Udo Buchholz vom AKU Gronau. Letzte Woche hatten bereits russische, niederländische und deutsche UmweltschützerInnen die Urananreicherungsanlagen in Gronau und im niederländischen Almelo blockiert, weil die Betreiberin der UAA, die Firma Urenco, ihren Atommüll insgeheim in Russland entsorgt. Damit gerät die Urenco, hinter der in Deutschland RWE und E.ON stehen, immer weiter in die Kritik.

„Wir fordern die sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlagen. Der Betrieb der UAA Gronau ist nur durch internationale Atomtransporte möglich. Dadurch werden viele Menschen ungewollt selbst an weit entfernten Orten gefährdet. Aber mit der Ruhe ist es nun vorbei," so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen. UF6 bildet bei Berührung mit Luftfeuchtigkeit die hochgiftige Flusssäure.

Der Atomzug verließ Pierrelatte im südfranzösischen Rhone-Tal am Dienstag, passierte gegen 11 Uhr die deutsch-französische Grenze bei Perl-Apach (Moseltal), um 12.35 Uhr den Trierer Hauptbahnhof, gegen 15 Uhr Koblenz, fuhr dann durchs Rheinland und Ruhrgebiet und erreichte gegen Mitternacht Hamm, wo der Atomzug übernachtete. Heute morgen fuhr die radioaktive Fracht mit einem Zug der Ahaus-Alstätter-Eisenbahn über Lünen-Lüdinghausen-Coesfeld-Ahaus nach Gronau.

Die Anti-Atomkraft-Initiativen kündigten weitere Proteste gegen die Urenco und die Urantransporte an.

www.aktionsbuendnis-muensterland.de, www.mega-waltrop.de, www.sofa-ms.de

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