Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

„Ecodefense!"

Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)

 

Pressemitteilung Gronau, 6. November 2006

Blockade der Urananreicherungsanlage Gronau !!

Russisch-deutscher Protest gegen Atommüllexport nach Russland

Morgen (Dienstag), 11 Uhr: Pressekonferenz in Gronau

Seit dem frühen Morgen blockieren russische und deutsche AtomkraftgegnerInnen die Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau, um gegen den Export von Gronauer Uranmüll nach Russland zu protestieren. Die UmweltschützerInnen versperren mit Transparenten die Zufahrt zur UAA. Das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und zahlreiche Anti-Atom-Initiativen aus der Region unterstützen die Aktion und fordern den sofortigen Stopp der Urantransporte nach Russland sowie die Stilllegung der UAA.

Aus Russland nehmen fünf AktivistInnen der Umweltschutzgruppe „Ecodefense!" aus Moskau, Ekaterinburg und Tomsk an der Aktion teil. Bei Ekaterinburg am Ural und bei Tomsk in Sibirien liegen die „Geschlossenen Atomstädte" Novouralsk und Seversk, ein immer noch von Stacheldraht hermetisch von der Öffentlichkeit abgeriegeltes Erbe der stalinistischen Atompolitik. Dorthin hat die UAA-Betreiberin, Urenco Deutschland GmbH, bereits 20 000 Tonnen abgereichertes Uran in Form von UF6 geliefert. Ziel der Urenco-Politik ist es, durch die Transporte quer durch Europa bis nach Sibirien die hohen deutschen Entsorgungskosten für Atommüll zu vermeiden.

„Die Urenco nutzt die poststalinistischen Strukturen in den „Geschlossenen Atomstädten" Sibiriens aus, um auf Kosten der russischen Bevölkerung ihren Atommüll unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit bequem loszuwerden. Wir finden es skandalös, dass die deutsche Bundesregierung zu dieser unverschämten St.-Florians-Politik auch noch ihren offiziellen Segen gegeben hat," so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

„Die Urenco hat die Bevölkerung jahrelang getäuscht. Die Informationen aus Sibirien widerlegen das selbstgebastelte Saubermann-Image der Gronauer Atomfirma. Wer sich mit den gewaltigen Umweltproblemen an den russischen Zielorten beschäftigt, ist entsetzt über die Bedenkenlosigkeit mit der Urenco agiert. Wir empfinden Hochachtung für das Engagement unserer russischen Partnerinitiativen," so Udo Buchholz vom Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau .

Bereits gestern hatten 40 russische und deutsche AtomkraftgegnerInnen auf einem "Sonntagsspaziergang" vor der UAA Gronau gegen die Urantransporte nach Russland demonstriert. Am morgigen Dienstagabend um 20 Uhr werden die russischen AktivistInnen im Hotel Concordia in Gronau, Eper Str. 13, auf Einladung verschiedener Gronauer Organisationen einen öffentlichen Informationsabend gestalten, um über die Zielorte des Gronauer Atommülls zu berichten.

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