Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e. V.

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Presseerklärung 06.10.06

Energiegipfel bei Merkel -

Atomkraftgegner fordern Energieeffizienz und Erneuerbare Energien statt Atomkraft!

In einer gemeinsamen Presseerklärung fordern die Anti- Atomkraft-Initiativen aus dem Wendland und dem Münsterland von Bundeskanzlerin Merkel auf dem Energiegipfel am Montag die Weichen für einen sofortigen Atomausstieg zu stellen. „Atomkraft ist eine gefährliche Energie von gestern. Sie ist nicht beherrschbar und die Entsorgung des Atommülls ist völlig ungelöst", so Francis Althoff von der BI Lüchow-Dannenberg. „Auch der Einsatz neuer Atomkraftwerke verschiebt die Energieprobleme nur um wenige Jahre. Genau wie Kohle und Gas sind die Uranvorräte nur begrenzt und nur im Ausland verfügbar.", ergänzte Felix Ruwe von der BI „Kein Atommüll in Ahaus."

Die Initiativen kritisieren den Ausstieg der Wirtschaft aus dem Atomkonsens und die bedenkenlose Fürsprache einiger Politiker für die Atomkraft. Die Atomkraft ist keine Alternative zu den klimaschädlichen fossilen Energieträgern. Die Rechnung für die wegen extrem hoher Halbwertzeiten mindestens 1 Million Jahre notwendige sichere Lagerung des Atommülls werden jedoch kommende Generationen zahlen müssen - finanziell und gesundheitlich. „Auch nach jahrzehntelanger Atommüllproduktion ist weltweit keine sichere Entsorgung in Aussicht. Die vernünftige Konsequenz daraus kann nur die sofortige Stilllegung der Atomanlagen zur weiteren Müllvermeidung sein", fordern die Sprecher der Bürgerinitiativen.

Wir erwarten von der Bundesregierung und dem Energiegipfel die Weichenstellung für eine langfristige und verantwortungsvolle Energiepolitik. Dies kann nur bedeuten, dem Ausbau der erneuerbaren Energien absolute Priorität einzuräumen. Wir benötigen eine Energiepolitik, die sich nicht an den kurzfristigen Profitinteressen einiger weniger Energieriesen orientiert, sondern eine nachhaltige Perspektive für das 21. Jh. und für nachkommende Generationen eröffnet.

Dazu gehört unbedingt der sparsame Einsatz der Energie. Zur Zeit wird ein Großteil der elektrischen Energie nutzlos verschwendet! Wenn z.B. der Energiegipfel eine Entscheidung vorbereiten würde, die vorschreibt, dass jedes netzbetriebene Gerät einen Netzschalter hätte, der eine 100%-ige Trennung vom Netz bewirkt, so könnten unverzüglich weitere Atomkraftwerke abgeschaltet werden! „Der so genannte Stand-By-Betrieb vieler Geräte der PC-Branche und der Unterhaltungselektronik ist völlig überflüssig", meint Felix Ruwe. „Kein Gerät muss seine Systemdaten wie Uhrzeit, Datum Frequenzen etc. ohne dauernde Netzversorgung verlieren". In diesen Branchen hat sich ein Wildwuchs an Energieverschwendung ausgebreitet, der bei verantwortlicher politischer Regulierung den Betrieb von zwei Atommeilern überflüssig machen würde.

„Energieeffizienz darf nicht zum politischen Schlagwort verkommen, sondern muss sinnvoll zum Wohle von Mensch und Umwelt umgesetzt werden", so Francis Althoff.

Die Sprecher der Bürgerinitiativen kritisieren aufs Schärfste, dass nach dem Beinahe-GAU im schwedischen Reaktor Forsmark das mit ähnlich gefährlichem Notstromsystem ausgestattete AKW in Brunsbüttel immer noch nicht abgeschaltet wurde und kündigen einen „heißen Herbst" an. Für den 4. November wird zu Demonstrationen für die Stilllegung der Altmeiler Biblis und Brunsbüttel mobilisiert. Am 11. November findet in Gorleben die Auftaktkundgebung „gegen die überflüssigen Castortransporte statt, die trotz politischer Aussage über eine angebliche alternative Standortsuche de facto weiter den undichten Gorlebener Salzstock als Atommüllklo wahrscheinlicher machen".

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