Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau

Mitglied im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V.

Pressemitteilung 15.08.06

„Volljährig": Gronauer Atomfabrik strahlt heute seit 21 Jahren

 30 Jahre Widerstand:

Kundgebung am 1. Oktober vor der deutschen Urananreicherungsanlage 

Am heutigen 21. Jahrestages der Inbetriebnahme (15.8.1985) der bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau hat die Bürgerinitiative „ Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau " ihre Forderung nach der sofortigen Stilllegung der Atomfabrik bekräftigt. Für den 1. Oktober wird eine Protest-Kundgebung vor der UAA vorbereitet.

Während weltweit die iranische Urananreicherungsanlage (UAA) ein heiß diskutiertes Thema ist, findet die deutsche Urananreicherungsanlage, die ebenso wie die iranische mit der Zentrifugentechnik ausgestattet ist, nach Auffassung der Bürgerinitiative von der breiten Öffentlichkeit zu wenig Beachtung.

Der Gronauer Arbeitskreis Umwelt benennt drei Anlässe für die Kundgebung am 1.Oktober:

Der 1. Oktober ist der erste Sonntag im Oktober. Traditionell finden seit dem Herbst 1986, also seit 20 Jahren, jeweils am ersten Sonntag im Monat Sonntagsspaziergänge an der Urananreicherungsanlage statt. Bei den UAA-Sonntagsspaziergängen treffen sich AtomkraftgegnerInnen aus der Bundesrepublik und aus den Niederlanden um 14.00 Uhr am Zufahrtstor der UAA Gronau, umrunden das Anlagengelände und tauschen bei einer Tasse Kaffee bei der VolXküche Informationen über weitere Aktionen aus. Somit soll mit der Kundgebung das langjährige Durchhaltevermögen der SonntagsspaziergängerInnen gewürdigt werden.

Zweiter Kundgebungsanlaß:: Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau wurde in diesem Jahr 25 Jahre alt und ist somit eine der ältesten Anti-Atomkraft-Initiativen in der Bundesrepublik.

Dritter Kundgebungsanlaß: Vor 30 Jahren wurde im Herbst 1976 die erste Bürgerinitiative gegen den damals drohenden Bau der Urananreicherungsanlage gegründet. Aus dieser Bürgerinitiative entstand 1981 der bis heute aktive AKU Gronau.

Die Kundgebung am 1. Oktober wird um 14.00 Uhr vor dem Tor der Urananreicherungsanlage (Röntgenstraße 4) beginnen. Zur Teilnahme an der Kundgebung erwartet der AKU Gronau auch Anti-Atomkraft-Initiativen aus anderen Städten beiderseits der deutsch-niederländischen Grenze. Vor dem Hintergrund des Störfalls in dem Atomkraftwerk Forsmark soll mit der Kundgebung auch der Forderung nach der sofortigen Stilllegung aller Atomanlagen in Deutschland, Schweden und anderswo Nachdruck verliehen werden.

Auch in der UAA Gronau hat es seit ihrer Inbetriebnahme mehrfach Pannen und meldepflichtige Vorkommnisse gegeben.

Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau befürchtet, daß mit zunehmendem Alter der Anlage die Anfälligkeit für Pannen weiter steigen wird. Gegen den Betrieb und Ausbau der UAA Gronau um mehr als 50% der heutigen Kapazität, wurde und wird mit unterschiedlichen Aktionsformen protestiert.

Im Jahr 2003 wurden gegen die Ausbaupläne über 7000 Einsprüche gesammelt, es gab und gibt immer wieder Demonstrationen, Blockaden und Unterschriftenaktionen. Die Proteste richten sich auch gegen den bereits genehmigten Neubau eines sogenannten Zwischenlagers für rund 60.000 t Uranoxid neben der UAA.

Verbunden mit den Ausbauplänen sind noch mehr der hochgefährlichen Urantransporte als bisher. Diese Transporte sind ein weiteres Protestziel der Bürgerinitiativen. Wiederholt wurde gegen Urantransporte mit Uran von Gronau nach Rußland in Gronau und in anderen Städten demonstriert, z. T. wurden die Züge auch blockiert.

Nähere Informationen zur Gronauer Urananreicherungsanlage erteilt der AKU Gronau unter Tel. 02562-23125.

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