Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

BI „Kein Atommüll in Ahaus"

SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster   

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

 

Pressemitteilung v. 29. Juni 2006 

Anti-Atomkraft-Initiativen gegen neue Urananreicherungsanlagen

- Urenco-Expansionspläne völlig unverantwortlich

Die Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland lehnen die Expansionspläne der Atomfirma Urenco in den USA ab. Die Urenco Deutschland betreibt in Deutschland die Urananreicherungsanlage Gronau und gehört zu gleichen Teilen den Energiekonzernen RWE und E.ON. Auch in Frankreich soll bei Pierrelatte eine neue Urananreicherungsanlage mit der Urenco-Zentrifugentechnik gebaut werden. 

Damit setzt Urenco weltweit auf zwei Ebenen völlig falsche Signale. Zum einen haben die deutschen Urenco-Mutterfirmen RWE und E.ON für Deutschland den Ausstieg aus der Atomenergie vertraglich zugesichert. Doch im Ausland setzen sie auf einen hemmungslosen Ausbau der Atomenergie. Die Urananreicherung ist eine vorbereitende Stufe für die Herstellung von Brennstäben, die in Atomkraftwerken eingesetzt werden. Offensichtlich versuchen die Energiekonzerne auch auf diese Weise einen möglichen Atomausstieg in Deutschland zu konterkarieren. 

Die Anti-Atomkraft-Initiativen halten die Urenco-Expansionspläne auch aus friedenspolitischer Sicht für völlig unverantwortlich: Mit jeder neuen Urananreicherungsanlage, die weltweit gebaut wird, dürfte es immer schwerer werden, z. B. den Iran davon zu überzeugen, auf die Urananreicherung zu verzichten, wenn die größten Kritiker selbst neue Urananreicherungsanlagen bauen. Ausgerechnet die USA und Frankreich, wo die Urenco nun Geschäfte machen möchte, nutzen als Atommächte die Atomenergie schon von Beginn an für militärische Zwecke.

Die Urenco-Zentrifugentechnik kann nämlich auch für den Bau von Atombomben eingesetzt werden. So konnte Pakistan sein Atombombenprogramm unter anderem mit der Urenco-Technik durchführen. Wir sind der Meinung, dass die jetzigen Urenco-Pläne zu einer weiteren Verbreitung dieser hochgefährlichen Technologie führen werden. Wir fordern deshalb die Urenco, die RWE und E.ON auf, die Expansionspläne sofort zu stoppen. Nur eine Stilllegung sämtlicher Urananreicherungsanlagen ist ein sinnvoller und verantwortungsbewusster Schritt.

Weitere Infos: www.sofa-ms.de; www.bi-ahaus.de, www.aktionsbuendnis-muensterland.de

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