Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

BI „Kein Atommüll in Ahaus"

SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

 

Pressemeldung 1. Juni 2006

Urantransport in Burgsteinfurt gestoppt !

- Zahlreiche Aktionen gegen Uranzug nach Russland

Am frühen Abend gelang es Atomkraftgegnern, den Uranzug von Gronau nach Russland im Bahnhof von Burgsteinfurt kurzzeitig zu stoppen. Mehrere Personen befanden sich auf den Gleisen, die Polizei stellte zwei Personalien fest. Gleichzeitig beteiligten sich in Burgsteinfurt rund 40 Atomkraftgegner an einer Mahnwache gegen den fast 500 Meter langen Zug mit fast 1000 Tonnen abgereichertem Uranhexafluorid (UF6). Der Atommüll soll von der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau in die russische Atomfabrik Novouralsk bei Ekaterinburg gebracht werden.

Weitere Protestaktionen fanden in Gronau, Münster, Emsdetten und Bad Bentheim statt. In Emsdetten überraschten Atomkraftgegner die Polizei mit einer spontanen Mahnwache im Bahnhof. Die Polizei erteilte dort insgesamt acht Platzverweise. In Bad Bentheim protestierten rund 20 Menschen gegen die Durchfahrt des Uranzuges. Insgesamt protestierten im Münsterland und im südlichen Niedersachsen rund 100 Atomkraftgegner.

In Münster kam es zu einer kleinen Überraschung: Der Uranzug wurde im Gegensatz zu den letzten Transporten nicht am Alfred-Krupp-Weg umgekoppelt, sondern im östlichen Güterbahnhof am Cineplex/Lippstädter Straße. Dort stand der Zug 40 Minuten völlig unbewacht, obwohl der Transport zuvor von zwei Polizeihubschraubern begleitet worden war.

Die Polizei hatte zuvor mitgeteilt, dass der Urantransport „aus technischen Gründen" in Gronau 30 Minuten später als geplant losgefahren sei.

Der Zug fährt nun nach Rotterdam, wo der Atommüll auf ein Schiff verladen und nach St. Petersburg gebracht wird. Von dort geht es per Bahn quer durch Russland in die Atomfabrik Novouralsk bei Ekaterinburg. In Ekaterinburg war es beim letzten Urantransport im April zu ersten Protesten gekommen. Die Menschen dort sind empört, dass ihre Region zur Müllkippe für Gronauer Atommüll gemacht werden soll. Die russische Umweltorganisation ecodefense forderte deshalb die UAA-Betreiberfirma Urenco und die deutsche Bundesregierung auf, den Atommüllexport sofort einzustellen. Wir unterstützen diese Forderung, weil völlig ungeklärt ist, was mit dem Atommüll in Russland wirklich passiert.

Insgesamt sind die Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland mit den gestrigen Protesten zufrieden. „Uns ist es wieder gelungen, die absurde Geheimhaltung um diese Atomtransporte zu durchbrechen. Es zeigt sich, dass der Widerstand gegen den Atommüllexport nach Russland nicht nachlässt," sagte ein Sprecher der Initiativen.

Die Initiativen rufen nun dazu auf, am Sonntag, 18. Juni, an der geplanten „Inspektion" der UAA Gronau teilzunehmen. Neben einer Kundgebung vor der UAA wird es ab dem 16. Juni ein Widerstandscamp in Gronau geben. Mit der Inspektion soll vor allem auf die militärische Bedeutung der Urananreicherung hingewiesen werden.

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