Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

BI „Kein Atommüll in Ahaus"

SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

 

Pressemitteilung vom 28. Mai 2006

Widerstand gegen Urananreicherung wächst:

Deutsch-französisch-russische Proteste vereinbart

Der Widerstand gegen die Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau sowie gegen die Betreiberfirma Urenco wächst. Auf einem Urantransporte-Ttreffen in Münster vereinbarten am gestrigen Samstag deutsche, französische und russische Atomkraftgegner gemeinsame Protestaktionen. Schwerpunkt der gemeinsamen Aktivitäten sollen die Urantransporte von Pierrelatte in Frankreich nach Gronau sowie die Urantransporte von Gronau nach Russland werden. „Wo die Atomindustrie international arbeitet, müssen sich auch die Anti-Atomkraft-Initiativen stärker auf internationaler Ebene vernetzen. Die Zusammenarbeit mit der russischen Umweltorganisation ecodefense und dem französischen Anti-Atom-Dachverband Reseau sortir du nucléaire ist für uns deshalb ein wichtiger Schritt in die Zukunft", so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Konkret vereinbarten die Delegierten aus 13 Städten Folgendes:

1. Es wird ein Netzwerk aufgebaut, um Proteste gegen die Transporte von Uranhexafluorid aus Frankreich nach Gronau zu organisieren. Mit diesen Uranzügen wird die UAA in Gronau mit radioaktivem Material versorgt. Die Transporte sind sehr gefährlich, weil z. B. bei Unfällen die hochgiftige Flusssäure freigesetzt werden kann. Trotzdem werden die Züge völlig geheimgehalten. In Deutschland fahren diese Transporte u. a. über Koblenz-Bonn-Köln-Düsseldorf-Duisburg-Lünen-Coesfeld-Ahaus nach Gronau.

2. Alle anwesenden Gruppen rufen zu Protesten gegen den nächsten Urantransport von Gronau nach Russland auf, der in wenigen Tagen erwartet wird. Dazu wird es an mehreren Stellen im Münsterland Aktionen geben. „Wir freuen uns über die Solidarität aus Deutschland, denn momentan wird der Atommüll aus Gronau einfach nach Russland geliefert, um in Deutschland die Endlagerkosten zu sparen. Das heißt, in Russland werden deutsche Atomprobleme billig entsorgt," kritisierte der Ko-Vorsitzende von ecodefense, Vladimir Slivyak. Vereinbart wurde zudem der Austausch von Delegationen. So werden deutsche Atomkraftgegner im Herbst nach Russland fahren.

3. Das Treffen unterstützt die für Sonntag, 18. Juni, geplante „Inspektion" der Urananreicherungsanlage in Gronau. Damit soll gegen die militärische Dimension der Anreicherungs-Technik demonstriert werden. Auch Deutschland könnte mit der Gronauer Atomanlage Atombomben bauen. Ein weiterer Anlass für die „Inspektion" ist die Gefahr eines Iran-Krieges. Während der Iran für die Urananreicherung scharf kritisiert wird, versucht man in Deutschland die militärische Dimension der UAA zu verharmlosen. Geplant sind am 18. Juni eine Kundgebung vor der UAA sowie ein Widerstandscamp in Gronau.

Weitere Infos: www.sofa-ms.de; www.bi-ahaus.de, www.aktionsbuendnis-muensterland.de

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