Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

BI „Kein Atommüll in Ahaus"

Steinfurter Aktionsbündnis gegen Atomanlagen (SAgA)

SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster 

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

 

Presseerklärung  26. Mai 2006 

Russische Umweltschützer fordern:

„Urenco muss Urantransporte von Gronau stoppen!"

In einer Presseerklärung fordert die russische Umweltorganisation ecodefense die Betreiberin der Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA), Urenco, sowie die deutsche Regierung auf, sofort den Export von Gronauer Atommüll nach Russland zu stoppen. „Es ist illegal, gefährlich und zynisch, radioaktiven Abfall nach Russland zu transportieren," erklärte Vladimir Slivyak, der Vorsitzende von ecodefense, in Moskau. Slivyak kommt am Samstag nach Deutschland, um an einem internationalen Treffen in Münster gegen die europaweiten Urantransporte von und nach Gronau teilzunehmen. 

Auch die Münsterländer Anti-Atomkraft-Initiativen schließen sich dem russischen Protest an. „Bei den regelmäßigen Transporten von abgereichertem Uranhexafluorid von Gronau nach Russland handelt es sich in Wirklichkeit um den heimlichen Export von Atommüll. Russland darf aber nicht die Müllkippe für Gronauer Atommüll werden," so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen. 

Seit einigen Monaten arbeiten deutsche und russische Umweltgruppen gemeinsam für ein Verbot dieses gefährlichen Atommülltourismus, von dem auch die Niederlande als Transitland betroffen ist. Die Kooperation trägt bereits Früchte: Nach einer Strafanzeige untersucht nun die Staatsanwaltschaft im russischen Ekaterinburg die Lagerbedingungen in der Atomfabrik Novouralsk, wohin der Gronauer Uranmüll geliefert wird. Auch das deutsche Generalkonsulat drückte gegenüber ecodefense seine Sorge wegen der Transporte aus. Nach russischen Angaben sind bereits 20 000 Tonnen Uranmüll von Gronau nach Russland geliefert worden. Nach russischem Recht ist der Import von Atommüll eigentlich ganz verboten.

Neuer Uranzug in einigen Tagen startklar

Die Situation ist derzeit besonders angespannt, weil auf dem UAA-Gelände in Gronau die Abfahrt eines neuen riesigen Uranzuges mit mehreren hundert Tonnen Atommüll unmittelbar bevorsteht. Russische und deutsche Anti-Atomkraft-Initiativen haben bereits Proteste angekündigt, falls die Ausfuhr des Gronauer Strahlenmülls nicht untersagt wird. Wir fordern die Bundes- und Landesregierung auf, diese Exporte für die Zukunft zu verbieten. 

Am morgigen Samstag werden sich AtomkraftgegnerInnen aus zahlreichen Städten auf einem Urantransporte-Treffen in Münster über weitere Aktivitäten gegen die Urananreicherung unterhalten. Geplant sind auch Aktionen gegen die Bahntransporte aus der französischen Atomfabrik Pierrelatte im Rhone-Tal nach Gronau, die den Rohstoff für die Anreicherung liefern. Zudem ist ein Ausbau der regionalen und internationalen Kooperation geplant.

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