Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

BI „Kein Atommüll in Ahaus"

SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

Pressemitteilung  29. April 2006

400 Atomkraftgegner demonstrieren in Ahaus:

„Folgen von Tschernobyl nicht verdrängen!"

Trotz heftiger Regen- und Graupelschauer demonstrierten am heutigen Samstag rund 400 Atomkraftgegner im westfälischen Ahaus aus Anlass des 20. Tschernobyl-Jahrestages. Im Mittelpunkt der Reden standen das Gedenken an die vielen Tausend Opfer der Reaktorkatastrophe sowie die Kritik an der deutschen Atompolitik. Die Demonstration stand unter dem Motto: „20 Jahre Tschernobyl - Für den sofortigen Atomausstieg."

In Redebeiträgen kritisierte die Vorsitzende der deutschen Sektion von IPPNW (internationale Ärzte zur Verhütung eines Atomkrieges), dass die Atomindustrie die Gefahren der Atomenergie durch Lügen unverantwortlich verharmlose. Sie forderte den sofortigen Atomausstieg. Burkhard Homeyer von „Den Kindern von Tschernobyl" mahnte, dass die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl „noch immer wächst". Er rief auch zur Unterstützung der Opposition in Weißrussland auf, wo ein Großteil der Bevölkerung noch heute unter den Folgen der radioaktiven Strahlung leidet. Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen  Atomanlagen warnte davor zu glauben, der Atomausstieg sei bereits beschlossene Sache. Er kündigte an, dass die Anti-Atom-Bewegung in nächster Zukunft, die Urantransporte von Frankreich nach Gronau und von Gronau nach Russland stärker in den Blickpunkt rücken werde. Heinrich Wenning vom Windpark Schöppinger Berg stellte schließlich alternative Energien vor, die nach unserer festen Auffassung die einzige verantwortbare Zukunftsperspektive bieten.

Zum Abschluss der Demonstration wurde zu Protesten gegen die diesjährige Jahrestagung Kernenergie in Aachen im Mai aufgerufen. Es wurden auch Grußadressen aus Russland, aus dem Wendland und aus Biblis verlesen, wo heute ebenfalls demonstriert wurde. Die BI „Kein Atommüll in Ahaus" lud alle Anwesenden zum traditionellen Mai-Fest am 1. Mai am Zwischenlager Ahaus ein.

Anti-Atom-Initiativen ziehen positives Fazit

Die Münsterländer Anti-Atom-Initiativen ziehen zum 20. Tschernobyl-Jahrestag ein positives Fazit. An den Demonstrationen in Gronau/Almelo, Ahaus, Münster, Dortmund und Lingen, welche über die gesamte Woche verteilt stattfanden, beteiligten sich insgesamt mehr als 1200 Menschen. Dazu kamen mehr als 100 lokale Veranstaltungen allein in NRW, die auf sehr großes Interesse stießen. Das zeigt, dass die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl weiter ein wichtiges Thema ist. Es ist uns gelungen, das Verdrängen und Verharmlosen der Reaktorkatastrophe zu verhindern. Der Atomausstieg bleibt damit weiterhin auf der politischen Tagesordnung.

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