Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

BI „Kein Atommüll in Ahaus"

SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

 

Pressemitteilung v.13. Februar 2006

Anti-Atom-Konferenz in Münster:

- Demonstrationen zu 20. Tschernobyl-Jahrestag

- Kooperation mit russischen Umweltschützern

Rund 45 Atomkraftgegner aus ganz Nordrhein-Westfalen trafen sich am gestrigen Sonntag auf Einladung des Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen zu einer landesweiten Anti-Atom-Konferenz in Münster. Als Gast war auch ein Vertreter der russischen Umweltgruppe ecodefense aus Moskau anwesend. „Für uns war die Konferenz ein großer Schritt nach vorne, um den Anti-Atom-Widerstand in NRW zu vernetzen. Das Interesse hat seit den Castor-Transporten nach Ahaus 2005 wieder deutlich zugenommen," so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Im Mittelpunkt der Anti-Atom-Konferenz stand der 20. Tschernobyl-Jahrestag im April. Der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft „Den Kindern von Tschernobyl", Burkhard Homeyer, kritisierte die Versuche der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Rückblick zu verharmlosen. „Die massiven Probleme durch Tschernobyl nehmen nicht ab, sondern nehmen derzeit noch zu," warnte Homeyer.

Auch Vladimir Slivyak von ecodefense beklagte die versuchte Verdrängung der Gefahren durch die Atomenergie 20 Jahre nach Tschernobyl. Slivyak forderte zugleich einen sofortigen Stopp aller Urantransporte aus dem westfälischen Gronau nach Russland. „Wir sind aber auch gegen Urantransporte nach Deutschland," so der ecodefense-Sprecher aus Moskau. Konkret wurde eine enge Zusammenarbeit zwischen russischen und deutschen Anti-Atom-Gruppen gegen die Urantransporte durch halb Europa vereinbart. Slivyak: „Russland darf nicht die Müllkippe für Gronauer Atommüll werden." Slivyak besucht heute Gronau und informiert sich vor Ort über die Urananreicherungsanlage.

Weitere Themen der Münsteraner Konferenz waren die Pläne, neue Hochtemperatur-Reaktoren (HTR) zu bauen. Horst Blume von der BI Umweltschutz Hamm kritisierte zum einen, dass auch NRW-Firmen sich im Ausland an Atomprojekten beteiligen. „Zum anderen fördern Deutschland und NRW noch immer die HTR-Forschung mit Millionenbeträgen, obwohl der HTR in Deutschland komplett gescheitert ist," empörte sich Blume.

Zum 20. Tschernobyl-Jahrestag rufen die Anti-Atom-Initiativen für den 29. April zu einer großen Demonstration in Ahaus auf. Zugleich unterstützen sie für den 22. April eine grenzüberschreitende Demonstration an der Urananreicherungsanlage Almelo in den Niederlanden. Zentrale Forderung wird der sofortige Ausstieg aus der Atomenergie sein.

Kontakt: atomstopp@yahoo.de

zurück