Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

Anti-Atom-Forum Ostwestfalen-Lippe

 

Pressemitteilung 01 12. Juni 2005

Vor drittem Castor-Transport aus Dresden:

Protestfahrplan der Anti-Atom-Initiativen für Montag

Mit Aktionen entlang der gesamten Transportstrecke für den dritten Castor-Konvoi mit hochradioaktivem Atommüll von Dresden nach Ahaus werden die Anti-Atomkraft-Initiativen heute und morgen gegen den unverantwortlichen Atommülltourismus demonstrieren.

Geplant sind unter anderem folgende Aktivitäten:

Dresden: Dauermahnwache in Dresden-Rossendorf ab heute Nachmittag. Morgen Proteste gegen die Abfahrt. Kontakt: Andreas Schumann (0178-3693694)

Kamen: Ab Montag, 20 Uhr: Info-Punkt und Mahnwache an der Hammer Straße (B 61) kurz vor der A 2. Kontakt: Wolfgang Porrmann (0172/2066019)

Bad Oeynhausen: Montag, 15-18 Uhr: Mahnwache am Bahnhof. Kontakt: Anja Gärtner (0173-7122478).

Ahaus:

Heute, 14 Uhr: Sonntagsspaziergang am Zwischenlager und Gottesdienst an der Ammelner Kapelle.

Montag, 19 Uhr: Open-Air-Konzert am Ahauser Bahnhof mit einer Ahauser Schülerband, einem Gospel-Chor und Klaus dem Geiger.

Montag, 20 Uhr: Auftaktkundgebung und Großdemonstration vom Bahnhof zum Zwischenlager

Montag, ab 22 Uhr: Dauermahnwache am Zwischenlager

Auch in Jena, Kassel und Soest sind Aktionen angekündigt.

Anti-Atomkraft-Initiativen: Endlagersuche ist eine Farce

Die Ankündigung von Wolfram König, Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), dass Ahaus auf keinen Fall zu einem Endlager werde, ist bei den Anti-Atomkraft-Initiativen auf große Skepsis gestoßen. Weltweit gibt es kein einziges sicheres Endlager, das garantiert für 10 000 Jahre Atommüll sicher aufnehmen könnte. In Deutschland ist die Endlagersuche nach mehr als 35 Jahren noch immer ohne jede Lösung. BI-Sprecher Felix Ruwe: „Woher sollen wir da den Optimismus nehmen, dass Politik und Wissenschaft in den nächsten 30 Jahren eine wirklich sichere Lösung finden? Die bisherige Endlagersuche ist eine reine Farce."

Stattdessen wird jeden Tag neuer Atommüll produziert. Wir halten dies für absolut unverantwortlich und fordern schon allein deshalb den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie. Wir kündigen bereits jetzt an, dass wir auch nach dem Ende der momentanen Atomtransporte aus Dresden entschiedenen Widerstand gegen weitere Atommülltransporte nach Ahaus sowie gegen die Erweiterung der benachbarten Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau leisten werden. Von der neuen NRW-Landesregierung fordern wir daher als erstes Zeichen, um mit der Bevölkerung in einen Dialog zu treten, einen Einlagerungsstopp für Ahaus und die Stilllegung der UAA in Gronau.

Hinweis an die Redaktionen:

In Ahaus laden wir für Sie für 17 Uhr zu einer Pressekonferenz am BI-Büro, Bahnhofstr. 51 ein, um die bisherigen Ereignisse des Tages zu bewerten.

Nach Ankunft der Castoren in Ahaus werden wir am Zwischenlager eine Abschluss-PK machen, um den Widerstand insgesamt zu bewerten und unsere weiteren Pläne vorzustellen.

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Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

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Anti-Atom-Forum Ostwestfalen-Lippe

 

Pressemitteilung 02, 12.15 Uhr Ahaus, 14. Juni 2005

Castor-Konvoi in Radeberg gestoppt !

20 Atomkraftgegnern gelang es mitten in Radeberg, den Castor-Transport für zehn Minuten zu stoppen. Nach ersten Informationen soll es zu Personalienfeststellungen gekommen sein. Momentan bewegt sich der Castor-Konvoi weiter Richtung Autobahn-Auffahrt Otterndorf-Okrilla. Schon vor dem Haupttor der Atomanlage Dresden-Rossendorf hatten 15 Atomkraftgegner eine Sitzblockade durchgeführt.

Für heute sind entlang der Transportstrecke über Chemnitz-Gera-Jena-Weimar-Erfurt-Gotha-Eisenach-Kirchheim-Kassel-Warburg-Soest-Unna-Kamen-Dortmund-Recklinghausen-Gelsenkirchen-Bottrop-Dorsten-Gescher-Legden-Ahaus zahlreiche weitere Proteste angekündigt.

Termine:

Kirchheim (am Kirchheimer Dreieck A4/A7): ab 17 Uhr Mahnwache Hauptstraße/Ecke Am Sportplatz. Info-Tel. 0176/24249815

Soest: 14 Uhr, Mahnwache und Aktionstheater auf dem Marktplatz.

Kamen: ab 20 Uhr, Info-Punkt und Mahnwache an der Hammer Straße (B61). Kontakt s.u.

Ahaus: ab 19 Uhr, Open-Air-Konzert am Bahnhof, ab 20 Uhr Großdemonstration zum Zwischenlager, ab 22 Uhr Dauermahnwache am Zwischenlager. Kontakt s.u.

Hinweis an die Redaktionen:

Um 17 Uhr laden wie Sie am BI-Büro, Bahnhofstr. 51, in Ahaus zu einer Pressekonferenz ein, um die bisherigen Ereignisse des Tages zu bewerten und unsere zukünftigen Aktivitäten vorzustellen.

Unmittelbar nach Ankunft der Castoren in Ahaus werden wir am Atommüll-Lager eine Abschluss-Pressekonferenz veranstalten, um eine erste Einschätzung der Proteste der letzten zwei Wochen zu geben.

Kontakte:

Ahaus: Felix Ruwe (0171/7937926); Matthias Eickhoff (0176/21689429)

Kamen: Wolfgang Porrmann (0172/2066019)

Bad Oeynhausen: Anja Gärtner (0173/7122478)

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Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

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Pressemitteilung 04, 13.50 Uhr Ahaus, 14. Juni 2005

Castor-Konvoi auf Südroute durch Thüringen und Hessen !

- Spontane Schülerdemo in Ahaus !

Um 13.40 Uhr passierte der Castor-Konvoi Chemnitz und fährt derzeit über die Südroute weiter.

Die Route führt über die A4 Richtung Gera-Jena-Weimar-Erfurt-Gotha-Eisenach-Kirchheim-Kassel-Warburg-Soest-Unna-Kamen-Dortmund-Recklinghausen-Gelsenkirchen-Bottrop-Dorsten-Gescher-Legden-Ahaus zahlreiche weitere Proteste angekündigt.

In und bei Radeberg war der Castor-Konvoi heute Mittag zweimal von Atomkraftgegnern gestoppt worden.

In Ahaus demonstrieren zur Zeit rund 70 SchülerInnen spontan durch die Innenstadt. Der Demonstrationszug beginnt am Bahnhof und führt über die Bahnhofsstraße.

Termine:

Kirchheim (am Kirchheimer Dreieck A4/A7): ab 17 Uhr Mahnwache Hauptstraße/Ecke Am Sportplatz. Info-Tel. 0176/24249815

Soest: (Terminkorrektur!!) 17 Uhr, Mahnwache und Aktionstheater auf dem Marktplatz.

Kamen: ab 20 Uhr, Info-Punkt und Mahnwache an der Hammer Straße (B61). Kontakt s.u.

Bad Oeynhausen: 15-18 Uhr, Mahnwache am Bahnhof

Ahaus: ab 19 Uhr, Open-Air-Konzert am Bahnhof, ab 20 Uhr Großdemonstration zum Zwischenlager, ab 22 Uhr Dauermahnwache am Zwischenlager. Kontakt s.u.

Hinweis an die Redaktionen:

Um 17 Uhr laden wie Sie am BI-Büro, Bahnhofstr. 51, in Ahaus zu einer Pressekonferenz ein, um die bisherigen Ereignisse des Tages zu bewerten und unsere zukünftigen Aktivitäten vorzustellen.

Unmittelbar nach Ankunft der Castoren in Ahaus werden wir am Atommüll-Lager eine Abschluss-Pressekonferenz veranstalten, um eine erste Einschätzung der Proteste der letzten zwei Wochen zu geben.

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Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

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Pressemitteilung 05, 17.00 Uhr Ahaus, 14. Juni 2005

Anti-Atom-Initiativen veröffentlichen „Ahauser Erklärung"

- Castor-Konvoi noch in Thüringen

Unterdessen veröffentlichten die Anti-Atomkraft-Initiativen eine „Ahauser Erklärung". Unter dem Motto „Jetzt ist Schluss &endash; Atomausstieg jetzt sofort" starten die Initiativen heute eine Unterschriftenkampagne, um nach diesem Castor-Transport von der neuen NRW-Landesregierung einen sofortigen und kompletten Einlagerungsstopp für das Atommüll-Lager in Ahaus zu verlangen. In der „Ahauser Erklärung" wird zudem die Stilllegung der Urananreicherungsanlagen in Gronau und Almelo sowie der sofortige Ausstieg aus der Atomenergie gefordert. Gleichzeitig werden weitere Proteste gegen die Atomanlagen im Münsterland und Umgebung angekündigt.

Der Castor-Konvoi fährt derzeit weiterhin auf der A4 durch Thüringen. Wie schon bei den letzten beiden Transporten erzeugt der Atommüll-Transport Verkehrsstaus von mehreren Dutzend Kilometern.

Unterdessen demonstrierten am Nachmittag in Ahaus insgesamt rund 100 Schüler. Sie zogen zum Rathaus und blockierten den Haupteingang. Der Ahauser Bürgermeister Felix Büter wurde von den jugendlichen Demonstranten aufgefordert, zu einem Gespräch vor das Rathaus zu kommen. Doch wollte niemand aus dem Rathaus mit den Schülern sprechen.

Termine:

Kirchheim (am Kirchheimer Dreieck A4/A7): ab 17 Uhr Mahnwache Hauptstraße/Ecke Am Sportplatz. Info-Tel. 0176/24249815

Soest: (Terminkorrektur!!) 17 Uhr, Mahnwache und Aktionstheater auf dem Marktplatz.

Kamen: ab 20 Uhr, Info-Punkt und Mahnwache an der Hammer Straße (B61). Kontakt s.u.

Ahaus: ab 19 Uhr, Open-Air-Konzert am Bahnhof, ab 20 Uhr Großdemonstration zum Zwischenlager, ab 22 Uhr Dauermahnwache am Zwischenlager. Kontakt s.u.

Hinweis an die Redaktionen:

Unmittelbar nach Ankunft der Castoren in Ahaus werden wir am Atommüll-Lager eine Abschluss-Pressekonferenz veranstalten, um eine erste Einschätzung der Proteste der letzten zwei Wochen zu geben.

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Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

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Pressemitteilung 06, 21.45 Uhr Ahaus, 14. Juni 2005

3000 Menschen demonstrieren in Ahaus !!

Castor-Transport bei Wünnenberg-Haren

Rund 3000 Menschen demonstrieren zur Stunde gegen den Castor-Transport und für den sofortigen Atomausstieg in Ahaus. Der Demonstrationszug ist mehr als 1 km lang. Noch immer reisen Atomkraftgegner an. Damit ist die Demonstration deutlich größer als letzte Woche, als 2000 Menschen auf der Straße waren.

Auch in Kamen sind gut 25 Menschen am Kamener Kreuz. In Soest hatten 30 Atomkraftgegner eine Mahnwache abgehalten.

Der Castor-Transport steht momentan bei Wünnenberg-Haren an der Grenze zu NRW und legt an der A44 eine Pause ein.

Für die Nacht wird mit intensiven Protesten zwischen Kamen und Ahaus gerechnet.

Termine:

Kamen: ab 20 Uhr, Info-Punkt und Mahnwache an der Hammer Straße (B61). Kontakt s.u.

Ahaus: ab 19 Uhr, Open-Air-Konzert am Bahnhof, ab 20 Uhr Großdemonstration zum Zwischenlager, ab 22 Uhr Dauermahnwache am Zwischenlager. Kontakt s.u.

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Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

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Pressemitteilung 07, 6.00 Uhr Ahaus, 15. Juni 2005

Castor-Transport fährt ohne Licht über schmalen Feldweg !

- Mehrere Hundert Menschen blockieren Atommüll-Lager Ahaus

- 3000 Menschen demonstrierten gestern Abend in Ahaus

Mit Wut und Empörung reagierten mehrere Hundert Atomkraftgegner in Ahaus auf die äußerst leichtsinnige Entscheidung der Polizei, den Castor-Transport im Dunkeln ohne Licht über einen schmalen Feldweg fahren zu lassen. Der Feldweg führt ohne Randstreifen zum behelfsmäßigen Hintereingang des Atommüll-Lagers Ahaus. Dieses völlig unnötige Risiko hätte leicht in einem schweren Unfall enden können, wenn einer der Castor-LKWs in den Feldgraben gerutscht wäre.

Nach Angaben der Polizei waren die Proteste vor dem Zwischenlager so groß, dass man lieber diese ungenehmigte Ausweichroute fuhr.

Die Anti-Atomkraft-Initiativen werten die Proteste der letzten zwei Wochen als vollen Erfolg. Sowohl in Dresden wie auch an vielen Orten in Thüringen und Hessen protestierten Menschen gegen die Castor-Konvois. In Ahaus steigerte sich der Protest von Woche zu Woche deutlich. Waren beim letzten Sonntagsspaziergang vor dem ersten Castor-Konvoi nur 200 Menschen auf der Straße, so demonstrierten gestern Abend rund 3000 Atomkraftgegner in Ahaus. BI-Sprecher Felix Ruwe: „Wir sind sehr überrascht, wie viele Menschen auf der Straße waren. Das politische Zeichen der Proteste lautet: Es darf keinen weiteren Atommülltransport nach Ahaus geben. Und das darf keine Urantransporte durch Ahaus nach Gronau geben. Die Menschen leisten massiven Widerstand gegen diesen unverantwortlichen Atommülltourismus. Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Menschen in Ahaus und dem Münsterland den sofortigen Atomausstieg wollen. Das ermutigt uns für den weiteren Widerstand."

Anti-Atom-Widerstand im Münsterland mit neuer Dynamik

Besonders beeindruckend waren für uns zwei Dinge: Zum einen haben die sächsischen Anti-Atom-Initiativen entschieden gegen die Abfahrt der Castoren aus Dresden protestiert. Es war von Anfang an klar, dass die Anti-Atom-Bewegung gegen jede Art von Atommülltourismus protestiert, denn jeder Atomtransport ist einer zuviel.

Zum anderen war die soziale Zusammensetzung der Atomkraftgegner in Ahaus sehr breit gestreut. Von Schülern über Studierende bis zu Rentern; von Landwirten über die Katholischen Frauen Deutschlands bis zu vielen Menschen, die zum ersten Mal auf einer Demonstration waren &endash; der Widerstand in Ahaus und dem Münsterland ist breit in der Gesellschaft verankert und hat eine spürbare positive Dynamik erhalten.

Tief enttäuscht sind wir von führenden Politikern aller Parteien. Die Landesregierungen und die Bundesregierung sind einem Dialog mit der Bevölkerung von Anfang an aus dem Weg gegangen. Stattdessen wurden Sicherheitsanfragen nicht beantwortet, Gesprächsangebote ausgeschlagen oder zynische Kommentare verfasst. Dieses Fehlverhalten ist für eine demokratische Gesellschaft nicht hinnehmbar.

Anti-Atom-Initiativen rufen zu neuen Protesten auf

Die Anti-Atomkraft-Initiativen werden ihre Proteste im Münsterland entschieden fortsetzen. Gestern veröffentlichten sie eine „Ahauser Erklärung", in der sie unter anderem einen kompletten Einlagerungsstopp für Ahaus und die sofortige Stilllegung der benachbarten Urananreicherungsanlage Gronau verlangen. Bereits am ersten Tag wurden deutlich mehr als 1000 Unterschriften gesammelt. Die Ahauser Erklärung hängt im Anhang bei.

Am nächsten Sonntag, 19. Juni, 14 Uhr rufen die Initiativen zu einem Sonntagsspaziergang am Zwischenlager in Ahaus auf. Mit der Demonstration wollen wir allen Menschen die Gelegenheit geben, ihrem Protest gegen die Atommülltransporte und gegen die unverantwortlichen Polizeitricks Ausdruck zu verleihen.

Am Ende möchten wir den Tausenden von Menschen in Ahaus, im Münsterland, aus den Niederlanden, an der Transportstrecke und in Dresden danken, die in den letzten Wochen und Monaten auf die Straße gegangen sind. Die Anti-Atomkraft-Bewegung geht klar gestärkt aus den Protesten hervor.

Kontakte:

Ahaus: Felix Ruwe (0171/7937926); Matthias Eickhoff (0176/21689429)

Kamen: Wolfgang Porrmann (0172/2066019)

Bad Oeynhausen: Anja Gärtner (0173/7122478)

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Ahauser Erklärung

JETZT IST SCHLUSS ! ATOMAUSSTIEG JETZT SOFORT !

Mit enorm hohem Polizeiaufwand wurden gegen den Willen und unter dem Protest mehrerer Tausend Menschen im Münsterland und anderswo 18 Castor-Behälter von Dresden nach Ahaus gebracht. Dort soll der hochradioaktive Atommüll rund 30 Jahre lagern. Doch eine sichere Entsorgung des Atommülls ist weder in Ahaus noch anderswo möglich.

In Zukunft soll noch viel mehr Atommüll nach Ahaus kommen. Jeder weitere Transport führt dazu, dass Ahaus eines Tages doch zu einem Endlager werden könnte. Das lehnen wir kategorisch ab. Wir werden uns jedem neuen Atomtransport entschieden entgegenstellen.

Das Münsterland und die angrenzenden Regionen dürfen nicht zu einer zentralen Atomregion werden. Die Urananreicherungsanlagen in Gronau und in Almelo dienen nur der Versorgung neuer Atomkraftwerke und die Urantransporte durchqueren die gesamte Region. Die Urananreicherungsanlagen sollen sogar massiv ausgebaut werden.

Das Atomkraftwerk Lingen II soll bis mindestens 2020 weiterlaufen. Ein neues Tschernobyl ist daher auch in unserer Region jederzeit möglich. In unserer Region ist der notwendige Atomausstieg in weiter Ferne. Deshalb werden wir weiter gegen die menschenverachtende Nutzung der Atomenergie demonstrieren, um politischen Druck auszuüben.

Wir fordern:

 

- Kompletter und sofortiger Einlagerungsstopp für das Atommüll-Lager Ahaus !

- Sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlagen in Gronau und Almelo !

- Sofortiger Ausstieg aus der Atomenergie !

- Verstärkte Förderung von regenerativen Energien !

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Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

Anti-Atom-Forum Ostwestfalen-Lippe

 

Pressemitteilung 16. Juni 2005

Rossendorf-Chef: Castor-Transporte waren unnötig

Atomkraftgegner:

Bewusste Täuschung der Öffentlichkeit

Die Anti-Atomkraft-Initiativen werfen der sächsischen Landesregierung eine bewusste Täuschung der Öffentlichkeit vor, weil diese immer behauptet hat, dass die Castor-Transporte von Dresden nach Ahaus sicherheitstechnisch nötig seien. Nun hat der Chef der Rossendorfer Atomanlage, Udo Helwig, laut Presseberichten eingeräumt, dass die 18 Castor-Behälter in Dresden-Rossendorf genauso sicher hätten gelagert werden können. Die Transporte waren also nicht erforderlich.

Außerdem blieben laut Helwig auch die Sicherheitsvorkehrungen für das Zwischenlager Rossendorf genauso hoch wie vorher, weil noch viele weitere gefährliche Atommüllfässer dort lagern. Damit entpuppt sich auch das Argument der „grünen Wiese" nach den Ahaus-Transporten als Lüge.

Nur einen Tag nach dem letzten der Castor-Transporte nach Ahaus erweist sich, dass der riesige Polizeiaufwand und die hohen Sicherungskosten auf der Autobahn völlig unnötig waren. Die Menschen in Ahaus und im Münsterland müssen nun für die nächsten Jahrzehnte ausbaden, dass die sächsische Landesregierung mit skrupellosen Methoden den Atommüll abgeschoben hat. Die Frage nach der Sicherheit des Atommülls hat dabei keine Rolle gespielt.

Für uns stellt sich die Frage nach der politischen Verantwortung für diesen unerhörten Vorgang. Neben der sächsischen Landesregierung spielen dabei auch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und Bundesumweltminister Jürgen Trittin als Genehmigungsbehörden eine große Rolle. Diese hatten in der Öffentlichkeit bis zuletzt immer behauptet, die Transporte seien „alternativlos" und notwendig. Nun sind sie vom Betreiber der Rossendorfer Anlage selbst widerlegt worden. Haben das BfS und Trittin davon vorher nichts gewusst oder wollten sie davon nichts wissen? Haben auch das BfS und Trittin die Öffentlichkeit bewusst getäuscht? Das erbärmliche Taktieren um den Transporttermin, sowie das bürgerfeindliche Handeln der abgewählten NRW-Landesregierung in Sicherheitsfragen, ist nach Meinung der Initiativen durch den Ausgang der Landtagswahlen angemessen bewertet worden.

Positives Fazit nach Protestwochen

Die Anti-Atomkraft-Initiativen ziehen einen Tag nach dem Ende der Castor-Transporte ein positives Fazit. Initiativen-Sprecher Matthias Eickhoff: „Wir haben eine Renaissance der Anti-Atomkraft-Bewegung im Münsterland erlebt. Die Menschen wollen den Atomausstieg. Das heißt für uns: Keine neuen Atomtransporte nach Ahaus und sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage in Gronau."

Sonntagsspaziergang und Offener Stammtisch

Für den kommenden Sonntag, den 19. Juni, rufen die Anti-Atomkraft-Initiativen zu einem Sonntagsspaziergang in Ahaus auf. Die Protestveranstaltung wird um 14 Uhr in Form einer Kundgebung vor dem Ahauser Rathaus stattfinden.

Für den kommenden Montag, 20. Juni, lädt die BI Ahaus um 20 Uhr zu einem Offenen Stammtisch in die Gaststätte „Am Schulzenbusch", Hof zum Ahaus 3, ein. Eingeladen sind alle Ahauser Bürger zu einem Meinungs- und Erfahrungsaustausch nach den drei Castor-Transporten. Dabei geht es auch um die zukünftige Arbeit. BI-Sprecher Felix Ruwe: „Wir möchten uns nochmals bei allen Ahauser Bürgerinnen und Bürgern bedanken, die sich in den letzten Wochen so stark engagiert haben und unsere Arbeit unterstützten. Das gilt insbesondere für die Schülerinnen und Schüler. Wir fordern, dass die Ermittlungsverfahren und polizeilichen Verhöre der Schüler wegen der spontanen Demo am letzten Montag sofort beendet werden, weil sie absolut unangemessen sind und weil es überhaupt keine Rechtsgrundlage für derartige Ermittlungen gibt."

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