Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"  

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

Anti-Atom-Forum Ostwestfalen-Lippe

 

Pressemitteilung                     09. Juni 2005

Atomkraftgegner weiten Proteste für 3. Castor-Konvoi aus

13. Juni, 20 Uhr: Großdemo in Ahaus

Die Anti-Atomkraft-Initiativen rufen für den dritten Castor-Transport von Dresden nach Ahaus am kommenden Montag zu massiven Protesten auf. Nachdem am vergangenen Montag bereits Blockaden in Dresden, Jena, Kamen und Ahaus stattfanden, planen die Anti-Atomkraft-Initiativen die Proteste beim dritten Transport noch einmal auszuweiten.

Es wird erneut Aktionen in Dresden, Kamen und Bad Oeynhausen geben. Dazu kommen bereits jetzt Proteste in Jena, Kassel und Soest, sodass der Widerstand entlang der 600 km langen Autobahnstrecke eindeutig wächst. „Wir haben die Transportroute quer durch Deutschland sehr gut sichtbar gemacht," zogen Sprecher der Initiativen eine positive Zwischenbilanz.

In Ahaus wird am kommenden Montag, 13. Juni, um 20 Uhr am Bahnhof eine zentrale Großdemonstration gegen die Atomtransporte und für den sofortigen Atomausstieg stattfinden. Wir protestieren damit auch gegen Angela Merkels Pläne, die Laufzeiten für Atomkraftwerke zu verlängern. Unter dem Motto „Stoppt die Castoren - stoppt die Renaissance der Atomkraft" wird eine Demonstration durch die Innenstadt zum Atommüll-Lager führen, wo die ganze Nacht hindurch eine Mahnwache stattfinden wird. Am letzten Montag hatten bereits 2000 Menschen in Ahaus demonstriert.

Dichtungs-Probleme: Bundesamt für Strahlenschutz vertuscht Widersprüche

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat zu dem Informationschaos rund um die zu fest angezogenen Schrauben für die Dichtungen der Castor-Behälter eine neue Version hinzugefügt. Nun musste der BfS-Sprecher Emrich erklären, seine Darstellung, die Schrauben seien ausgetauscht worden, sei ein „Missverständnis" gewesen. Offensichtlich versucht das BfS die Wahrheit zu vertuschen, indem der BfS-Sprecher einen peinlichen Rückzieher machen muss. Wir fordern endlich lückenlose Aufklärung und die Veröffentlichung sämtlicher Messprotokolle, um nachprüfen zu können, was mit den Schrauben, den Dichtungen und den Grenzwerten tatsächlich passiert ist.

Anti-Atomkraft-Initiativen kritisieren Polizeikessel

Auf große Empörung stößt bei den Bürgerinitiativen die polizeiliche Räumung der Schöppinger Straße am Montag. Rund 120 Menschen, darunter viele Jugendliche, wurden drei Stunden lang in einem Polizeikessel festgehalten. In dem Kessel befanden sich viele Personen, die an der Volxküche auf dem Privatgelände eines Landwirtes einfach nur einen Kaffee trinken wollten. Die Polizei hatte zudem per Lautsprecher durchgegeben, dass alle Menschen die Straße in Richtung Volxküche verlassen sollten. Dennoch wurden sogar die Personen, die freiwillig zur Volxküche gegangen waren, eingekesselt und später erkennungsdienstlich behandelt. Dieses Verhalten der Polizei ist eindeutig unverhältnismäßig und rechtswidrig. Wir fordern die sofortige Einstellung sämtlicher Verfahren und die Löschung der erkennungsdienstlichen Daten. Es darf nicht sein, dass friedlicher Protest kriminalisiert wird und Besucher der Volxküche wahllos eingekesselt werden.

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