Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

Anti-Atom-Forum Ostwestfalen-Lippe

 

Pressemitteilung 1, 8.45 Uhr Ahaus, 6. Juni 2005

Ahaus: Atomkraftgegner protestieren auf Fernmeldeturm

Dresden: Mahnwache vor Haupttor des Atommüll-Lagers Rossendorf

Heute morgen entrollten Atomkraftgegner auf dem Fernmeldeturm am Ahauser Bahnhof ein 15 Meter langes Transparent mit der Aufschrift „Atomausstieg &endash; Alles Lüge". Mit dieser Aktion beginnen die Atomkraftgegner im Münsterland die Proteste gegen den zweiten Castor-Transport von Dresden nach Ahaus. Der LKW-Konvoi mit dem hochradioaktiven Atommüll soll in Kürze von Dresden starten. Seit gestern Abend findet vor dem Haupttor des Atommüll-Lagers in Dresden-Rossendorf bereits eine Mahnwache statt.

Heute: Proteste von Dresden bis Ahaus

Morgen werden Atomkraftgegner von Dresden bis Ahaus gegen den zweiten Castor-Transport und für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie protestieren. Schwerpunkte des Protests werden Dresden, Jena, Bad Oeynhausen, Kamen und Ahaus sein.

Bad Oeynhausen: Um 15 Uhr beginnt am Bahnhof eine Mahnwache. Sollte der Castor über die Nordstrecke fahren, wird im Anschluss eine Demonstration zur B61 (Mindener Straße) stattfinden.

Kamen: Um 18 Uhr beginnt auf der Hammer Straße (B61) eine Mahnwache. Um 18 Uhr startet am Bahnhof eine Fahrraddemo zur Autobahn 2.

Ahaus: Um 20 Uhr beginnt am Bahnhof die zentrale Demonstration zum Zwischenlager. Die ganze Nacht hindurch findet vor dem Atommüll-Lager eine angemeldete Mahnwache statt.

Hinweis an die Redaktionen

Heute Nachmittag veranstalten die Anti-Atomkraft-Initiativen in Ahaus am BI-Büro, Bahnhofstr. 51, um 17 Uhr eine Pressekonferenz, um die bisherigen Ereignisse des Tages zu bewerten. Unmittelbar nach Ankunft der Castoren werden wir am Atommüll-Lager eine Abschluss-Pressekonferenz halten.

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Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

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Anti-Atom-Forum Ostwestfalen-Lippe

 

Pressemitteilung 2, 13.45 Uhr Ahaus, 6. Juni 2005

Castor auf Südstrecke bei Chemnitz

Dresden: Zwei kurzzeitige Blockaden bei Radeberg !

Ahaus: Schüler demonstrieren und blockieren Straßenkreuzungen !

Mit zwei Straßenblockaden bei Radeberg östlich von Dresden konnten sächsische Atomkraftgegner den zweiten von drei Castor-Konvois nach Ahaus kurzzeitig aufgehalten. Der Castor-Konvoi startete gegen 11 Uhr in Dresden-Rossendorf und befindet sich derzeit auf der A 4 bei Chemnitz. Der Castor fährt damit über die Südstrecke durch Thüringen, Hessen und das Ruhrgebiet.

In Ahaus demonstrierten rund 120 Schülerinnen und Schüler rund drei Stunden lang spontan durch die Innenstadt. Dabei blockierten sie auch mehrere Straßenkreuzungen. Während ein Schulleiter mit Schulverweisen drohte, beschränkte sich die Polizei auf die Verkehrsumleitung. Die SchülerInnen riefen dazu auf, heute Abend um 20 Uhr zur Demonstration am Ahauser Bahnhof zu kommen. Gleichzeitig kündigten sie an, auch nächste Woche gegen den dritten Castor-Konvoi auf die Straße zu gehen.

Die Proteste gegen den hochgefährlichen Atommülltourismus quer durch Deutschland fallen damit bereits jetzt deutlich stärker aus als letzten Montag.

Termine

Kamen: Um 18 Uhr beginnt auf der Hammer Straße (B61) eine Mahnwache. Um 18 Uhr startet am Bahnhof eine Fahrraddemo zur Autobahn 2.

Ahaus: Um 20 Uhr beginnt am Bahnhof die zentrale Demonstration zum Zwischenlager. Die ganze Nacht hindurch findet vor dem Atommüll-Lager eine angemeldete Mahnwache statt.

Hinweis an die Redaktionen

Heute Nachmittag veranstalten die Anti-Atomkraft-Initiativen in Ahaus am BI-Büro, Bahnhofstr. 51, um 17 Uhr eine Pressekonferenz, um die bisherigen Ereignisse des Tages zu bewerten. Unmittelbar nach Ankunft der Castoren werden wir am Atommüll-Lager eine Abschluss-Pressekonferenz halten.

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Pressemitteilung 3, 16.45 Uhr Ahaus, 6. Juni 2005

Castor bei Jena:

Mehrere Aktionen an Autobahn &endash; mehr als 60 km Staus

Gegen 16.30 Uhr passierte der Castor-Konvoi Jena auf der A 4. Dort bildete sich ein 20 km langer Verkehrsstau durch Polizeisperren. Insgesamt summieren sich die Staus auf rund 60 km.

Bei Jena demonstrierten Atomkraftgegner an der Autobahn gegen den Atommülltourismus. Auch in Braunschweig und Bad Oeynhausen fanden bereits Protestaktionen statt.

Termine

Kamen: Um 18 Uhr beginnt auf der Hammer Straße (B61) eine Mahnwache. Um 18 Uhr startet am Bahnhof eine Fahrraddemo zur Autobahn 2.

Ahaus: Um 20 Uhr beginnt am Bahnhof die zentrale Demonstration zum Zwischenlager. Die ganze Nacht hindurch findet vor dem Atommüll-Lager eine angemeldete Mahnwache statt.

Hinweis an die Redaktionen

Heute Nachmittag veranstalten die Anti-Atomkraft-Initiativen in Ahaus am BI-Büro, Bahnhofstr. 51, um 17 Uhr eine Pressekonferenz, um die bisherigen Ereignisse des Tages zu bewerten. Unmittelbar nach Ankunft der Castoren werden wir am Atommüll-Lager eine Abschluss-Pressekonferenz halten.

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Pressemitteilung 4, 17.45 Uhr Ahaus, 6. Juni 2005

BfS-Präsident König verharmlost Atomtransporte nach Ahaus

- Castor bei Erfurt, Atomkraftgegner protestieren vor Landtag

Die Anti-Atomkraft-Initiativen werfen dem Präsidenten des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Wolfram König, vor, die Atomtransporte nach Ahaus unverantwortlich zu verharmlosen. König hatte heute erklärt, kein Zwischenlagerstandort habe vom sogenannten Atomkonsens so profitiert wie Ahaus. Diese Darstellung ist so nicht richtig, denn nach Ahaus sollen in den kommenden unter anderem waffenfähiges hochangereichertes Uran aus München-Garching eingelagert werden. Dann würde das Atomlager in Ahaus zum militärischen Hochsicherheitsbereich werden.

Danach sollen mehrere Hundert Atomtransporte aus der Plutoniumfabrik La Hague bis 2018 nach Ahaus rollen. Dann würden alle sechs Wochen Atommülltransporte nach Ahaus fahren. Ahaus ist weiterhin ein zentrales Atomlager-Projekt für die bundesdeutsche Atomindustrie. Von einer „Schonung" kann keine Rede sein.

Zudem konnte König keine Garantie dafür übernehmen, dass Ahaus nicht doch zu einem Endlager wird in der Zukunft. Weltweit gibt es kein sicheres Endlager. Die jetzigen Transporte sollen der Öffentlichkeit nur vorgaukeln, dass es eine sichere Entsorgung für Atommüll gäbe. Nur ein sofortiger Atomausstieg verhindert jedoch, dass noch mehr Atommüll produziert wird. Jeder weitere Castor, der nach Ahaus rollt, wird zudem die Begehrlichkeiten der Atomindustrie wecken, noch mehr Atommüll nach Ahaus zu bringen.

Wir fordern BfS-Präsident König auf, anstatt gefährliche Atommülltransporte nach Ahaus zu verteidigen die Atomkraftwerke sofort abzuschalten.

Auch in Erfurt haben heute Atomkraftgegner vor dem Landtag demonstriert. Auch in Jena, Braunschweig und Bad Oeynhausen haben bereits Atomkraftgegner demonstriert.

Termine

Kamen: Um 18 Uhr beginnt auf der Hammer Straße (B61) eine Mahnwache. Um 18 Uhr startet am Bahnhof eine Fahrraddemo zur Autobahn 2.

Ahaus: Um 20 Uhr beginnt am Bahnhof die zentrale Demonstration zum Zwischenlager. Die ganze Nacht hindurch findet vor dem Atommüll-Lager eine angemeldete Mahnwache statt.

Hinweis an die Redaktionen

Unmittelbar nach Ankunft der Castoren werden wir am Atommüll-Lager eine Abschluss-Pressekonferenz halten.

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Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

Anti-Atom-Forum Ostwestfalen-Lippe

 

Pressemitteilung 5, 7.30 Uhr Ahaus, 7. Juni 2005

Deutlich stärkere Proteste gegen Autobahn-Castoren:

Blockaden in Dresden, Kamen und Ahaus

Atomkraftgegner haben ihre Proteste gegen die Castor-Transporte von Dresden nach Ahaus deutlich ausgeweitet. Allein in Ahaus demonstrierten am späten Abend rund 2000 Menschen gegen den zweiten von drei Castor-Konvois. Die Demonstration war damit eine der größten Anti-Atom-Demos der letzten Jahre. Schon morgens hatten 120 SchülerInnen demonstriert. In der Nacht blockierten Hunderte von Menschen bis zur Ankunft der Castoren gegen 4.30 Uhr die zwei Zufahrtsstraßen zum Zwischenlager und wurden von der Polizei geräumt. Durch die Blockaden verzögerte sich die Ankunft der Castoren in Ahaus erheblich.

Auch in Dresden und Kamen wurden die Castoren blockiert. Bei Kamen gelangten 25 Atomkraftgegner auf die Autobahn und stoppten am Kamener Kreuz den Castor-Konvoi. Unter anderem in Jena, Erfurt, Braunschweig und Bad Oeynhausen fanden ebenfalls Proteste statt, sodass die Proteste immer stärker bundesweiten Charakter annehmen. Die Polizei erzeugte erneut über 130 km Verkehrsstau durch weiträumige Autobahn-Sperrungen. Schwerpunkt der Staus waren Sachsen und Thüringen.

Die Anti-Atomkraft-Initiativen ziehen ein positives Fazit der gestrigen Proteste. Gerade in Ahaus und im Münsterland gelang eine wesentlich stärkere Mobilisierung. In Ahaus gingen dreimal mehr Menschen auf die Straße als letzten Montag. Dem Widerstand ging nicht die Luft aus, wie letzte Woche in vielen Medien behauptet, sondern hat eine neue Dynamik gewonnen. Felix Ruwe von der BI Ahaus: „Wir wollten mit möglichst vielen Menschen auf der Transportstrecke ein politisches Zeichen für den sofortigen Atomausstieg setzen &endash; das Ziel haben wir erreicht."

Scharf kritisierten die Anti-Atom-Initiativen die Räumung der Schöppinger Straße vor dem Zwischenlager in Ahaus. Dort wurde unter anderem die gesamte Volxküche auf dem Privatgelände eines Landwirtes völlig willkürlich stundenlang eingekesselt. Nach ersten Schätzungen wurden von rund 90 Demonstranten Personalien festgestellt und eine vereinfachte erkennungsdienstliche Behandlung (Fotos) durchgeführt. Mindestens eine Person wurde in Gewahrsam genommen. Bei der Räumung der Straße kam es durch ein überzogenes Vorgehen der Polizei zu mehreren Verletzungen bei Demonstranten. Die Räumung des Kessels zog sich nach Ankunft der Castoren noch bis 6.15 Uhr hin. Augenzeugen werteten das Polizeiverhalten als reine Schikane. Zu den festgesetzten Demonstranten gehörten auch viele Ahauser SchülerInnen. Die Bürgerinitiativen bitten alle Zeugen und Betroffenen sich bei BI Ahaus zu melden, um die Vorfälle zu dokumentieren.

Montag, 13. Juni: Proteste auch gegen dritten Transport

Der dritte Castor-Konvoi am nächsten Montag wird bundesweit ebenfalls auf starken Widerstand treffen. In Ahaus wird der reguläre Sonntagsspaziergang um eine Woche auf nächsten Sonntag, 12. Juni, um 14 Uhr am Zwischenlager vorverlegt. Zur gleichen Zeit veranstaltet die kfd (Katholische Frauen Deutschlands) in der Ammelner Kapelle einen Fürbitt-Gottesdienst. Danach wird gemeinsam um das Zwischenlager demonstriert.

Die zentrale Demonstration wird nächsten Montag, 13. Juni, um 20 Uhr am Bahnhof in Ahaus starten. Von dort geht es dann zum Zwischenlager Ahaus. Die Anti-Atom-Initiativen rufen die Menschen in Ahaus und im Münsterland auf, sich an den Protesten zu beteiligen. Ziel der Proteste ist es, jeden weiteren Atomtransport nach Ahaus zu verhindern und ein klares Zeichen für den sofortigen Atomausstieg zu setzen.

Die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus" möchte sich bei allen Demonstranten für ihr großes Engagement bedanken. Es gingen zudem zahlreiche Geld- und Sachspenden aus der Bevölkerung bei der BI ein, um den Widerstand zu unterstützen. Angesichts der vielen neuen Verfahren gegen Schülerinnen und Schüler ruft die BI die Bevölkerung auf, für einen Rechtshilfefonds zugunsten der Betroffenen zu spenden. Der Einsatz gerade der jungen Demonstranten müsse unterstützt werden.

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