Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

Anti-Atom-Forum Ostwestfalen-Lippe

 

Pressemitteilung 03. Juni 2005

Sachsen will Atommüll europaweit exportieren

- Ahauser Bürgerinitiative mit dramatischem Appell

Nach Berichten der Thüringer Allgemeinen will der Freistaat Sachsen seinen Atommüll europaweit exportieren. Im Gespräch sind Transporte nach Tschechien, Ungarn, Frankreich und Großbritannien. Dort soll der Atommüll in die Plutoniumfabrik Sellafield geliefert werden, die nach dem schweren Unfall teilweise stillgelegt ist. Dies ist völlig unverantwortlich und zeigt, wie skrupellos die sächsische Landesregierung vorgeht, um den Atommüll aus Sachsen wegzuschaffen. Es kann nicht sein, dass halb Europa von den dafür nötigen Transporten betroffen ist. Für Atommüll-Transporte nach Frankreich und Sellafield muss auf jeden Fall Thüringen, Hessen und Rheinland-Pfalz durchquert werden.

In dieser Situation richtet sich die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus" mit einem dramatischen Appell an die Bundesregierung und die zuständigen Landesregierungen. BI-Sprecher Felix Ruwe: „Sachsen geht es nicht um die sichere Entsorgung des Atommülls, sondern nur um das Abwälzen der eigenen Verantwortung. Die Transporte nach Ahaus sind nur der Anfang. Die Menschen in Thüringen, Hessen, dem Ruhrgebiet und im Münsterland müssen als erste unter diesem Atommülltourismus leiden. Sie werden aber noch viel mehr Atommüllfuhren erleben, wenn die Transporte jetzt nicht abgesagt werden. Wir dürfen den Atommüll nicht auch noch auf halb Europa verteilen."

Demonstrationen am Montag u.a. in Dresden, Kamen und Ahaus

Die sächsischen und nordrhein-westfälischen Anti-Atom-Initiativen rufen deshalb für den zweiten von drei Castor-Konvois am kommenden Montag erneut zu massiven Protesten auf, um ein Zeichen gegen die Renaissance der Atomkraft zu setzen. Schwerpunkte werden Dresden, das Ruhrgebiet und Ahaus sein. Auch an vielen weiteren Orten, darunter Bad Oeynhausen, wird es Proteste geben.

In Ahaus beginnt die zentrale Auftaktdemo um 20 Uhr am Bahnhof. Am Zwischenlager Ahaus wird es die ganze Nacht hindurch eine angemeldete Mahnwache geben. Bereits heute und morgen finden im Widerstandscamp am Zwischenlager in Ahaus Open-Air-Konzerte statt. Am Sonntag startet um 14 Uhr der Sonntagsspaziergang an der Urananreicherungsanlage im benachbarten Gronau.

BI-Sprecher Felix Ruwe: „Wir rufen alle Ahauser auf, am Montag auf die Straße zu gehen. Kommt es jetzt zu großen Protesten, wird es so schnell keine neuen Castor-Transporte nach Ahaus mehr geben. Die Polizei ist auf den Autobahnen bereits an ihre Belastungsgrenze gestoßen. Wir freuen uns auch über Geld- und Sachspenden, wie z. B. Essen, warme Getränke, Stroh und Brennholz, um die ganze Nacht hindurch demonstrieren zu können. Es kommt auf jeden Einzelnen an."

Am vergangenen Montag hatte es in Dresden, Legden (bei Ahaus) und in Ahaus selbst Straßenblockaden gegeben. Allein in Ahaus waren rund 650 Menschen auf der Straße gewesen. Die Polizei hatte durch die Autobahnsperrungen für rund 120 km Verkehrsstau gesorgt und vor allem den Verkehr in Thüringen enorm behindert.

Kontakt: Felix Ruwe (BI Ahaus): 0171/7937926; Anja Gärtner (Anti-Atom-Forum OWL): 05221/187635; Wolfgang Porrmann (MEGA Waltrop): 0172/2066019; Matthias Eickhoff (Wiga Münster): 0176/21689429

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