Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Menschen gegen Atomanlagen (Mega) Waltrop

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Anti-Atom-Forum Ostwestfalen-Lippe

 

Pressemitteilung Ahaus, 1. Juni 2005

Atomkraftgegner bereiten zweiten Castor vor

- Neues Konzept für den Widerstand

Mit einem völlig überdimensionierten Polizeiaufgebot verließen heute um Mitternacht die sechs leeren Castor-LKWs das Atommüll-Lager Ahaus und fuhren zurück nach Dresden. Rund 20 Atomkraftgegner demonstrierten vor dem Tor gegen die Abfahrt. Der Konvoi fuhr über die Autobahnabfahrt Legden/Ahaus auf die A31 Richtung und erneut durch das Ruhrgebiet, Hessen und Thüringen. Gegen Mittag wurde er in Dresden erwartet.

Nach Informationen der Anti-Atomkraft-Initiativen entscheidet die Polizei erst heute, wann und wie der nächste Castor-Transport stattfindet. Auch die Initiativen bereiten intensiv den zweiten Transport vor (s. Termine unten). Felix Ruwe von der BI Ahaus: „Wir werden mit einem neuen Konzept an den Start gehen. Immerhin haben wir den Castor in Ahaus zu einem Umweg gezwungen. Es ist uns zudem gelungen, die Atommüll-Transporte bundesweit in die Öffentlichkeit zu bringen. Das war unser Ziel, das haben wir erreicht."

Erneut kritisierten die Initiativen, dass die Polizei sich offensichtlich nicht an die genehmigten Routen hält. Matthias Eickhoff von der Wiga Münster: "Wenn kein Verlass darauf ist, dass Genehmigungen eingehalten werden, werden demokratische Grundrechte durch Polizeirecht außer Kraft gesetzt. Wer nicht weiß, dass er von den Atommülltransporten direkt als Anlieger betroffen ist, kann auch nicht klagen. Das ist undemokratisch." Die Initiativen rufen deshalb auch in der Ahauser Nachbargemeinde Heek zu verstärkten Protesten auf. Zudem können beim nächsten Castor auch Legden und Schöppingen betroffen sein. Die Initiativen erwägen, gegen die Polizeiführung eine Strafanzeige zu stellen.

Positive Resonanz am Tag X1

Die BI Ahaus möchte sich für die große Unterstützung aus der Bevölkerung herzlich bedanken. Viele Ahauser haben durch Geld- und Sachspenden den Widerstand unterstützt. Auf der Blockade wurden selbst um Mitternacht noch Essen und Getränke angeliefert. Landwirte brachten Stroh und Brennholz.

Die Bürgerinitiativen rufen nun dazu auf, beim zweiten Transport mit noch mehr Menschen auf die Straße zu gehen. Felix Ruwe: „Es geht um unsere Zukunft. Hochradioaktiver Atommüll lässt sich nicht sicher lagern und verseucht früher oder später die Umwelt. Das werden kommende Generationen in Ahaus, Heek, Legden und Schöppingen dann ausbaden müssen."

Termine:

1. Freitag und Samstag finden ab jeweils 20 Uhr Open-Air-Konzerte im Widerstandscamp auf der BI-Wiese am Zwischenlager in Ahaus statt.

2. Am Tag X2 startet um 20 Uhr am Bahnhof in Ahaus eine Demonstration durch die Innenstadt. Die Demonstration wird dieses Mal bis zum Zwischenlager gehen.

Weitere Termine werden bekanntgegeben.

Kontakt:

Felix Ruwe (0171/7937926), Matthias Eickhoff (0176/21689429)

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