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Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

 

Pressemitteilung 19. Mai 2005

Castor-Gegner starten Protest-Endspurt:

21. Mai: bundesweites Vorbereitungstreffen in Münster

22. Mai: Auftaktdemos in Ahaus und Dresden

Rund 10 Tage bevor die ersten sechs Castoren von Dresden nach Ahaus rollen sollen, starten die Anti-Atomkraft-Initiativen zwischen Sachsen und dem Münsterland mit ihrem Protest-Endspurt. Am jetzigen Samstag findet in Münster, Sternstraße 31, ab 12 Uhr das letzte bundesweite Koordinierungstreffen zur Vorbereitung der Castor-Proteste statt. Mehr als 65 Initiativen unterstützen bundesweit den Protest-Aufruf.

Am Sonntag, den 22. Mai finden in Dresden und Ahaus parallel die Auftakt-Demonstrationen gegen die Autobahn-Castoren statt. In Dresden beginnt die Demonstration um 15 Uhr vor dem Forschungszentrum Dresden-Rossendorf, wo die 951 abgebrannten Brennelemente noch lagern. In Ahaus demonstrieren die Atomkraftgegner ab 14 Uhr vom Rathaus zum Zwischenlager. Wir rufen zu der Teilnahme an diesen beiden zentralen Auftakt-Demonstrationen auf.

In der kommenden Woche werden weitere Demonstrationen stattfinden, unter anderem in Dresden und Hannover am 27. Mai sowie in Ahaus am 28. Mai. Die drei Castor-Transporte mit insgesamt 18 Behältern sollen zwischen dem 28. Mai und 14. Juni von Dresden nach Ahaus durchgeführt werden.

Widersprüchliche Aussagen zu Castor-Dichtungen

Auf unsere gestrige Pressemitteilung zu den Problemen mit den Castor-Dichtungen aufgrund zu fest angezogener Schrauben gibt es erstaunlich unterschiedliche Reaktionen: In den Westfälischen Nachrichten erklärt das sächsische Umweltministerium, dass an den Schrauben nichts nachträglich geändert wurde. In der Münsterland Zeitung erklärt jedoch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), dass die Schrauben ausgewechselt wurden. Und in einem Prüfbericht, der den Genehmigungsunterlagen des BfS beiliegt und der BI Ahaus vorliegt, wird eindeutig festgehalten, dass die Schrauben nachträglich gelockert werden mussten.

( BAM Bundesanstalt für Materialforschung: Bei bereits beladenen Behältern der Bauart CASTOR MTR2… Ergab sich aufgrund der geringeren Reibbeiwerte eine rechnerische Überschreitung der zulässigen Ausnutzung der Streckgrenzen des Schraubenmaterials, wurden die maximalen Anziehmomente entsprechend reduziert. )

Damit ist die Behälter-Dichtigkeit nicht mehr gewährleistet. Es wird deutlich, dass sich die zuständigen Behörden in dieser Frage klar widersprechen und die Öffentlichkeit in diesem sicherheitstechnisch sehr relevanten Punkt nicht voll und umfassend informiert wird. Schließlich sollen die Castoren mindestens 40 Jahre zu 100% dicht bleiben.

Die Münsterländer Anti-Atom-Initiativen erneuern deshalb ihre massive Kritik an den Transporten. Außerdem kritisieren sie das Verhalten der NRW-Landtagsfraktionen. Die Sächsische Staatsregierung erklärt klipp und klar, dass die Castoren abtransportiert werden müssen, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Kein Mitglied der NRW-Regierung oder der Opposition hat diese offensichtlichen Sicherheitsmängel aufgenommen und entsprechende politische Aktivitäten folgen lassen. Haben Ahauser und Münsterländer nicht den gleichen Anspruch auf Sicherheit?

Die sächsische Staatsregierung, Bundesumweltminister Trittin und das Bundesamt für Strahlenschutz verharmlosen wissentlich die Gefahren der Transporte und gefährden so die Bevölkerung. Es gibt keinerlei Konzept, was mit den Castoren geschehen soll, wenn einer der LKW-Konvois in einen Unfall auf der 600 km langen Autobahnstrecke verwickelt wird. Die Lagerung in Ahaus bietet zudem keinen Sicherheitsgewinn. Es handelt sich somit um völlig überflüssigen und planlosen Atommülltourismus quer durch Deutschland.

Wir fordern deshalb von der Bundesregierung, der sächsischen Landesregierung und der NRW-Landesregierung, die Atomtransporte noch abzusagen und eine politische Lösung zu suchen.

23. Mai: Informationsveranstaltung der BI in Ahaus

Am kommenden Montag, 23. Mai, findet in Ahaus um 20 Uhr in der Gaststätte „Am Schulzenbusch", Hof zum Ahaus 3, auf Einladung der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus" eine große Bürgerversammlung statt. Dort wird die BI ihr Widerstandskonzept für Ahaus vorstellen und über die Risiken der bevorstehenden Castor-Transporte informieren.

Kontakt: Felix Ruwe (BI Ahaus): 02561/6577 (0171/7937926); Wolfgang Porrmann (MEGA Waltrop): 0172/2066019; Matthias Eickhoff (Wiga Münster): 0251/9720765

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