Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Anti-Atom-Forum Ostwestfalen-Lippe

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

 

Pressemitteilung               25. April 2005

Anti-Atomkraft-Initiativen empört:

Castor-Transport nach Frankreich am 19. Tschernobyl-Jahrestag

Mit großer Empörung wenden sich Anti-Atomkraft-Initiativen aus Nordrhein-Westfalen gegen einen neuen Atommüll-Transport aus dem norddeutschen Atomkraftwerk Stade in die französische Plutoniumfabrik La Hague. Der Castor-Transport wird am morgigen Dienstagabend per Bahn starten, just am 19. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl.

Wir halten dieses Datum für besonders instinktlos, angesichts von Millionen von Menschen, die noch heute an den Folgen des Super-Gaus leiden müssen. Während in Deutschland die Folgen von Tschernobyl weitgehend verdrängt werden, ist es für die betroffenen Menschen in der Ukraine und in Weissrussland noch immer enorm schwer, radioaktiv unbelastete Nahrungsmittel und eine angemessene ärztliche Versorgung zu bekommen 

Durch NRW wird der Atommülltransport am frühen Mittwochmorgen rollen. Zwei Routen sind möglich: Entweder rollt der hochradioaktive Atommüll über Bremen-Osnabrück-Münster nach Hamm oder über Verden-Minden-Bad Oeynhausen-Herford-Bielefeld nach Hamm. Von Hamm geht es über Lünen-Waltrop-Duisburg-Köln-Bonn weiter Richtung Frankreich. 

Atomkraftgegner kündigten entlang der Transportstrecke mehrere Protestaktionen an, unter anderem in Münster und Waltrop. Erst am Samstag hatten 200 Menschen in Bad Oeynhausen gegen Atomtransporte demonstriert.  Bereits morgen werden in Gronau um 17 Uhr an der Antoniuskirche und in Hamm-Uentrop ab 17 Uhr vor dem stillgelegten Atomreaktor THTR Protestaktionen stattfinden. Mit weiteren spontanen Aktivitäten am Mittwoch ist zu rechnen, da Polizei, BGS und Landesregierung den Castor-Transport und die genaue Strecke wie immer geheim halten.

Atommüll soll 2008 aus Frankreich nach Ahaus zurückrollen

Es zeigt sich erneut, dass das Münsterland, das Ruhrgebiet und Ostwestfalen von geheimen Atomtransporten quer durch Europa stark betroffen sind. Besonders brisant bei diesem Transport ist, dass der Atommüll ab 2008 aus Frankreich wieder nach Deutschland zurückrollen soll, unter anderem in das Zwischenlager Ahaus. Doch die rot-grüne Landesregierung in Düsseldorf unternimmt nichts, um diesen Atommülltourismus zu unterbinden. Wer weitere Atommüll-Transporte nach Ahaus verhindern will, muss auch gegen den jetzigen Atomtransport protestieren. Stattdessen bereitet die NRW-Landesregierung immer intensiver die 3 Castor-Transporte von Dresden nach Ahaus vor und baut die Urananreicherungsanlage in Gronau aus. Der rot-grüne Atomausstieg findet 19 Jahre nach Tschernobyl nur auf dem Papier statt.

Die Anti-Atomkraft-Initiativen aus Nordrhein-Westfalen fordern zum 19. Tschernobyl-Jahrestag ein Ende aller Atomtransporte und den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie. Die Gefahren der Atomenergienutzung sind nicht beherrschbar und dürfen nicht verharmlost werden. Wer trotzdem Atomanlagen weiter betreibt, ist für zukünftige Unfälle und Opfer direkt mitverantwortlich.

zurück