Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Anti-Atom-Forum Ostwestfalen-Lippe

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

 

Pressemitteilung                       24. April 2005

200 AtomkraftgegnerInnen in Bad Oeynhausen:

Castor-Transporte nach Ahaus absagen - Atomanlagen stilllegen!

Rund 200 AtomkraftgegnerInnen demonstrierten am gestrigen Samstag in Bad Oeynhausen gegen die für Ende Mai geplanten Castor-Transporte von Dresden nach Ahaus und für einen sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie. Die Anti-Atom-Initiativen zeigten sich sehr zufrieden mit der Resonanz und kündigten weitere Proteste in Bad Oeynhausen an.

In Redebeiträgen erinnerten Vertreter des Anti-Atom-Forums Ostwestfalen-Lippe, des IPPNW (Internationale Ärzte zur Vermeidung eines Atomkrieges), der BI „Kein Atommüll in Ahaus" und von Initiativen aus Münster und Osnabrück an die schrecklichen Folgen der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl, die sich morgen zum 19. Mal jährt. Gleichzeitig wurden die unverantwortbaren Gefahren der Atomenergie kritisiert und ein sofortiger Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland gefordert. Scharf kritisiert wurden in diesem Zusammenhang die rot-grüne Bundes- und NRW-Landesregierung, die nichts konkretes für den Atomausstieg tun und im Februar sogar die Genehmigung für den Ausbau der Urananreicherungsanlage in Gronau erteilt haben.

Die Demonstranten forderten, dass die Atomtransporte von Dresden nach Ahaus sofort abgesagt werden müssten, da sie auf der 600 km langen Autobahnstrecke für eine große Gefährdung der Umwelt, der AnwohnerInnen und der anderen VerkehrsteilnehmerInnen sorgen. Felix Ruwe, Sprecher der BI Ahaus: „2 kg Plutonium reichen aus, um die gesamte Bevölkerung Nordrhein-Westfalen zu töten. Zudem sind die Transportbehälter äußerst unsicher und weder für einen Transport noch für eine langfristige Lagerung geeignet. Wir haben darüber hinaus die konkrete Sorge, dass die Leichtbauhalle in Ahaus zu einem Endlager wird."

Genehmigt wurden für die Transporte nur zwei Routen: Im Norden über Braunschweig-Hannover-Bad Oeynhausen-Osnabrück und im Süden über Erfurt-Kassel-Paderborn-Dortmund. Die „Nordroute" wird von der rot-grünen Landesregierung bevorzugt, weil sie nur kurz durch NRW führt und damit weniger die eigene Bevölkerung beunruhigen soll. Die Demonstration zog deshalb auch über die B61 in Bad Oeynhausen, die als Transportstrecke genutzt werden soll. Die Anti-Atom-Initiativen konnten durchsetzen, dass die Bundesstraße keine Demonstrations-freie Zone ist. Wir werden auch in Zukunft auf unser Demonstrationsrecht auf den Castor-Routen bestehen.

Wir sind empört, dass die Bevölkerung in Bad Oeynhausen und entlang der restlichen 600 km Autobahn unter dieser völlig verfehlten Atommüll-Entsorgungspolitik leiden soll. Was passiert z.B., wenn ein Castor-LKW in Bad Oeynhausen oder auf der Autobahn eine Panne oder einen Unfall hat? Matthias Eickhoff von der Wiga Münster: „Atommüll lässt sich nirgends sicher entsorgen, weder in Ahaus, noch in Gorleben, noch anderswo. Die jetzigen Atommülltransporte sind deshalb völlig überflüssig und werden zudem zu starken Beeinträchtigungen der Bevölkerung durch Polizeisperrungen führen. Anstatt Atommüll nach Ahaus zu fahren, sollten lieber die laufenden Atomkraftwerke sofort stillgelegt werden. Tschernobyl ist auch in Deutschland möglich.

Weitere Info-Veranstaltungen und Protestaktionen in Bad Oeynhausen

Das Anti-Atom-Forum Ostwestfalen-Lippe lädt für Montag, 2. Mai, 20 Uhr, alle Bürgerinnen und Bürger zu einer Informationsveranstaltung in das Kulturzentrum Druckerei in Bad Oeynhausen ein. Dort sollen weitere Proteste gegen die Castor-Transporte durch die Region besprochen werden. Es werden auch die Gewinner des Luftballon-Wettbewerbs „Strahlung kennt keine Grenzen" ermittelt, der während der Demonstration großen Anklang fand.

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