Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"   

Anti-Atom-Forum Ostwestfalen-Lippe

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

 

Pressemitteilung                    22. April 2005

Atomkraftgegner optimistisch: „Castoren sind noch zu stoppen"

- Demo in Bad Oeynhausen morgen auch auf Castor-Transportstrecke

Die Anti-Atom-Initiativen aus Nordrhein-Westfalen und dem südlichen Niedersachsen sind einen Tag vor der Demo in Bad Oeynhausen optimistisch: „Noch sind die Castoren zu stoppen. Es ist nicht einzusehen, dass völlig überflüssige und gefährliche Atomtransporte unzählige Menschen entlang der 600 km langen Transportroute zwischen Dresden und Ahaus gefährden, bloß weil in Berlin, Dresden und Düsseldorf der politische Wille zum Einlenken fehlt," so Felix Ruwe von der BI „Kein Atommüll in Ahaus". Wir gehen deshalb für die Absage der Atomtransporte auf die Straße. 

Auch über die Demo-Route konnte gestern eine Einigung mit der Polizei erzielt werden. So wird die Demonstration wie geplant am morgigen Samstag um 12 Uhr am Nordbahnhof in Bad Oeynhausen mit einer Auftaktkundgebung beginnen, dann auch über die Castor-Transportstrecke Mindener Straße führen und schließlich auf dem Kirchplatz im Stadtteil Rehme unmittelbar an der Autobahn enden. Aufgrund der Einigung werden die Anti-Atom-Initiativen heute ihre Klage vor dem Verwaltungsgericht Minden zurückziehen.

Auf der Auftaktkundgebung werden unter anderem ein Arzt der Organisation „Ärzte zur Vermeidung eines Atomkrieges" (IPPNW) und ein Vertreter der BI „Kein Atommüll in Ahaus" sprechen. Für Kinder wird ein Luftballon-Wettbewerb veranstaltet, während eine Band für gute Stimmung sorgt. 

Bei der Demonstration unter dem Motto „Kein Castor durch den Kurpark - kein neues Tschernobyl" soll 19 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl auch den zahllosen Opfern gedacht werden. Noch heute leiden Millionen von Menschen in der Ukraine und in Weißrussland an der Folgen von Tschernobyl.

Aufgrund dessen finden wir es umso unverantwortlicher, dass die NRW-Landesregierung diesen Atomtransporten nach Ahaus zugestimmt hat. Letztes Jahr nannte Ministerpräsident Steinbrück die Castor-Transporte noch „aberwitzig und irrsinnig", jetzt ist er mit seiner kompletten Ministerriege auf Tauchstation gegangen. Anstatt sich vor die Bürgerinnen und Bürger zu stellen und für deren Interessen zu kämpfen, plant die Landesregierung einen der größten Polizeieinsätze der letzten Jahre, um den Atommüll mit unsicheren Behältern von einer unsicheren Lagerhalle in eine andere zu fahren. Sollten die Atommüll-Behälter in Ahaus in Zukunft beschädigt werden, müssten sie im kaputten Zustand wieder über die Autobahn und quer durch Bad Oeynhausen nach Dresden gefahren werden, weil sie nur dort repariert werden können. „Ein solcher unverantwortlicher Atommülltourismus ist wirklich wahnsinnig und hat mit dem angekündigten Atomausstieg nichts zu tun," so Matthias Eickhoff, Sprecher der Wiga Münster.

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