Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen 

Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau

Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

 

Pressemitteilung            14. April 2005

150 Menschen demonstrieren gegen Urantransport

- Proteste auch in Nahverkehrszügen zwischen Gronau und Münster

An sechs Orten demonstrierten rund 150 Atomkraftgegner am gestrigen Abend gegen einen Atommülltransport mit abgereichertem Urantransport von Gronau über Rotterdam nach Russland. Schwerpunkt der Proteste waren diesmal Gronau (ca. 30 Personen), Münster Zentrum-Nord (ca. 20 Personen), Münster Hauptbahnhof (ca. 30 Personen) und Greven (ca. 40 Personen). Aber auch in Steinfurt-Borghorst und in Bad Bentheim fanden Mahnwachen statt. Im Laufe der Nacht wollen auch niederländische Atomkraftgegner  gegen die Urantransport demonstrieren.

Den münsterländischen Anti-Atomkraft-Initiativen ist es damit gelungen, erneut einen normalerweise streng geheimen Urantransport in die Öffentlichkeit zu bringen. Zum ersten Mal protestierten Umweltschützer in mehreren Gruppen auch in Nahverkehrszügen zwischen Gronau und Münster und verteilten Flugblätter an die Passagiere. Mehrere Augenzeugen berichteten, dass Bahnangestellte und BGS viele ahnungslose Pendler auf Verdacht kontrollierten und zum Teil die Weiterfahrt in Richtung Gronau unterbinden wollten. Das zum Teil ruppige Verhalten des BGS halten wir für nicht hinnehmbar. Es geht darum, die gefährlichen Urantransporten einzustellen und nicht die Bahnkunden zu verärgern.

Die Bahnkunden müssen zudem wegen der Urantransporte zum Teil größere Verspätungen in Kauf nehmen. Allein am Bahnhof Münster Zentrum-Nord wurden zwei Nahverkehrszüge bis zu 15 Minuten von der Polizei aufgehalten. Die Bahnstrecke Rheine-Münster war in dieser Zeit halbseitig gesperrt.

Auch der Polizeiaufwand war dieses Mal viel höher: In Gronau wurde ein Personenwaggon mit 35 BGS-Beamten an den Uranzug angekoppelt und ein großer BGS-Hubschrauber begleitete den Transport. Trotzdem wirkte die Polizei an vielen Orten überfordert, weil oftmals gar keine Polizei anzutreffen war.

Insgesamt sehen wir die Proteste als Erfolg an, weil es gelungen ist, noch stärker als bisher die betroffene Bevölkerung durch Aktionen in den Zügen und an den Bahnhöfen zu informieren. Wir fordern die NRW-Landesregierung auf, die Urantransporte endlich einzustellen und die Ausbau-Genehmigung für die Urananreicherungsanlage Gronau zurückzunehmen. Der Atommüllexport nach Russland ist sehr gefährlich, absolut überflüssig und der Verbleib des Urans ist in Russland nicht zu 100% gesichert. Wir werden die Proteste gegen die Urantransporte fortsetzen.

17. April: Großer Sonntagsspaziergang in Ahaus

Wir rufen dazu auf, am kommenden Sonntag, den 17. April, um 14 Uhr am Sonntagsspaziergang in Ahaus teilzunehmen. Der Auftakt ist am Rathaus unter Begleitung zahlreicher Landwirte mit ihren Treckern. Wir werden in den kommenden Wochen dafür sorgen, dass die Castor-Transporte von Dresden nach Ahaus auf breiten bundesweiten Widerstand stoßen werden, damit die Region Münsterland nicht zur Atommüllkippe der Nation wird.

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