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Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

 

Pressemitteilung 1. April 2005

Neuer Urantransport nach Russland am 13. April:

Atomkraftgegner kündigen vielfältige Proteste an

Nach Informationen Münsterländer Anti-Atomkraft-Initiativen soll am 13. April erneut ein Atommülltransport per Bahn von Gronau nach Russland rollen. Transportiert wird abgereichertes Uranhexafluorid (UF6), das in Verbindung mit Wasser und Luft die hochgiftige Flusssäure bildet. Der Bahntransport soll wieder über die Bahnstrecke Gronau - Steinfurt - Altenberge - Münster - Greven - Emsdetten - Rheine - Bad Bentheim - Hengelo/NL nach Rotterdam rollen, wo der Atommüll auf ein Schiff nach Russland verladen wird.

Atomkraftgegner aus Münster, dem Münsterland, dem Ruhrgebiet und Niedersachsen haben auf einem außerordentlichen Treffen gestern in Münster vielfältige Proteste gegen den gefährlichen Atommülltourismus durch halb Europa angekündigt. Bei den letzten beiden Transporten im Juni 2004 und im März 2005 hatten in vielen Orten entlang der Bahnstrecke Mahnwachen, Kundgebungen und Sitzblockaden stattgefunden.

Im Zentrum der Kritik stehen vier Punkte:

1. Der Verbleib eines Großteils des abgereicherten Urans in Russland ist völlig ungeklärt. Russland hat z. B. mit dem Iran ein Atomabkommen zur Lieferung von Kernbrennstoffen abgeschlossen. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass auf diesem Weg Uran aus Gronau in den Iran gelangt, dem militärische Pläne für den Bau von Atombomben nachgesagt werden.

2. Die Urananreicherung dient weltweit auch militärischen Zwecken. Mit der Anreicherungstechnik aus Gronau hat sich z. B. Pakistan eigene Atombomben gebaut. Außerdem hat Pakistan den Iran, Libyen und Nordkorea mit Atomtechnik für eigene Atomanlagen beliefert.

3. Die von der NRW-Landesregierung im Februar beschlossene massive Erweiterung der Urananreicherungsanlage in Gronau fördert weltweit die Nutzung der Atomenergie. Wir sind entsetzt, mit welcher Kaltschnäuzigkeit führende NRW-Sozialdemokraten und Bundesumweltminister Trittin den Ausbau der UAA in Gronau gutheißen. Mit der Genehmigung macht sich Rot-Grün zum Motor für den weltweiten Ausbau der Atomenergie. Dies ist das genaue Gegenteil von dem angeblich geplanten Atomausstieg in Deutschland.

4. Die Urantransporte werden wie alle Atomtransporte von den Landesregierungen, der Polizei und der Betreiberfirma Urenco streng geheim gehalten. Wir werten es deshalb als Erfolg, dass es den Anti-Atomkraft-Initiativen immer wieder gelingt, diese strikte Geheimhaltung zu durchbrechen. Wir fordern, dass die Anwohner der Bahnstrecken und die vielen betroffenen Bahnpendler offen über die unmittelbar an ihnen vorbei fahrenden Atomzüge informiert werden. Jeder Betroffene sollte das Recht haben, über die Gefahren informiert zu sein, denen er/sie ausgesetzt wird.

Wir fordern die NRW-Landesregierung auf, die Urantransporte von Gronau abzusagen und ihre positive Haltung zur Urananreicherung zu revidieren.

Kontakt: Felix Ruwe (BI Ahaus): 02561/6577 (0171/7937926); Wolfgang Porrmann (MEGA Waltrop): 0172/2066019; Matthias Eickhoff (Wiga Münster): 0251/9720765

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