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Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

 

Pressemitteilung 16. März 2005

Polizeikreise bestätigen:

Castor-Transport am 4. Juni gefährdet Diözesantreffen in Eggerode

Aus Polizeikreisen wurden den Münsterländer Anti-Atomkraft-Initiativen nun bestätigt, dass am 4. Juni der zweite von drei geplanten Castor-Transporten aus Dresden in Ahaus eintreffen soll. Bestätigt wurde auch, dass die umfangreichen polizeilichen Absperrmaßnahmen das Diözesantreffen der Kirchenchöre in Schöppingen-Eggerode gefährdet. Teilnehmer aus dem Westmünsterland müssten sich auf massive Schwierigkeiten einstellen, um nach Eggerode zu gelangen. Auch Teilnehmer, die über die A31 anreisen wollen, werden von den polizeilichen Absperrungen betroffen sein. In Eggerode werden am 4. Juni mehr als 5000 Sänger aus dem gesamten Bistum Münster erwartet.

Für uns ist völlig unverständlich, dass die Polizeiführung und die Landesregierung das Versteckspiel um die drei Castor-Termine fortsetzen. Wenn die Polizei wirklich so flexibel ist, wie die Polizeiführung behauptet, müssen sich die Menschen im Westmünsterland wohl darauf einrichten, dass zwischen dem 27. Mai und dem 14. Juni das gesamte öffentliche und wirtschaftliche Leben von starken und willkürlichen polizeilichen Einschränkungen betroffen sein wird.

Wunschdenken der Polizei: Transportrouten an Genehmigungen gebunden

Massiv kritisieren die Bürgerinitiativen die Aussage von Polizeisprecher Probst, dass die Castor-Lastwagen „überall herfahren und überall Halt machen können." Das entspricht nicht der Wahrheit. Die Polizei ist durch die Transportgenehmigung daran gebunden, die Transporte soweit wie möglich über die Autobahn abzuwickeln. Das heißt, für Ahaus kommen nur die Abfahrten der A31 Heek oder Legden in Frage. Für Gefahrguttransporte der Kategorie B(U)F Typ 2 gelten zudem klare Sicherheitsvorgaben. Die Castor-LKWs dürfen also keineswegs überall herfahren - dies ist ein reines Wunschdenken der Polizei. Plant die Polizei etwa schon jetzt, sich aus taktischen Gründen nicht an die gesetzlichen Auflagen halten zu wollen?

Es zeigt sich immer stärker, dass die Menschen im Münsterland im Frühjahr und in den kommenden Jahren durch Atomtransporte stark in ihrem beruflichen und privaten Alltag beeinträchtigt werden. Laut Umweltministerin Höhn sollen noch 72 weitere Castor-Behälter aus Forschungsreaktoren und Hunderte von Atommüllfässern aus der Plutoniumfabrik La Hague nach Ahaus rollen. Die jetzigen Atommülltransporte sind dafür nur das Vorspiel.

In diesem Zusammenhang kritisieren wir auch NRW-Ministerpräsident Steinbrück (SPD). Auf einem Parteitag in Bocholt hatte er am Wochenende gesagt, er könne „nicht wie ein Löwe" gegen Castor-Transporte nach Ahaus kämpfen. 2004 nannte er diese Transporte aber noch „aberwitzig und irrsinnig". Wir fordern den Ministerpräsidenten deshalb auf, die polizeilichen Vorbereitungen für die Atomtransporte umgehend zu stoppen und mit der Bundesregierung eine politische Alternativlösung zu suchen. Es ist beschämend, dass Steinbrück die Menschen im Münsterland einfach im Stich lässt.

Die Bürgerinitiativen werden am 20. März um 14 Uhr vor dem Zwischenlager in Ahaus den nächsten Sonntagsspaziergang durchführen, um für einen kompletten Einlagerungsstopp in Ahaus zu demonstrieren. Am 20. März jährt sich zum siebten Mal der Castor-Transport von 1998.

Kontakt: Felix Ruwe (BI Ahaus): 02561/6577 (0171/7937926); Wolfgang Porrmann (MEGA Waltrop): 0172/2066019; Matthias Eickhoff (Wiga Münster): 0251/9720765

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