Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus"

Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) Münster

Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen

Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop

 

Pressemitteilung v. 25.02.2005

Längster Urantransport aller Zeiten abfahrbereit in Gronau

- Atomkraftgegner planen Proteste gegen Atommüllexport

Nach Informationen münsterländischer Anti-Atomkraft-Initiativen steht auf dem Gelände der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau ein Urantransport nach Russland praktisch abfahrbereit. Mit 25 Waggons und rund 500 m Länge wird der Atomzug mit abgereichertem Uran der längste Uranzug der deutschen Geschichte werden. Wir rechnen damit, dass der Zug nächste Woche Gronau verlassen soll und rufen zu Protesten entlang der betroffenen Bahnstrecke auf. Geplant sind bereits Aktionen in Gronau und Münster.

Der Uranzug soll über die Bahnstrecke Gronau-Ochtrup-Metelen-Steinfurt-Nordwalde-Altenberge- Münster-Greven-Emsdetten-Rheine-Schüttorf-Bad Bentheim-Hengelo zum Rotterdamer Hafen fahren und dort auf ein Schiff nach Russland verladen werden. Für den Atomzug werden alle Personenzüge auf der Bahnstrecke Gronau-Steinfurt-Münster vorübergehend angehalten werden. Besonders brisant wird es auch in Münster: Dort muss der riesige Atomzug gleich zweimal mitten durch den Münsteraner Hauptbahnhof rollen, um im Güterbahnhof am Alfred-Krupp-Weg für den Fahrtrichtungswechsel umrangiert zu werden.

Wir halten diesen Atommüllexport nach Russland für einen Skandal. Durch den Transport wird deutlich, dass immer größere Teile des Münsterlandes, des südlichen Niedersachsens und der benachbarten Niederlande vom Ausbau der UAA Gronau betroffen sind. In Zukunft sollen diese Mega-Züge mit steigender Regelmäßigkeit rollen.

Die rot-grüne Landesregierung fördert diesen Atommüllexport durch die vor kurzem erteilte Ausbaugenehmigung für die UAA Gronau nach Kräften. Wir sind empört, dass in NRW eine Atomanlage ausgebaut wird, die im Iran als Kriegsgrund für die USA gilt. Die UAA-Technologie ist militärisch von entscheidender Bedeutung, um Atombomben herzustellen. Wer, wie NRW-Energieminister Horstmann (SPD), die UAA als rein chemische Anlage beschreibt, verharmlost die Gefahren, die von der UAA ausgehen, in schamloser Weise.

Wir fordern insbesondere die Delegierten des Grünen NRW-Landesparteitags an diesem Wochenende auf, öffentlich gegen die Urantransporte und die Erweiterung der UAA Gronau wirksame Maßnahmen zu beschließen. Wir rufen grüne Ortsverbände, Kreisverbände und die grüne Landtagsfraktion auf, nächste Woche nach Gronau zu kommen und sich gemeinsam mit uns gegen den Urantransport querzustellen. Wir wollen keine weiteren schönen Worte, sondern Taten, damit der Atomausstieg nicht am Horizont verschwimmt.

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